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Laubbläser provoziert Randale

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(Symbolfoto: Der eigentlich bessere Laubbläser, JuergWyss)

Laubbläser haben keinen leichten Stand. So ziemlich jeder, der die Dinger nicht benutzt, hasst sie. Ich nehme mich da nicht aus, auch wenn „hassen“ bei mir nicht so ganz zutrifft – aber sie nerven mehr als Helene Fischer. Auf jeden Fall. Da kann man schon mal ausrasten.

So geschehen in Eschweiler bei Aachen, wo ein Laubbläser ein Steinchen gegen ein Auto gepustet hat. Dass die Dinger nerven, ist eine Sache, das nehmen die Deutschen noch hin, aber wenn es ums Auto geht, da hört der Spaß aber sowas von auf!11!!!

Ein Laubbläser hat in Eschweiler bei Aachen Dutzende Menschen so aufgebracht, dass die Polizei mit acht Streifenwagen zum Einsatzort ausrücken musste. Ein Anrufer hatte sie wegen eines bevorstehenden „Massakers“ alarmiert. Die Beamten trafen auf rund 40 erregte Menschen – „einige von ihnen tatsächlich bewaffnet mit Sägen, Heckenscheren, Mistgabeln, Baseballschläger, Golfschläger und Rechen“, heißt es im Polizeibericht vom Montag.

Grund der Aufregung: Bei Baumarbeiten war am Samstag durch einen Laubbläser ein Steinchen gegen ein Auto geschleudert worden. Der Besitzer beschwerte sich beim Baumarbeiter, Passanten mischten sich ein, ein Wort gab das andere, und man rüstete zum Kampf.

Aus dem Polizeibericht:

Ein Laubbläser hat es Samstagmittag geschafft, einen größeren Polizeieinsatz auszulösen. Das Gerät wird in naher Zukunft neben der Polizei noch Rechtsanwälte, Staatsanwälte und die Gerichte beschäftigen. Viel Wind mit viel Lärm.

Was war geschehen? Um genau 12.40 Uhr ging der Notruf bei der Polizei ein: Schwere Schlägerei in der Gutenbergstraße. Über 100 Leute beteiligt. Man gehe mit Kettensägen und Mistgabeln aufeinander los. Ein Anrufer bezeichnete das, was dort geschehe, gar als Massaker. Bahn frei für die Polizei, um mit Sonder- und Wegerechten zum Ort des vermeintlichen Gemetzels zu fahren. Insgesamt acht Streifenwagen rückten aus allen Himmelsrichtungen an. Am Tatort angekommen, strömten zunächst einmal von allen Seiten hektisch Menschen auf die Beamten zu, um den Sachverhalt aus ihrer Sicht und möglichst als erster den Polizisten mitzuteilen. Einige von ihnen tatsächlich bewaffnet mit Sägen, Heckenscheren, Mistgabeln, Baseballschläger, Golfschläger und Rechen.

Und dennoch schafften die Beamten es recht zügig, sich lauthals Ruhe zu verschaffen (das geht) und die Kontrahenten gefahrlos zu trennen, ohne dass auch nur ein Gartengerät zweckentfremdet zum Einsatz kam.

Zunächst stellte sich heraus, dass es trotz dieser enormen Schlägerei unter etwa 40 Beteiligten „nur“ einen Verletzten gab. Der war bei der Auseinandersetzung von einer Leiter, die nicht als Steighilfe sondern eher als Waffe zum Einsatz kam, am Kopf getroffen und verletzt worden. Er kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Ursächlich für diese Riesenauseinandersetzung war ein Laubbläser. 1,5 PS, etwa 84 dB. Landschaftspfleger hatten sich am Morgen daran gemacht, die dort stehenden Hecken und Bäume im Rahmen eines Auftrages zurückzuschneiden. Hierdurch herabfallendes Laub wurde mittels jenes Laubbläsers zusammengeblasen. Ein kleiner Stein und kleines Geäst fühlte sich mit angesprochen und ließen sich so gegen ein geparktes Auto blasen. Sehr zum Leidwesen des Besitzers, der sich bei den Pflegern sofort beschwerte. Man(n) durchlief offenbar mehrere Eskalationsstufen: Verfehlen der Tonart, Geschrei, Streit, körperliche Auseinandersetzung, Bewaffnung…. Jedenfalls schaukelte es sich mächtig auf.

Am Ende leitete die Polizei mehrere Strafverfahren ein wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung…..und und und.

10 Kommentare

  1. Maik11. November 2014 at 09:24

    Der deutsche Michel und sein Auto! Immer wieder schön.

  2. Richard11. November 2014 at 09:48

    Only in der Heimat :D

  3. Captain Correction11. November 2014 at 10:03

    HoGeLa(ubbläser)

  4. Oliver11. November 2014 at 11:00

    Ich bin erfreut über den leicht ironischen Tonfall der Ordnungshüter. Gefällt mir.

  5. Nib11. November 2014 at 14:44

    Ich dachte Polizeiberichte wären immer nüchtern und sachlich geschrieben. Hier hat wohl jemand einen Groschenromanautoren zum Frühstück verspeist.

  6. dsfhf12. November 2014 at 14:05

    Nib,

    Das ist kein polizeibericht…….

  7. Mike13. November 2014 at 13:40

    dsfhf,

    Wird aber auch im Original Artikel so dargestellt. Muss wohl lustig drauf gewesen sein, finds cool.

  8. Felix5. Februar 2015 at 11:22

    Die Leute finden einfach immer etwas, über das sie sich beschweren können. In manchen Gärten sind ja jetzt schon mit Benzin betriebene Gartengeräte verboten. Aus Lärmschutzgründen. Ich finde, solche Leute sollten mal für eine Zeit nach Südeuropa ziehen ;)

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