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Ein olle, vergammelte Bohrmaschine restaurieren

Vielleicht werde ich mit den Jahren dann vielleicht doch irgendwie komisch. Dieses Komisch, das ich noch von meinen Eltern kenne, als die in meinem Alter waren. Die haben da auf einmal komische Sachen gemacht. Mein Vater fing an zu Joggen, was noch viel mehr als nur komisch war, wie die wissen, die meinen Vater kannten. Meine Mutter entdeckte in ihren 40ern dann wieder das Stricken für sich und hatte keine kleinen Kinder mehr, die unwidersprochen das trugen, was sie strickte. Außerdem fing sie damit an, ominöse Lebensratgeber zu lesen. Die, die ihr nach 700 Seiten, für die sie im Hardcover über 50 Mark bezahlen musste, mitteilten, dass sie einfach nur sie selbst sein und ihr Leben genießen sollte. „Mal rausgehen“, „die Sonne für sie scheinen lassen“ und all dieser Blödsinn. Hat es für sie nicht besser gemacht – also kaufte sie den nächsten Band zu diesem Thema. So komisch eben, ihr wisst schon.

Ich fange jetzt mit den Jahren an, mir regelmäßig und mit großer Freude auf YouTube Videos anzusehen, in denen irgendwelche Leute mit neuen Werkzeugen alte Werkzeuge restaurieren und somit in die Jetztzeit holen. Zumindest auf YouTube. Na komisch eben.

Hierfür hat wer eine olle und schon ziemlich oxidierte Bohrmaschine in einem An- un Verkauf (dieses Wort ist auch auf dem besten Wege auszusterben) bezahlt, um sie dann zu Hause wieder schön und einsatzbereit zu machen.

Klingt komisch, ist für mich allerdings lange nicht so schräg, wie das Joggen anzufangen oder irgendwelche Lebensratgeber im Hardcover zu kaufen.


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2 Kommentare

  1. mtz18. Januar 2019 at 09:16

    Also die Restaurierung des schraubstocks letztens war wirklich irgendwie komisch… :)

  2. Martin Däniken18. Januar 2019 at 10:07

    „Ronny hat nen Fetisch!Ronny hat nen Fetisch! Ronny hat nen Fetisch!“
    „Habe ich nicht.“
    „Doch“
    „Nein“
    Do-och“
    „Nei-in“
    usw
    Demnächst bei Maischberger
    „Hat Herr Knaak einen Fetisch?!“
    zu Gast Manfred Spitzer mit seinem Digitale-Demenz-Fetisch…

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