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Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Drei Jahre, um aus einem Stück Baum eine endgültige Schüssel zu machen

Frank Howarth hat vor drei Jahren versucht, aus einem Stück Baum eine Schüssel zu machen. Das ging auch ganz gut. Erstmal. Drei Jahre später stellte er fest, dass die Schüssel Risse hatte. Es war über die Zeit getrocknet, hatte sich zusammengezogen und war dabei – natürlich – gerissen. Aber Handwerk-Nerds wie Howarth machen dann halt das beste draus, werfen erst Adobes Illustrator und später dann ihre CNC-Fräse an, kleben Pflaster aus Holz zusammen und flicken auf den Millimeter genau die gerissene Schüssel. Fucking großartig, dieses Handwerk.


(Direktlink | Danke, Nora!)

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Ein Mann heute in Filmszenen von damals

Phil Grishayev sucht sich allseits bekannte Film – und/oder Foto-Locations, fährt dort hin und setzt sich selber in die von dort bekannten Szenen. Auch das kann ein Hobby sein.

Zurück in die Zukunft

Ghostbusters

Blade Runner

Zurück in die Zukunft

American History X

Twin Peaks

Beverly Hills Cop

Lethal Weapon


(via Design you Trust)

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Doku über _das_ Plattenlabel der DDR: Die AMIGA Story

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Wir hatten ja nicht viel in der DDR, kamen aber immerhin auf sechs Plattenlabel, die sich in erster Linie stilistisch unterschieden. Das mit Abstand bekannteste dürfte Amiga sein, das wohl auch quantitativ für den höchsten Output sorgte.

Amiga (eigene Schreibweise auch: AMIGA) war ein Plattenlabel des von Ernst Busch gegründeten Musikverlags Lied der Zeit Schallplatten-Gesellschaft mbH, Berlin. 1954 ging es über auf den staatlichen DDR-Tonträgerproduzenten VEB Deutsche Schallplatten Berlin und war im VEB nun dem Ministerium für Kultur nachgeordnet. Amiga sollte die Bandbreite der populären Musik abdecken. Darunter fielen Beat-, Rock- und Popmusik ebenso wie Jazz, Schlager, volkstümliche Musik und populäre Instrumentalmusik. Amiga wurde am 3. Februar 1947 gegründet und bestand bis 1994. Seitdem wird das Repertoire von mehr als 30.000 Titeln (von 2200 Schallplattenproduktionen und 5000 Singles) von der BMG Berlin Musik GmbH, jetzt Sony Music Entertainment vermarktet. Als Markenname für Veröffentlichungen von Tonträgern aus der DDR-Zeit wird Amiga weiterhin verwendet.
(Wikipedia)

Dazu kamen die Labels Aurora, Eterna, Litera, Nova und Schola, die alle ganz unterschiedliche Musik unter die DDR-Bürger brachten. Hier eine Typisierung.

Ich kann mich an alle ein bisschen, am meisten aber an Amiga erinnern. Quasi jede Platte, die damals in meinem Elternhaus stand, kam von dort. Mit Ausnahme irgendwelcher Rock ’n‘ Roll Bootlegs, die mein Vater bei wem auch immer aus Russland oder Polen gekauft hatte.

Die meisten dieser Amiga-Platten waren aus einer Zeit, in der die DDR-Plattenbude schon Lizenzproduktionen für Musik aus dem Westen pressen ließ. Depeche Mode, Marianne Rosenberg, die Ärzte, Rio Reiser, Jennifer Rush fallen mir dazu ein. Diese kaufen zu können, war meistens nur möglich, wenn man sich stundenlang vorm Kaufhaus anstellte und mit etwas Glück eine der begehrten Pressungen bekam. Oder, was bei uns der Fall war, man kannte die Frau, die hinter dem Plattentresen stand. Sie war die Mutter des besten Freundes meines Bruders, wenn ich mich recht erinnere.

Ich wusste bis gestern nicht sonderlich viel über die Geschichte von Amiga und eigentlich war sie mir wohl auch immer egal. Zumal mich die Musik der frühen Jahre nicht sonderlich interessierte und später bei RIAS Berlin eh alles aufgenommen werden konnte, was wir geil fanden.

Dennoch habe ich mir letzte Nacht die Doku „Die Amiga Story“ angesehen, weil ich eben Dinge erfahren konnte, von denen ich bisher nichts wusste. Kann man ja mal machen.

Bildschirmfoto 2016-06-09 um 00.15.33

„Entschuldigen Sie bitte, wir interessieren uns für Tanz.“

„Natürlich entschuldige ich, mache die beiden aber gleich darauf aufmerksam, dass Rock ’n‘ Roll und überhaupt solche Geräuschplatten bei uns nicht geführt werden. Ich bin sowieso der Meinung, junge Mädchen von heute sollten ruhig noch andere Dinge im Kopf haben als nur Tanzen.“
(DDR-Fernsehen 1959)

(Direktlink, via Marc)

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Schwarz-Rot-Gold für die Schüssel

Es ist im Moment nicht ganz einfach, irgendwas zu kaufen, das nicht irgendwie Schwarz-Rot-Gold gefärbt ist. Deutschland feiert sich und seine Farben. Fußballpatriotismus. „Man wird ja wohl noch _die_ Fahne schwenken dürfen!“ und so, sie wissen schon. Soweit, so sich alle zwei Jahre wiederholend. Aber wenn schon alles Schwarz-Rot-Gold sein kann, warum dann eigentlich nicht auch eine Klobürste? Und wer würde diese aus welchen Gründen auch immer wohl kaufen? Denn es gibt sie wirklich.

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(Screenshot: nicomanufakt, via Schland Watch)

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