Zum Inhalt springen

Kategorie: Täglicher Sinnwahn

Und irgendwann dann grinsen Dich Menschen von Wahlplakaten an, mit denen Du früher mal feiern warst, gedruckt von Parteien, die Du schon lange nicht mehr verstehst, die Du nicht wählen wirst, nicht mehr wählen kannst. Dann weißt Du, dass sich irgendwas geändert haben muss – im Leben.

2 Kommentare

Die berlinische Mittelalte heute im Volkspark Potsdam zu ihren Freunden: „Meine Fresse, hier ist es ja noch lauter als im Prenz´l Berg und so viele Kinder. Können wir nicht wo anders hin?“

Einen Kommentar hinterlassen

Menschen können sterben. Dann sind sie tot. Markenzeichen können nicht sterben, die passen nämlich in keine Urne. Hier wäre es zumindest für einen der genannten besser, wenn es genau andersrum wäre. Für uns als potenzielle Opfer auch. Ich meine, der Tüp bellte ja nicht mal mehr laut.

5 Kommentare

Man muss sich nur dämlich genug anstellen, um sich einen entspannt und wochenendverheißenden Freitag in Richtung „kurz vor dem Herzkasper“ zu versauen. Man muss eigentlich nichts weiter tun, als einen Koffer in der Tram stehen zu lassen, zumal einen, der einen doch hochpreisigen Inhalt wie diesen hier beinhaltet. Man könnte meinen, dass wird ein teurer Freitag wenn dieser Inhalt dann auch noch dem Arbeitgeber gehört und nicht einem selbst. Aber man nimmt ja solche Sachen während der Urlaubszeit immer lieber mit nach Hause, denn trotz Alarmanlage weiß man ja nie. Weg ist weg, Alarmanlage hin oder her, das muss ja nicht sein. So rattert das Hirn munter drauflos und überlegt schonmal, wie man diesen ja doch irgendwie unangenehmen Fopas den diversen Informationsberechtigten vermitteln kann. Ich meine, nichts sagen, kannste ja auch nicht machen. Du überlegst so Sachen, wann hast du das letzte Mal auf dein Konto geguckt und was war da noch drauf, denn die Versicherung wird dir was pupen, wenn du denen sagst: „Ähm… ja… in der Tram stehen lassen.“ Da geht gar nichts. All sowas geht dir durch den Kopf, während du überlegst, wie du denn nun an die Nummer kommst, um irgendwen zu erreichen, der wiederum den Tramfahrer erreichen könnte. Da muss ja was gehen. Dann telefonierst du mit der Dame des Hauses in der Ferne und fragst um Rat, denkst dir nichts weiter, bis die dann aber sagt: „Ähm, Schatz? Du hast einen KOFFER in der Tram stehen lassen? Einen KOOOOOFFER?“ Dann fällt dir was auf, was du noch gar nicht bedacht hattest: Koffer ohne Besitzer in der Tram sind nicht sonderlich unpopulär, eher im Gegenteil, häufig tauchen sie in den Nachrichten auf. Dann nämlich, nachdem man sie gesprengt hat. Ahhhhhhhhhhhhhhh! Vor den Kopf klatsch. Scheiße ³. Das kann dann noch teurer werden und irgendwie auch unangenehm. Die Dame des Hauses bietet dir an, sich darum zu kümmern und aus der Ferne zu telefonieren. Du bist irgendwie ziemlich perplex und überlegst dir schon, welcher Radiosender wohl zu erst deinen Koffer in den Nachrichten hat und wohin du am besten auswandern solltest und sowas.
Nach 10 Minuten dann Entwarnung. Die Dame des Hauses hat alles geklärt und sogar den Koffer dingfest machen können, Morgen abzuholen. Die nette Tante von den Verkehrsbetrieben musste auch lachen, als sie von einem Koffer hörte. Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die über sowas lachen können, aber nun gut. Es geht doch nichts über die Dame des Hauses! Du hoffst, dass dieser Tag schnell zu Ende geht und schwörst dir, niemals wieder solch teuren Schice mit den Öffentlichen hin und her zu schleppen, das selbe nämlich ist dir damals schon mal mit dem Beamer im Bus passiert, aber das ist eine andere Geschichte.

Obwohl, wer ist schon so blöd und nimmt einen Koffer mit, der ohne Besitzer in der Tram steht.

4 Kommentare

Seit nun über 5 Jahren fahre ich jeden Tag mit dem Bus durch diese kleine, graue Stadt im Berliner Umland, die mit dem Spargel. Jedesmal wenn mein Blick auf die kleine Fleischerei fällt, so eine, in der die dicke Frau mit den massiven Händen hinter dem Glastresen immer ein paar Wiener für die Kinder raufpackt, ohne die zu berechnen, frage ich mich, wie es wohl geht, dass man als so kleiner Laden immer noch über genügend Kundschaft verfügt, sich und den Laden damit halten zu können. Es hat sowas Romantisches, es erinnert so an die eigene Kindheit, in der es dort immer mehr Auswahl gab als in den Kaufhallen, zumindest wenn man Glück oder Beziehungen zu dem Inhaber hatte. So alt muß diese kleine Fleischerei wohl schon sein. In den letzten 5 Jahren hat in nächster Umgebung dieses Ladens ein Billig-Discounter nach dem anderen aufgemacht, insgesamt fünf oder sechs Stück an der Zahl. Dennoch hielt sich dieser Laden immer wie eine Festung, der niemand etwas anhaben kann. Bis heute zumindest. Die Rollläden bleiben unten, daran hängt ein handgeschriebener Zettel, der mit“ Werte Kunden,“ eröffnet, den Rest kann man von weit weg nicht erkennen, nur erahnen: Über dem Zettel hängt ein Schild in neonorganger Farbe, „zu verkaufen“ steht drauf. Die DDR überstanden, die Wende überlebt, am Discounter-Kapitalismuswahnsinn zerbrochen. Ich sehe das und das schlechte Gewissen meldet sich um mich zu fragen, wann ich denn das letzte Mal in so einem kleinen Laden war, der die Kindheitserinnerungen so ausfüllt. Ich kann es nicht sagen, kann mich nicht mehr dran erinnern.

Ein Kommentar

Wenn ich in diese Großraumsupermärkte einkaufen gehe und vor einem scheinbar kilometer langem Regal stehe, wünsche ich mir manchmal die Tastenkombination Apfel + F, um dieses abartig große Angebot überblicken zu können. Diese Sucherei macht mich echt fertig.

3 Kommentare

Im TV debattieren sie über „Bildung“, wie sie es nennen – ich wäre schon froh, wenn die Kids Sportunterricht hätten.

3 Kommentare

Wenn die Wahlwerbung am Bahnhof „Bezahlbare Mieten für alle!“ verspricht, finde ich das an sich gut, frage mich aber auch, ob die den Wähler tatsächlich für so bescheuert halten, dass dieser glauben würde, Politik könnte darauf Einfluss haben.

Einen Kommentar hinterlassen

Immer wenn ich heute tagsüber in dem Teil von Berlin unterwegs bin, in dem ich mal gewohnt hatte, frage ich mich ernsthaft, wie ich das dort ausgehalten habe. Ich war wohl jung genug dafür.

Einen Kommentar hinterlassen