Zum Inhalt springen

Infografik: Was bei einer Platte für den Musiker übrig bleibt

So was in der Art habe ich schon öfter mal gesehen, hier ist aber noch mal schön aufgesplittet, was bei einer Platte, gemacht auf einem Label, bei wem hängen bleibt und was letztendlich bei dem einzelnen Musiker übrig bleibt. Sicher kann das so nicht für allgemein zutreffend erklärt werden, zumal Verträge mit Labels immer individuell ausgehandelt werden und bekanntere Musiker natürlich andere Deals bekommen. Auch wird hier nicht einbezogen, dass ein großes Label eben auch in der Lage ist mehr Platten zu verkaufen, was dem kommerziellen Erfolg der Musiker ja auch zu gute kommt, aber ein guter Überblick ist das hier alle mal. Gefunden auf Tumblr und, wie leider so oft, ohne direkten Link zur Quelle. Da es sich hier aber um eine Grafik handelt, die von 1000 eingenommenen Dollar für „Crudbump“ ausgeht, könnte es sein, dass sie ursprünglich mal von hier kam.


(klick für in groß)

8 Kommentare

  1. Stefan16. Dezember 2010 at 22:26

    Ich habe selber ein Label, und diese „Statistiken“ sind sind ein ziemlicher Unsinn.

    wer mal wissen will, wie die Kalkulation einer phyischen CD WIRKLICH aussieht, der kann sich das hier mal durchlesen.

    http://www.dependent.de/index.php?lan=de&area=1&id=0#42

    Der Text ist verdammt alt, aber die Zahlen stimmen immer noch.

    Digital splitten mittlerweile viele label die einnahmen mit den Künstlern 50/50.

    Aber um sein eigenes geschäftsmodell mit dem von Plattenfirmen zu vergleichen, sollte man auch die Leistungen vergleichen. eine tiefkühlpizza bei aldi kostet auch nur ein Fünftel eines Pizzataxis.

    Ungefähr genauso sinnvoll ist der Vergleich….

    Stefan von Dependent.

  2. Ronny16. Dezember 2010 at 23:13

    @Stefan
    Nein, Stefan, so unsinnig ist die Statistik nicht. Ich habe bis im letzten Jahr ein Label mit betrieben, was ausschließlich Vinyl veröffentlicht hat und finde die Zahlen deshalb gar nicht so abwegig. Allerdings ist das im Vergleich zur CD rein finanziell noch mal eine andere Kategorie.

    Und in der digitalen Rechnung kommt kein Label vor. Es geht einzig um den Eigenvertrieb seiner Musik und in dem Kontext geht eben genau diese Rechnung so auf. Es sei denn man verkauft bei Beatport, dann bleiben nur 50% beim Künstler.

  3. Lukas17. Dezember 2010 at 10:52

    Was die Graphik leider falsch macht, ist, folgendes:
    Zum einen sollte man die 63% beim Label nochmal nach Kosten und Gewinn aufsplitten… Nach Promotion, allgemeinem Betrieb, Fertigung usw. bleibt dann noch recht wenig Gewinn übrig. Dann sind insgesamt 27% vom Bandkuchen für Mananger, Anwalt usw. zumindest im Indiebereich völlig unrealistisch, weil nicht vorhanden. Eine gleichgroße Aufteilung zwischen Bandmitgliedern ist ebenfalls unüblich, da meist nur einer oder zwei der Bandmitglieder das Songwriting erledigt und entsprechend mehr erhalten dürfte.

    Warum die Graphik aber in meinen Augen mal wieder düstere Propaganda ist zeigt sich leider vor allem an der rechten Seite.
    Die 70% vom rechten Bandkuchen müsste man fairerweise eigentlich (vorrausgesetzt man nimmt die linke Seite ernst) nochmal analog zur linken Seite aufteilen, wobei dabei zusätzlich in etwa 50% der Kohle für Promotion verplant sein sollte.

    Nur um das klar zu stellen. Ich bin absolut nicht dagegen, wenn Leute ihre Musik selbst in die Hand nehmen… Wenn die das können und den finanziellen Background haben, sollen alle gern eigene Labels/Selfreleases basteln. – Ich bin da auch gern bereit beratend zur Seite zu stehen.
    Es macht aber wenig Sinn sich vorher Augenwischerei wie die Graphik oben rein zu ziehen.
    Selfreleases sind ein hartes Brot und da sind schon so manche Zähne beim kauen draufgegangen. Und es ist verdammt schwierig über Selbstveröffentlichungen auch nur annähernd die Menge verkaufter Einheiten zu erzielen, wie es mit einem Major (die linke Seite legt diesen Vergleich nahe) möglich wäre.

    23,40‰ von 100.000 Einheiten sind immer noch mehr Geld als 70% von 100 Einheiten.

  4. Stefan17. Dezember 2010 at 11:48

    „Nein, Stefan, so unsinnig ist die Statistik nicht. Ich habe bis im letzten Jahr ein Label mit betrieben, was ausschließlich Vinyl veröffentlicht hat und finde die Zahlen deshalb gar nicht so abwegig. Allerdings ist das im Vergleich zur CD rein finanziell noch mal eine andere Kategorie.“

    Hast du deine Vinyls in einem Bauchladen auf dem MArktplatz verkauft?

    Also wenn du selbst ein Label geführt hast, welches nicht ausschließlich aus Eigenvertrieb bestanden hat, dann wüsstest du, dass in der Tabelle oben links die nicht unerheblichen Kosten für Handel, GEMA, Mehrwertsteuer nicht dem Label selbst zuzuordnen sind.

    Ein Label macht für den Künstler Saschen wie Promotion, Finanzierung, Marketing, A&R, Networking, Herstellung, lizensierung, etc.

    In der Digitalen Abrechnung ist keines dieser Leistungen enthalten, sondern es muss alles vom Künstler selbst betrieben werden. Und ob er das überhaupt kann, ist sher fraglich.

    Ansonsten hat Lukas recht, was die Selbstpromotion angeht: das ist ein extrem hartes Brot für Neueinsteiger, und Schlaumeierformeln wie „CWF-RTB“ helfen da auch nicht weiter.

    Es ist nicht konstruktiv, solche Statistiken auf eine Seite zu stellen, wenn man sie selbst nicht beurteilen kann. Die Statistik oben links zeigt noch nicht einmal, worum es überhaupt geht. Digitaler Vertrieb? Physischer Vertrieb? Bandübernahmevertrag? Indie? Major? Mit GEMA? Ohne? Also wir teilen unsere Lizenzen komplett anders auf.

    Skandal: Wir haben die preise von Pizzataxen mit den preisen von Tiefkühlpizzen vergleichen, und festgestellt, dass Pizzataxen 500% Teurer sind als tiefkühpizzen.

    Ungefähr so zielführend ist Dein Vergleich.
    Sorry, aber gerade wenn man ein Label betrieben hat, sollte man da etwas seriöser vorgehen.

    S242

  5. Ronny17. Dezember 2010 at 12:05

    Aus der Sicht des Musikers: Wem sind denn die Kosten für Handel, GEMA, Mehrwertsteuer sonst zuzuordnen, wenn nicht dem Label, dem ich meine Musik gebe und die diese für mich verkauft? Es geht um die reine Netto-Abrechnung in dieser Grafik, was ja auch ziemlich deutlich aus ihr hervorgeht, wie ich finde.

    „Ein Label macht für den Künstler Saschen wie Promotion, Finanzierung, Marketing, A&R, Networking, Herstellung, lizensierung, etc.“ Ja ja und deshalb haben sie auch mehr verdient, als der Künstler bekommt? Heiße Luft, wenn du mich fragst.

    Keiner hat gesagt, dass ich hier in irgendeiner Weise „konstruktiv“ sein wollte. Und das die Grafik durchaus differenziert zu betrachten ist, steht ja sogar im Text.

    Deine Pizzen hattest du gestern schon, aber du kannst den Vergleich gerne noch ein drittes Mal bringen.

    Grundsätzlich gilt: übertreiben macht anschaulich und genau das passt hier auf die Grafik.

    Und nun mal Butter auf die Fische: Was bekommt ein Künstler bei Euch denn netto, wenn er 1000 Einheiten verkauft hat? Vorausgesetzt ihr verkauft so viele.

    Ich finde Labels schlicht überflüssig. Vielleicht hätte ich das ganz oben noch drüber schreiben sollen.

  6. Stefan17. Dezember 2010 at 12:42

    „Aus der Sicht des Musikers: Wem sind denn die Kosten für Handel, GEMA, Mehrwertsteuer sonst zuzuordnen, wenn nicht dem Label, dem ich meine Musik gebe und die diese für mich verkauft?“

    Naja, dem Hhandel und dem Finanzamt vielleicht?

    Die Grafik ist doch mit „The Great Divide“ überschrieben, und suggeriert somit, dass dieser Anteil beim Label verbleibt. Das ist doch dann wohl nachweislich nicht korrekt.

    „Ja ja und deshalb haben sie auch mehr verdient, als der Künstler bekommt? Heiße Luft, wenn du mich fragst.“

    Nein, aber die Kosten für Marketing und Promotion müssen auch als Kosten ausgewiesen werden, und nicht als Gewinn des Labels. Davon profitiert doch eine Musikgruppe zunehmend

    Wenn das für dich „heisse luft“ ist, wenn man dich bittet, Kosten und Gewinn bitte für beide Seiten auszuweisen, und auch die Marge von Handel und Mehrwertsteuer den entsprechenden Parteien zuzuweisen, dann brauchen wir uns an dieser Stelle nicht mehr weiter zu unterhalten.

    „Keiner hat gesagt, dass ich hier in irgendeiner Weise “konstruktiv” sein wollte. Und das die Grafik durchaus differenziert zu betrachten ist, steht ja sogar im Text.“

    Ich würde ja sagen, es ist sinnvoll VORHER zu recherchieren. Du schriebst (trotz deiner ganzen Einschränkungen): „Ein guter Überblick ist das hier allemal.“

    Ich betreibe ein Label und sage: Das Ist es nicht, denn die Marge von Label und Künstler werden hier SEHR STARK VERZERRT daregstellt, die individuellen Leistungen eines Labels wreden hier garnicht berücksitigt, und dass mehr als die Häflte des Kuchens DANACH nochmal an Handel und Vertrieb gehen müsste da auch rein. Wie gesagt, diese Zahlen können so wirklich nicht verglichen werden.

    Und wenn da snicht der eigentliche Sinn einer statistischen Gegenüberstellung ist, was denn dann?

    Sorry, dass ich dir so an die Karre fahre, aber wenn du was falsches veröffentlichst, dann darf man das doch als davon Betroffener bitteschön richtigstellen? Oder?

    Gruß,
    S242

  7. Ronny17. Dezember 2010 at 12:48

    Ach, fahr ruhig an meine Karre, die kann das ab. Du kannst dich gerne auch noch weiter darüber aufregen. Ich sagte, dass ich ein Label mit betrieben haben und die Kostenaufteilung durchaus nachvollziehen kann. Genau deshalb halte ich es für „einen guten Überblick“, der sich natürlich nicht verallgemeinern lässt, weil sich die Arten ein Label zu führen stark unterscheiden.

    Ja ja, „individuelle Leistungen des Labels“… Ich weiß.

    Und du hast die Frage nicht beantwortet. Was bekommt ein Künstler bei Dir nach 1000 verkauften Einheiten netto?

    Btw: Sehe ich mich gar nicht in der Funktion hier für Labels gut Wetter zu machen. Im Gegenteil.

  8. Martin17. Dezember 2010 at 18:21

    Der Vorteil eines Majorlabel liegt natürlich daran, dass Du Popular-Musikbewusste Produzenten hinter Dir hast. Hinzukommen noch Popular-Musikbezogene Marketingmaßnahmen, die ja auch noch bezahlt werden wollen. Individuelle Leistungen des Labels halt. Das sind selbstverständlich Möglichkeiten, die einem ein Majorlabel bietet.
    Jedoch wenn Du ein MusikerIn bist, der mehr über seine/ihre Musik definiert werden möchte, dann sollte man sich eher an der linke Grafik orientieren.
    Meine ich.
    Ich werde liebe den Weg eines Musikers verfolgen, langfristig, als eines Labels.

Schreibe einen Kommentar zu Ronny Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert