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Doku: No Future! Als der Punk noch Wellen schlug

Perfektes Programm für einen Sonntagnachmittag. Lief gestern Abend auf arte und ist jetzt für sieben Tage auf arte+7 zu sehen.

Zunächst in New York und London, später in Paris, Berlin und Düsseldorf entsteht ab Mitte der 70er Jahre eine radikale Jungenkultur. Sie ist nicht nur Synonym für eine musikalische Revolte, sondern auch für nonkonformistisches Verhalten und eine provozierende Mode. In den 70er Jahren war die Londoner King’s Road eines der Zentren der Punk-Kultur mit Geschäften wie „Granny Takes a Trip“ und „Sex“, dem Kleiderladen von Malcolm McLaren und Vivienne Westwood. In der Musikdokumentation erzählt Fred Aujas von dem Aufschrei einer Generation desillusionierter Jugendlicher, die sich den Slogan „No Future“ auf die Fahnen schrieben. Sie stellten die Weichen für eine ebenso radikale wie vergängliche künstlerische Revolution.

Ihr Motto war: “Do it yourself”. Um maximale Unabhängigkeit zu erlangen, gründeten einige Punks eigene Plattenlabel, organisierten ihre Konzerte selbst und brachten eigene Fanzines heraus. Alain Maneval, der Erzähler des Films, lebte damals in London. In Clubs wie dem Roxy oder Marquee bildete sich eine eigene Szene heraus. Manevals Erinnerungen und Begegnungen ziehen sich als roter Faden durch die Dokumentation und vermitteln eine Vorstellung von der unglaublichen Energie und Faszination der Punk-Ära.

Heute ist der Punk längst Geschichte, doch die Helden dieser exzentrischen Rebellion, gesellschaftliche Aussteiger und nachtaktive Dandys, hinterließen nicht nur ein ganz bestimmtes Lebensgefühl, sondern auch ein kulturelles Vermächtnis. Anhand von Archivbildern und Interviews mit Zeitzeugen veranschaulicht der Film den politischen Kontext und die ökonomische Krise, aus der die Underground-Bewegung entstand. Der Soundtrack lässt die Punkmusik der Anfangsjahre wie von den Sex Pistols, The Clash oder den Ramones wieder aufleben. „No Future! Als der Punk Wellen schlug“ schildert die Ursprünge der Bewegung, aus denen sich ein Gesamtbild jener Subkultur ergibt – wild, anarchisch, manchmal auch brutal. Eine Bewegung, die sich den T-Shirt-Spruch „No Future“ zum Credo machte. Das tragische Schicksal von Sex-Pistols-Bassist Sid Vicious ist dafür exemplarisch.


(Direktlink, via Christian)

3 Kommentare

  1. David2. März 2015 at 10:38

    Sehr gute Dokumentation über die Anfänge vom Punk! :-) Jetzt noch auf DVD wäre schön.

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