Zum Inhalt springen

Doku: Steve Reich, Phase to Face

Sehr interessante Dokumentation über Steve Reich, online für sieben Tage auf arte+7.

Steve Reichs Arbeiten zeichnen sich durch einen faszinierend freien Kompositionsstil aus, der darin gründen mag, dass amerikanische Musik generell weniger von formalen Zwängen bestimmt ist, als die europäische.
Steve Reich, geboren am 3. Oktober 1936 in New York, entwickelt sehr früh seinen eigenen Stil. Nach einem Studium der Philosophie und Musik nimmt er von 1958 bis 1961 Unterricht an der Juillard School of Music sowie von 1961 bis 1963 am Mills College in Kalifornien. Als Schüler von Darius Milhaud und Luciano Berio kommt er mit der Barockmusik, dem Werk von Béla Bartók, Anton Webern und Igor Strawinski ebenso in Berührung wie mit der Jazzmusik. Sein Interesse an afrikanischem Trommeln vertieft er mit einem Studium in Ghana.
Reich wird so zu einem Hauptvertreter der Westcoast-Avantgarde und ihrer Minimal Music. Zwar wird Terry Riley mit seinem Stück „In C“ allgemein als deren Begründer angegeben, doch Reich arbeitet bereits während seiner Studienjahre in Kalifornien an jener Komposition mit. Danach verfolgt er diesen Ansatz entschieden weiter.
1958 tritt er in seine wichtigste Schaffensphase ein und erfindet das Prinzip der Phasenverschiebung: Zwei nebeneinander mit gleicher mechanischer Geschwindigkeit laufende Tonbandmaschinen, die beide den Satz „It’s Gonna Rain“ eines Predigers repetierten, offenbarten nach einer gewissen Zeit minimale, stets wachsende Differenzen; die Worte verschoben sich langsam gegeneinander. Dieses Verfahren überträgt Reich auf Instrumente, es wird zum Kern seiner weiteren Arbeit.
Dem Schmelztiegel Amerika erweist Reich die Ehre, wenn er mit seinen fantasievollen Genre- und Stilmischungen große Vorbilder würdigt, die Musikikonen Charles Ives, George Gershwin, Leonard Bernstein, Ella Fitzgerald, Alfred Deller, aber auch Johann Sebastian Bach, Strawinski und natürlich die Jazzgenies Miles Davis, Kenny Clarke und John Coltrane.


(Direktlink)

3 Kommentare

  1. DeeperDub16. November 2010 at 13:00

    danke für den tipp – großartige doku!

  2. dies, das #10 « dies.das.diskurs.17. November 2010 at 20:46

    […] tritt nen Kind von der Bühne. Blame it on the voices. #5 DokuEmpfehlung Kraftfuttermischwerk: Steve Reich. from Phase to Face. Ansehen!! #6 BlogEmpfehlung Kotzendes Einhorn: 9 Eyes, ein Tumblr, der die verrücktesten und […]

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert