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Ich habe nie verstanden, was Menschen dazu treibt, in ihre Autos Anlagen einzubauen, die lauter sind als eine PA in einem Club oder einer Diskothek. Fährt man allein, kann das ja Sinn machen. Dann ballert man sich anständig die Bässe um die Ohren und in den Magen und freut sich, wenn man den hinter einem fahrenden Tüpen samt seinem Gehupe nicht wahrnimmt. Auch auf die lästigen Noteinsatzfahrzeuge kann man nicht mehr achten. Warum auch, die sind eh schon immer zu laut an einem vorbeigefahren. Um eben diesen Nervfaktor auszuschliessen, kommen eben 6 KW in die Karre und dann hat man seine Ruhe, was in diesem Kontext ja auch irgendwie relativ erscheint. Etwas schwieriger wird es, wenn man Beifahrer mitnimmt. Sich unterhalten ist dann schlecht irgendwie wenn man „mal voll aufdrehen“ möchte. Also, entweder Konversation, oder Musik. Beides in zufriedenstellendem Masse gleichzeitig hinzubekommen gestaltet sich wohl schwierig.
Imponiergehabe, wie es gerade bei jungen Männern an der Tagesordnung ist, könnte eine Rolle spielen. Zumindest anderen jungen Männern gegenüber, die dann just auch 6 KW im Auto haben wollen. Mindestens. Im Optimalen Fall jedoch auch gerne etwas mehr. Das diese Monsteranlagen die jungen Frauen hingegen nicht imponieren kann, hat ihnen niemand gesagt. Also laden sie diese in ihre Karren und knallen den Volumeregler gen Anschlag. Warum auch immer. Genau jetzt allerdings bekommen sie Probleme, denn die Dame wird mit Sicherheit irgendwann sagen: „Jetzt mach doch mal Xavier Naidoo an. Ich hab auch die CD hier in meiner Tasche. Da ist sie schon.“ Tja, und was soll er machen, so denn er sie will? Er lässt es geschehen, ballert dann im Wechsel erst Trompetentechno, irgendwo zwischen Scooter und Paul van Dyk aus den Boxen (sowas hören die fast immer), gefolgt Xavier Naidoo. „Geh davon aus, dass mein Herz bricht… Laaaallllaaaaalllllaa.“ Spätestens dann jedoch hat auch die sonst vom Lärm genervte Umwelt etwas davon. Diese nämlich muss sich nicht mal um einen Lacher bemühen, sorgt er doch selber dafür. Habe ich mich bis heute gefragt, warum man denn so teure Technik verbaut um dermassen billige Musik zu hören, frage ich mich heute, warum man denn die Anlage nicht wenigstens runterdreht, wenn sowas wie der Herr Naidoo aus den Boxen zu psalmen beginnt.

Ein großer Spaß, Herr Golffahrer.

9 Kommentare

  1. Jan20. Oktober 2007 at 08:31

    Du hast den Heckscheibenaufkleber vergessen! Da prangt doch meistens irgendein Tribal-Aufkleber oder (passend zur Musik) „böhse onkelz“ ;)

  2. Saint20. Oktober 2007 at 09:40

    Stimmt, aber die haben hier im Brandenburgischen eher die Astra-Fahrer, glaube ich. ;)

  3. Anonymous20. Oktober 2007 at 10:45

    ich dachte die ham da immer „no risk – no fun“ draufstehen… sehr gut beschrieben, alder!!!

  4. augi20. Oktober 2007 at 10:46

    PS: augi ist anonymous…

  5. Marleen20. Oktober 2007 at 18:18

    öhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh. so einen hatte ich auch mal, aber das lassen wir mal lieber…

  6. thebestpianoplayeroftheworld20. Oktober 2007 at 21:21

    Xavier Neidoo ist ’ne Heulsuse und macht Heulsusenmucke. Gut, ich habe sicherlich keine 6 kW im Auto, vielleicht sind es eher 0,05 kW. Aber wenn eine Frau den Kerl in meinem Auto hören will, dann wird sie aus der Karre geschmissen. Sofort. Es sei denn sie sieht verdammt gut aus und hat Mörderbrüste und will Sex. Aber selbst dann leg‘ ich so eine Scheibe nicht auf. Nie und nimmer.

  7. Saint20. Oktober 2007 at 21:52

    Hehe, was hört man denn, wenn man so Dinge vorhat?

  8. sur22. Oktober 2007 at 18:07

    ich würde d-kultur in 95% lautstärke hören, das nenn ich KULTURSCHOCK

  9. Saint22. Oktober 2007 at 18:14

    Hehe. Das wäre mal eine Maßnahme.

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