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Die „Osterhasen“ bei Rewe heißen schon seit 1992 „Traditionshasen“

Die Steinach Erika hatte mal wieder (ich verlinke das nicht) einen rausgehauen. Sie wollte irgendwo „Osterhasen“ aus Schokolade und in Aluminiumfolie kaufen und dann stand auf dem Bon gar nicht „Oster“- sondern „Traditionshase“. Für sie ein handfester Skandal, der gleich mal eben mit einem Boykott-Geschwafel für jenen Händler einherging, bei dem sie – mit dem rechten Fuß aufstampfend und ums Verrecken – einen „Schokoladenosterhasen“ kaufen wollte. Dafür gab es von der Knetbirnenfraktion natürlich Applaus. Diese Fraktion weiß es ja nicht besser und bezieht ihre „News“ gerne von Menschen wie der Steinbach Erika. Allein: der „Traditionshase“ ist so neu gar nicht. Und dann gingen welche dieser Knetbirnen los, kauften auch woanders Schokohasen in Aluminiumfolie, guckten auf die Bons und mussten feststellen: auch auf diesen werden jene Inaluhasen nicht als „Osterhasen“ gedruckt. Noch ein Skandal. Für jene, die einen solchen zu finden versuchen.

Nun ist es so, dass die von den geforderten Eierköpfen „Osterhasen“ bei Rewe schon seit 1992 „Traditionshasen“ heißen und es heute eigentlich darum kein Geschiss geben sollte. Aber das interessiert ja die Knetbirnen nicht. Und Erika auch nicht. Die lebt schließlich von diesen Deppen.

9 Kommentare

  1. sld30. März 2018 at 10:17

    schon beachtlich mit wieviel Zurückhaltung Rewe so sachlich gegenkommentiert. Ich könnte sowas nicht. Respekt!

  2. Rambazamba31. März 2018 at 12:44

    Ich traue den Besorgten zwar einerseits zu, dass sie seit gefühlten 7 Jahren jedes Jahr aufs neue vergessen, dass sie da letztes Jahr schon gegen mobilisiert haben. Andererseits sind die PR-Leute von REWE und co. ja nun auch nicht alle doof und ich halte die Chance für wahrscheinlicher, dass das alles ein PR-Theater nach Drehbuch ist. Vom ersten forcierten Kommentar oder Hinweis an, auf den dann natürlich genug Idioten aufspringen, bis zur Reaktion von REWE.

    • Harry3. April 2018 at 22:05

      schön wärs. Der Unfug wurde nur leider von Erika Steinbach angefangen und die ist zu 100% Überzeugungstäterin.

  3. Chris31. März 2018 at 14:33

    Ist das auch wirklich so, dass zb im jahr 2004 auf den kassenzettel das wort traditionshase stand? Oder nur eine ausrede? Bei uns wollte der chriskindl-markt betreiber uns auch erzählen das er schon seit gefühlt 100jahren wintermarkt heißt, aber man im internet in allen veranstaltungskalendern nachweislich christkindlmarkt geheißen hat.

    • Harry3. April 2018 at 22:12

      Kann natürlich alles eine große Verschwörung sein. Erst zerstören sie die Kultur und dann behaupten sie einfach, dass es schon immer so gewesen sei. Fast so, wie als sie die Leute in den 50ern glauben machen wollten, es göbe so einen Schwachsinn wie einen „Osterhasen“ und seit dem behaupten sie einfach es wäre Tradition – christiliche gar.
      Gut, dass eifrige Wahrheitsfinder wie du dem ganzen auf der Spur sind. Mal sehen wie lange es dauert, bis SIE unbequeme Stimmen wie dich aus dem Weg räumen.

      Und jetzt mal ohne Ironie:
      So lange mit niemand einen alten Kassenbon hervorzaubert auf dem das Ding Osterhase heißt halte ich die Aussage des Konzerns, der ihn verkauft (und nicht der einzige ist, bei dem der Hase so heißt) für Glaubwürdiger als das Bauchgefühl, dass es sich hier um eine Osterhasen-Verschwörung handelt.

  4. Kotze3. April 2018 at 02:08

    Ach, mein Lieber! Wie immer überläßt Du Erika Steinbach oder ähnlichem Gesindel völlig DDR-konform das Feld! Könnte es sein, daß Du Deine FDJ-Jugend bisher nur unzureichend aufgearbeitet hast?

    Jürgen Landts ‚Der Sonnenküsser‘ z.B. sollte Dir in’s Hirn meißeln, warum sich Deine DDR-Biographie von anderen durchaus unterscheiden könnte, oder eben auch nicht. (Siehe auch: Der Sonnenküsser – Ronald Klein im Gespräch
    mit Jürgen Landt (http://www.satt.org/literatur/08_09_landt.html)) Und das war nur die Version eines Kindes aus einem bevormundemten Funktionärshaushalt.

    Wo stehst Du?

    P.S.: Siehe auch den Dokumentarfilm: ‚Über Leben in Demmin‘ (https://www.ndr.de/kultur/film/Dokumentarfilm-Ueber-Leben-in-Demmin,demmin206.html), wo Jürgen Landt herstammt.

      • Potze (aka Kotze)6. April 2018 at 22:50

        Habe noch einmal darüber nachgedacht: Eigentlich ging’s mir nur darum, daß Themen durch andere besetzt werden, wenn man sie verdrängt oder vernachlässigt.

        In der DDR gab’s beispielsweise den Begriff der sogenannten ‚Jahresendflügelfigur‘. Na, das würden Rammstein wohl merkwürdig finden, wenn ihr Titel ‚Engel‘ plötzlich mit dem gerade genannten Begriff übersetzt würde.

        Aus meiner Sicht als ehemaliger Nicht-FDJler: Der FDJ war doch soetwas als staatlicher Jugendorganisation völlig Wurscht. Die interessierten auch Querschläger wie Jürgen Landt herzlich wenig. Ereignisse wie in Demmin 1945 wurden niemals thematisiert. Deshalb ist es wichtig, dies nicht zu vergessen. Insbesondere dann, wenn es den Versuch gibt, deutsche Vergehen während des Zweiten Weltkriegs zu relativieren. Ganz abgesehen davon, daß die Linke immer wieder Solschenizyns ‚Der Archipel Gulag‘ im Hinblick auf eigene Vergehen vernachlässigt.

        Doch zurück zum Ausgangspunkt: Leute wie Fr. Steinbach oder ähnliche benutzen eben diese historischen Lücken gerne, um ihre Interessen voranzubringen, weshalb wir sie ihnen nicht überlassen sollten, indem wir einen Teil unserer Biographien verschweigen oder Fragestellungen aus dem rechtsextremen Lager nur persiflieren, denn dafür ist das Thema zu ernst.

        Für mich ist der Osterhase eben immer noch ein Osterhase, egal, was andere so meinen. Dank meiner DDR-Biographie höre ich jedoch auch andere Zwischentöne, wenn es um eine sogenannte Umwertung oder Umformung geht. Deshalb bin ich aber längst nicht ein Gefolgsmann von Extremisten, die dieses Thema für sich im Rahmen ihrer real existierenden Weltanschauung ausnutzen.

        Ergo: Ja, ist richtig: ‚Wie meinen?‘ So, wie ich’s nun formulierte mag es evtl. besser verständlich sein, oder auch nicht…

        Weiter geht’s!

  5. HERDIR4. April 2018 at 14:06

    Ist es nicht so, dass im Einzelhandel Lindt-Hasen als Traditionshasen geführt werden, damit sie unterscheidbar sind in der Logistik von den anderen Schokohasen?

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