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Jetzt stellen wir die Sache mal auf die Füße: Die Amerikaner entließen Leute aus dem Lager, die sie für unschuldig erklärt haben – nachdem sie sie gefoltert haben. Und dann kommt ein deutscher Innenminister und erklärt: Diese Opfer sind bedrohlich, ich möchte nichts mit ihnen zu tun haben. Das ist obszön.

[…]

Weil das antimuslimische Ressentiment flächendeckend geworden ist. Ein Gewürzhändler war am falschen Tag am falschen Ort, wird von den Taliban angeschossen und dann von Kopfgeldjägern nach Guantánamo verschleppt – aber niemand gesteht ihm Unschuld zu. Da muss man von Propaganda sprechen. Es tut mir Leid, ich würde gerne mit etwas weniger Emotion über diese Sache reden, aber solches Ressentiment auch hierzulande arbeitet daran mit, dass so etwas wie Guantánamo möglich ist. Die Tatsache, dass das Lager bis heute besteht, zeigt, dass Politik und Öffentlichkeit nicht genug getan haben.

(Roger Willemsen über Guantánamo und den etwaigen Folgen im Gespräch mit der taz.)

Ein Kommentar

  1. dg23. Januar 2009 at 14:49

    i glaub der deutsche innenminister ist die wahre bedrohung

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