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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

arte-Doku: Water Makes Money

Lief gestern Abend auf arte, jetzt für eine Woche auf arte+7.

Private Konzerne versorgen rund 80 Prozent der französischen Bevölkerung mit Trinkwasser. Doch im ganzen Land schwindet das Vertrauen in ihre Seriosität, denn die Wahrheit über das Gebaren der Konzerne drängt an die Oberfläche: Wasserzähler werden dem Kunden faktisch doppelt berechnet, der Austausch von Bleileitungen erfolgt nur teilweise, dringende Reparaturen werden dem Verbraucher als Neuanschaffung in Rechnung gestellt. Inzwischen liegen die Wasserpreise bei privaten Betreibern in Frankreich um 20 bis 60 Prozent höher als bei öffentlichen Versorgern. Skandalös sind auch die üblichen geheimen Deals der Wassermultis mit den Kommunen: Der Konzern kauft sich bei der Gemeinde ein, um Wasser zu liefern oder Abwasser zu entsorgen. Diese 200 oder 300 Millionen Euro oder mehr gelten als Kaufsumme oder auch als Geschenk an die Kommune. Doch die Zahlung der Konzerne entpuppt sich dann als Kredit, der von den Wasserkunden über 20 oder 30 Jahre mit Zins und Zinseszins in dreifacher Höhe zurückgezahlt werden muss.


(Direktlink)

3 Kommentare

Drogenaufklärungsfilm für amerikanische Polizisten aus dem Jahr 1951: „Subject: Narcotics“

Ganz wunderbares Videomaterial, welches mich auf eine Idee bringt.

Produced for police orientation and training, this film presents drug addiction not simply as a crime but as a deep-seated social problem. With dramatized sequences of addicts in shooting galleries and excellent footage of pre-renewal downtown Los Angeles, a neighborhood now lost. Produced and directed by renowned filmmakers Denis and Terry Sanders, who wrote this film with Jay Sandrich.


(Direktlink, via The Film Archive)

Ein Kommentar

Michael Ballhaus‘ Berlin-Doku: In Berlin

Wunderbare Dokumentation über die schönste aller deutschen Städte. Über die Leben in ihr, die Träume, das Scheitern, das Wiederaufstehen. Von Michael Ballhaus. Noch für fünf Tage auf arte+7 online.

Großstädte gelten als Epizentrum politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Was dort an Trends gesetzt wird, gilt morgen als Mode. Was auf dem politischen Parkett diskutiert wird, ist morgen Gesetz. Wie dort gefeiert wird, kann man morgen in den Boulevardgazetten auch in der Provinz nachlesen. Berlin kommt dabei eine besondere Rolle zu. Seit dem Krieg ist die Stadt Hort der Avantgarde und verkrachter Existenzen. Sie ist Heimat für Prominenz aus Film, Kunst, Musik und Politik sowie für provinzflüchtige Studenten. Und sie ist wie kaum eine andere Stadt Drehscheibe zwischen Ost und West. Keine deutsche Stadt ist so heterogen in der Zusammensetzung ihrer Bewohner. Das hat Berlin zu seinem Markenzeichen erkoren. Steter Wandel als einzige Konstante.
Die internationale Faszination für die Stadt ist ungebrochen – als Touristenmagnet, Filmkulisse und Sprungbrett in ein vielversprechendes Leben. Das zog Anfang der 80er Jahre den argentinischen Dokumentarfilmer Ciro Cappellari an. Ungefähr zeitgleich kehrte der damals bereits bekannte Kameramann Michael Ballhaus der Stadt den Rücken, waren doch seiner Fantasie hier durch die bescheidenen Spielfilmbudgets Grenzen gesetzt. Cappellari sieht die überschaubaren Non-Fiction-Budgets nicht als Handicap, eingedenk des Füllhorns an Sujets, das ihm diese Stadt für seine Arbeit bietet.
Mit 72 Jahren und nach über 100 Filmen kehrt Michael Ballhaus in seine ihm fremd gewordene Heimatstadt zurück. Der reife, souveräne Hollywoodstar und der junge, lateinamerikanische Dokumentarfilmer begeben sich nun auf die Suche nach dem Wesen dieser Stadt. Stets entstehen Reibungspunkte zwischen ihren Sichtweisen, die auch permanent überraschende Momente zutage fördern. Der sehr unterschiedliche Blick dieser beiden Persönlichkeiten auf ein- und dieselbe Stadt verspricht, den Facettenreichtum Berlins aufzudecken.


(Direktlink, via @cptpudding)

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