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Hier der Podcast zur Sendung Breitband auf Deutschlandradio Kultur, wo ich heute zu Gast war und im hinteren Teil der Sendung einige Fragen zum Thema Netaudio und Netlabelism beantwortet habe.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/09/19/drk_20090919_1425_c39940fa.mp3]
(Direktdownload)

[Nachtrag:] Was ich in dem Interview nicht gesagt hatte, auch weil das irgendwie ganz schön krass daherkommen würde, und auch etwas egozentrisch klingen könnte: Mir ist es echt egal, ob Musiker von ihrem Tun leben können. Ich für meinen Teil kümmere mich eher weniger um die sozialen Abhängigkeiten von Musikern, ich will eigentlich nur ihre Musik hören. That’s it.

14 Kommentare

  1. flow19. September 2009 at 20:36

    kraft futter misch werk!!
    hat se schön gesagt

  2. Hausrabe19. September 2009 at 22:31

    Ich find‘ ja den Nachtrag toll. Endlich hat das mal jemand ausgesprochen. Yeaahh!

  3. armes musikerschwein21. September 2009 at 00:02

    den nachtrag find ich etwas daneben. soll musik zur vollkommenden freiware verkommen? leidet dann nicht zwangsläufig die qualität, wenn immer weniger menschen ihren lebensunterhalt durch musik bestreiten können und deswegen durch andere lebensfinanzierende tätigkeiten weniger oder gar keine zeit mehr für die kunst haben (ich meine damit besonders den indiebereich). ich unterstütze gerne menschen, die mich mit ihren werken bereichern und kann diese „alles muss frei erhältlich sein mentalität“ nicht ganz nachvollziehen.
    wie schön war es damals mit dem letzten zehner die fünfundzwanzig kilometer bis zum nächsten plattenladen mit dem fahrrad zu fahren und sich dann schweren herzens genau eine platte raus zu picken… das hatte eine ganz andere wertigkeit als wenn man sich heute mal eben per click 287 tracks for free downloadet… jaja… früher war alles besser blabla ;-)

  4. Moon21. September 2009 at 19:35

    Wie verdiene ich mit meiner Musik Geld?
    a)Analog: 1. Band gründen 2. Songs schreiben und proben 3. Auftreten und Eintritt nehmen
    b)Digital: 1. Tracks produzieren und auf CD brennen 2. Im Club auflegen und Eintritt nehmen.

    Was nicht mehr geht: 2-3 Abende am Laptop in den Sessel pupen, das für den heissen Scheiss halten und Kohle dafür haben wollen.

    • Ronny21. September 2009 at 22:32

      Zu welchen der beiden Fraktionen gehört Du? Bandmitglied oder Elektroniker, wenn ich fragen darf?

  5. Jens.Simmons22. September 2009 at 18:12

    wo liegt die gratwanderung zwischen sesselfurzern oder schwitzenden kollegen in einer band, wenn es darum, wieviel scheinbar jeder darin investiert? das ist so ziemlich subjektiv. ich denke jeder geistige und künstlerische output verdient in irgendeiner art und weise bezahlt zu werden. sei es mit geld oder mit respekt und anerkennung. fakt ist, das ich in den letzten 15 jahren in meine bands eine menge geld gesteckt habe, denn instrumente kosten viel geld und instandhaltung auch. da geht es mir dann ziemlich auf den sack, wenn irgendwelche sesselfurzenden kids sich darum keinen kopp machen und alles umsonst bekommen wollen, was geht. und damit meine ich gänzlich umsonst. schweiß muß belohnt werden. nach wie vor.

  6. zag ter22. September 2009 at 18:21

    ich glaube, dass gierige „kids“ das geringste problem unserer gesellschaft sind. bleibt die frage, ob du kostenmässig besser dastehen würdest, wenn sich die „kids“ deinen krempel nicht saugen würden? oder denkst du tatsächlich, die würden bezahlen, machen es aber nicht, weil sie es gratis bekommen? wenn dem so wäre, dann hätte bushido keine millionen auf dem konto.

    :)

  7. Ronny22. September 2009 at 20:54

    @ Jens: „ich denke jeder geistige und künstlerische output verdient in irgendeiner art und weise bezahlt zu werden. sei es mit geld oder mit respekt und anerkennung.“

    Da hasst du nicht Unrecht. Allerdings denke ich, dass eben mit dem Respekt und der Anerkennung nicht mehr automatisch auch Geld verbunden sein muss, was in den letzten Jahrzehnten ja so ein Automatismus war, den sich abzugewöhnen einigen offenbar Schwierigkeiten bereitet.

    Und ich persönlich finde ja, das diese Haltung der „sesselfurzenden Kids“ durchaus anarchistische Züge trägt.

  8. Jens.Simmons22. September 2009 at 21:13

    Absolut richtig. Das eine setzt das andere nicht voraus und umgekehrt. Ich denke man sollte jedoch definitiv zwischen der Labelpolitik der Majors und der Ethik der Indie Labels unterscheiden dürfen, wo es auf jeden Fall horrende Unterschiede gibt. Ich für meinen Teil kaufe gerne und viel Musik auf dem Tonträger, sowohl als Vinyl, CD und auch als MP3 in diversen Stores. Das Pressen von Tonträgern bezahlt sich leider nicht durch Respekt, und da ich diese gerne auch weiterhin zuhause als mein Konsumgut Nummer 1 genießen will, erwarte ich das man die Produkte von Musikern auch kauft.

    Vielleicht geht es nicht mal so sehr um das Kaufen an sich,als vielmehr die Art und Weise, mit welcher man den Wert für ein Musikprodukt festlegt. Der ist so individuell, das ich meine Tonträger nicht mal verleihe, wo andere damit umgehen, als wenn es eine Heckenschere von Hornbach wäre.

    Quote „das diese Haltung der “sesselfurzenden Kids” durchaus anarchistische Züge trägt.“ – entschuldige bitte, wieviele dieser User einen „politischen“ Hintergrund beim downloaden von Musik besitzen, kann man durchaus an einer Hand abzählen.
    Ich kenne davon nicht einen, nicht mal mich. Den einzigen politischen Hintergrund, den ich dabei erkenne, ist ein politisch ökonomischer, der nicht mal die Frage von Mehrwert stellt, sondern sich der Selbstverständlichkeit von „Umsonst“ bedient.

  9. Ronny22. September 2009 at 21:28

    Ich habe ja nun beides und weiß, dass die Pressung nicht durch Respekt bezahlt werden kann. Darüber müssen wir nicht reden. Aber, und das hatte ich oben etwas missverständlich formuliert, kann ich als Label nicht erwarten, dass sich die Leute da draußen Gedanken darüber machen müssen, wie ich mein Essen auf den Tisch bekomme. Die Zeiten sind vorbei.

    Ich sage allerdings auch nicht, dass man das so hinnehmen muss, sondern dass man sich bemühen muss, da einen Weg zu finden, der für alle Beteiligten tragbar ist.

    Der wert eines Musikproduktes ist mir schon immer völlig egal gewesen. Ich habe Musik immer nur der Musik wegen erworben oder anderweitig erhalten. Mir ging es nie um den haptischen Aspekt dabei, was ja auch egal ist, weil das ein ganz anderes Thema ist.

    Ich finde, dass ein Bruch von gesellschaftlichen Normen immer auch politisch ist. Ob die das als Triebfeder haben, ist ein ganz andere Kiste. Sie brechen Normen. Auch dann, wenn sie es nur tun, um ihre Gier zu befriedigen.

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