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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

Sozialarbeit der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin: Flüstern oder Schreien

Großtextiger aber verdammt lesenswerter Artikel im Tagesspiegel über den Alltag der sozialarbeitenden Kinder- und Jugendhilfe in Berlin. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser inhaltlich zu anderen Städten kaum unterscheiden dürfte.

„Wenn man Sozialarbeit lernt, sagt die Mitarbeiterin, kann man sich nicht vorstellen, was man hinterher tun muss. Sie ist, wie die meisten, um die 50 und seit fast 20 Jahren dabei. Sie wurde, wie die meisten, in dieser Zeit mit Messern bedroht, beschimpft und verflucht. „Jeder nimmt was mit nach Hause“, sagt sie. Manchmal, wenn sie abends durch die Straßen fährt, schaut sie auf die Häuser und deren erleuchtete Fenster und denkt, wie heil das alles von außen aussieht, und wo wohl gerade in diesem Moment, in dem sie unten vorbeifährt, oben ein Kind misshandelt wird. Und dann verbietet sie sich solche Gedanken sofort wieder.“

(via @Mogreens)

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Geldscheinverpackungspolsterung

Es gab eine Zeit in der musste ich um irgendwie Kind und Kegel zu ernähren, mein Geld mit eBay Geschäften verdienen – das BAföG-Amt zahlte nichts, und eine andere Geldbeschaffungsmaßnahme gab es nicht. Also musste ich gucken, dass irgendwie die Miete, das Essen, das Auto, das Leben bezahlt werden konnte. Ich kaufte gebrauchtes Studio-Equipment und bot es auf eBay feil. Ich verdiente dabei soviel Geld wie nie zuvor und wie auch danach nicht mehr. Das ich dabei ein spottbillig eingekauftes Fender Rhodes für sehr viel Geld nach München verkaufte oder den Moog Prodigy an Lee Buddah, der diesen von einem „Profi“ zerlegen lies, ohne das der den je wieder zusammen bekam, tut mir manchmal heute noch weh, aber man wollte ja auch was essen. Wie auch immer.

Was mir dann irgendwann tierisch auf den Sack ging, und neben der Tatsache, dass das eigentlich ein 40 Stunden Job mit Thrill-Garantie war, war der Umstand des ständigen Verpackens. Pakete hier, Pakete da. Post, Hermes, das volle Programm drei mal die Woche. Ich meine, irgendwann hat man ja auch keine Kartons im Keller – schon gar nicht so große.

Warum erzähle ich das? Weil da jemand meint, es wäre super, den Inhalt seiner Pakete mit gefakten Geldscheinen zu polstern, was ja mal ein definitiver Mittelfinger ist. Blöd nur, dass eine Einheit dessen mit $15.00 zu teuer gewesen wäre um ein Fender Rhodes damit zu packen.

(via Notcot)

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Fotoreportage nach einer Abschiebung in ein fremdes Land: Falsche Heimat

Eine sehr bedrückende obwohl doch wertfreie, objektive Fotoreportage von Hannes Jung, der hierfür die Familie Berisha nach ihrer Abschiebung im Kosovo besucht hat. „Die Familie Berisha flüchtete 1992 aus den Kriegswirren des ehemaligen Jugoslawiens. Nach 17 Jahren Duldung wurde sie in den Kosovo abgeschoben. Vier der Fünf Kinder wurden in Deutschland geboren, niemand bis auf die Mutter spricht richtig Albanisch.“

Jährlich werden Zehntausende Menschen aus Deutschland abgeschoben. Was sich hier als Schicksal zeigt, ist für viele der Betroffenen alltägliche Realität.


(Direktlink, via Kwerfeldein)

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