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Als ich ihn vor fünf Jahren das erste Mal in dem kleinen Dorf traf, war er vielleicht vierzehn, trug Martens mit Kappe, Domestosjeans, ein Skrewdriver-Shirt und nannte sich Skinhead. Eigentlich war er der typische, junge Dorfnazi in der Brandenburger Provinz. Wie all seine Freunde auch. Viele von denen waren älter und agitierten für die NPD und junge Kameradschaften. Das nahmen sie sehr ernst, das machten sie sehr wirkungsvoll. Die gesamte Dorfjugend lief ihnen hinterher und ergötzte sich an ihnen, so wie der Kleine hier. Ich hab‘ ihn bis heute sehr lange nicht gesehen, aber er ist groß geworden, erwachsen fast. Er trägt keine Martens mehr, hat das Skrewdriver,- gegen ein Polo-Shirt getauscht, von dem er den Kragen hochstellt, die Domestosjeans gegen eine Karotte, ähnlich der Saddle, die es von Diesel mal gab. Aus seinen Kopfhörern krächzt blechern Berliner Gangster Hip Hop. Seine Glatze trägt er immer noch.

2 Kommentare

  1. Marc14. Januar 2009 at 20:56

    Sind Berliner Gangster Hip Hip Hörer nun die neuen Rechten?

  2. Anonymous15. Januar 2009 at 10:46

    warte mal ab bis zum nächsten Jahr,da hat er sich bestimmt gefunden und überrascht aufs Neue…

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