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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

Holzhammermethodik

Als das kleine Mädchen vorhin beim Spielen vom Klettergerüst fiel und bitterlich weinte, sagte die Erziehern der Kategorie Basteltante zu ihr: „Hör auf zu flennen, du kleine verwöhnte Zicke!“ Dabei sieht sie mich nach Verständnis suchend an und lächelt schamhaft, so wie ein Kind, das beim Dummheiten machen erwischt wurde. Miststück!

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We feed the world – Full Movie

Ein Film von Erwin Wagenhofer. Mein mir liebster Kollege sah das Dingen mal mit Klienten und erzählte mir davon. Jetzt hab ich es gesehen und irgendwie ist mir übel, was nicht vom Bordeaux sein kann.

(Direktfutter)

(via murdelta, der auch noch „super size me“ und „sicko“ im Angebot hat.)

Eines davon hatte ich auch schon bei Holgi gesehen, der eben gerade mal wieder nicht erreichbar ist, weshalb ich den Link schuldig bleiben muss.*
*Nein, hatte ich doch nicht.
Und doch, nur woanders.

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Wat willste?

Der Busfahrer bittet mich in seinem unfreundlichstem Ton, „hier vorne zu warten, bis alle Fahrgäste im Bus sind“. Ich bin irritiert, warte aber. Könnte ja sein, dass er mir was Nettes mitteilen möchte, woran ich nicht wirklich glaube, denn alles Nette dieser Welt dürfte ihm fremd sein. Er ist so ein knubbeliger Typ, der immer alles und jeden zusammenscheißt wegen den kleinsten Kleinigkeiten. Er genießt das kleine bisschen Macht, was ihm durch seinen Job übertragen wurde. So Kategorie Hausmeister. Mal staucht er die kleinen, russischen Zwillinge zusammen und schreit dann so Sachen wie: „…sowas macht man in Deutschland nicht, das könnt ihr da machen, wo ihr herkommt und wenn nicht: fliegt ihr raus!“ Das einem Großteil seiner Fahrgäste dann ein leises Arschloch über die Lippen geht, übersieht er geflissentlich. Er sieht immer so aus, als hätte er die ganze Nacht durchgesoffen und wäre überhaupt die ideale Besetzung für das Arschloch in einem Kinofilm. Wir hatten uns schön öfters mal in den Haaren und in trauter Regelmäßigkeit will er mir immer wieder mal auf den Sack gehen. So wie heute.
Nachdem endlich alle anderen eingestiegen sind und ich meinen Stammplatz, ganz hinten rechts, verloren gehen sehe, öffnet er sein Aktenköfferchen, holt eine Tageskarte der letzten Woche raus und zeigt mir diese. Ich weiß nicht so ganz, worauf er hinaus will, als er fragt, ob ich wüsste was das sei. Ich antworte richtiggehend: „Eine Tageskarte.“ Allerdings war das offenbar nicht das, was er hören wollte. Er dreht die Karte um und deutet auf eine von ihm handgeschriebene Notiz: „da steht: gefahren am 26.02.08“ sagt er. Ich darauf: „Ja und?“ Er wieder: „Nun komm mir mal nicht so! Die Karte ist vom 25.02.08! Gefahren bist du aber damit am 26.02.08!“ In mir grummelt es. Ich weiß weder, was der Typ von mir will, noch weiß ich, wie ich auf soviel Merkbefreiung reagieren soll. Er schiebt noch rasch und in seiner autoritären Art hinterher: „Sowas will ich in meinem Bus nicht mehr erleben, Du!“
Ich trotte nach hinten und versuche zu konstruieren, was er eigentlich wollte. Als ich sitze fällt es mir ein. Er hat am 26. ein Ticket gefunden, was ich am 25. gekauft hatte und womit ich am 25. gefahren bin. Am 26. muss es mir dann wohl aus der Tasche gefallen sein, worauf hin er es gefunden haben muss. Ich bin stinksauer. Jeden Tag zahle ich dem Verein, der ihm sein Gehalt zahlt, gute Zehn Euro, damit ich von A nach B komme und dann macht der mich hier voll, nur weil mir ein älterer Schein aus der Tasche fällt. Arschloch!
Ich bin zu müde, um nochmal nach vorne zu gehen und mache etwas anderes. Ich fühle durch mein Portemonnaie und suche nach dem ältestem Ticket, was ich dabei habe, nehme dieses raus und schreibe hinten – so wie er es auch tat – drauf: „Gefahren im Januar 07 und heute hier liegen lassen. Sowas soll vorkommen!“ Morgen sehen wir uns wieder und ich bin gespannt, was er dazu zu sagen hat.

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Da geh ich doch woanders

Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, dass man es seinem Geldautomaten ein wenig übel nehmen kann, wenn der überraschenderweise kein Geld mehr hergeben will. Um so schlimmer wenn man der Meinung ist, dass da definitiv noch was zu holen sei, man schon einen festen Plan zum Einkauf hat und eben nur noch schnell Bares holen will. Wenn dieser Bankomat dann meint, „Ihr Verfügungsrahmen reicht dafür nicht aus“, wie die das ja immer so nett und charmant auf dem Bildschirm platzieren, obwohl sie eigentlich meinen, „Verpiss Dich, Du Penner! Du bekommst hier keinen Cent von mir. Harhar. “ Klar, da kann man schon mal sauer werden. Das man dann aber vollen Hafer hochzieht um so den dicksten Eumel, den die Schleimhäute je hergegeben haben, auf den Monitor zu rotzen, finde ich dann doch etwas übertrieben. Erst recht dann, wenn es sich um einen Touchscreen handelt. Alte Pottsau!

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Kurzer Weg zum Dope

Das Angebot des großen Tabakshops im Bahnhof ist ziemlich umfangreich. Kippen, Tabak, Pfeifen, Raucherdevotionalien aller Art, Getränke, Spirituosen, Blumen auch manchmal, furchtbar hässliche unnütze Geschenkartikel, Süßkram, Kleinstspielzeuge und sogar einen Kopierer. Wie gesagt: umfangreich eben. Dummerweise nützt das alles so rein gar nichts, wenn man nach 22.00 Uhr noch irgendwas in diesem Laden holen will… Da nämlich macht der zu. Jeden Tag. Dafür hasse ich diesen Bahnhof: er ist überdimensional groß, man kann von außen durchaus den Eindruck gewinnen, es wäre so ein richtiger Bahnhof, wie man ihn aus den anderen Metropolen dieser Welt kennt. Wenn man aber nach 22.00 Uhr in diesem Bahnhof Kippen kaufen möchte, ist man falsch. Diese gibt es da um diese Zeit nicht mehr. In keinem der vielen Bahnhofsläden Nach 22.00 Uhr nämlich bekennt sich Potsdam seit jeher ohne jegliche Scham dazu, eine Provinzstadt zu sein. Geht das Licht – kommt das Dorf, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Der Tabakshop hat seit Anfang der Woche eine Neuerung im Angebot, wie ich heute sehen konnte. „Man müsse ja auch mit der Zeit gehen“, meinte die bestimmt sechzigjährige Verkäuferin heute. „Die jungen Leute fragen halt immer wieder danach“, sagte sie auch. Ich sagte ihr dann, dass sie ja da auch einiges an Auswahl hätte und fragte, ob sie denn davon schon etwas verkaufen konnte. „Ja, alleine in der Woche schon zwei. Zwei der Großen da. Die mit dem Milchglas. Sehen Sie? Da kann man wohl auch irgendwas mit Eis reinmachen, aber davon habe ich keine Ahnung.“ „Ja“, sagte ich, sowas nennt sich wohl Eis-Bong. Der Tabakshop auf dem Bahnhof verkauft jetzt also Bongs. Und das mkt umfangreichem Angebot. Praktisch für die Kids. Das Dope kaufen sie unten am Eingang beim Ticker ihrer Wahl und danach können sie sich jetzt, eine Rolltreppenfahrt später, gleich noch die Pfeife dazu holen. Auch praktisch für die Reisenden, die noch eine lange Zugfahrt vor sich haben. Das crushed Ice gibt es dann noch drüben in dem 2-Etagen-Supermarkt – für die Eis-Bong.

Noch vor Jahren musste man für so etwas weite Wege auf sich nehmen.

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Adoleszente Männer,…

die Deep Purple-CDs nicht nur mit sich rumtragen, sondern diese sogar hören um dann zu dem Dargebotenem total auszuflippen, beäuge ich immer mit Befremden. Da komme ich nicht ran. Da fehlt mir was. Da bin ich zu alt jung für. Aber die sind doch noch jünger. Ach, versteh einer die Jugend. Deep Purple, pffff.

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