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Poly-Play – Der Videospieleautomat aus der DDR

Was dem Westen seine Arcade-Automaten, war dem Osten sein Poly-Play, obwohl ich das Teil in 14 Jahren DDR-Aufenthalt niemals nicht zu Gesicht bekommen habe. Hergestellt wurde die Schrankwand vom Möbelhersteller VEB Raumkunst Mosel in Zwickau, was ja schonmal einen unfaßbar großen Haufen an Spaß verspricht, so rückblickend meine ich. Das das Ding aussah wie ein Fernseher, der in einer Schrankwand versenkt wurde ist kein Zufall – es war ein Fernseher, der 8 Farben bei einer Auflösung von 512×256 Pixeln darzustellen vermochte. Die funierte Spanplatte drumherum waren wahrscheinlich die Reste, die von Muttis Schrankwand irgendwo in der Halle rumlagen. Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, ich habe nie vorher was vom Poly-Play gehört, geschweige denn gesehen. Das kann durchaus daran liegen, das der Preis mit 22.000 Ostmark etwas hoch angesetzt war, einen neuen Trabbi gab es immerhin für ein Drittel weniger und der war den Menschen damals irgendwie wichtiger, glaube ich.
(via murdelta)

5 Kommentare

  1. Boogie2. Oktober 2008 at 01:07

    Oh man, 50 Pfennig pro Spiel und ich hab da einige versenkt.
    Im FDGB-Ferienheim in Binz, auf Rügen, standen zwei solcher Geräte, hier hat sich die Jugend getroffen, während sich die Eltern auf den so genannten Vergnügungs- und Themenabenden herum soff äh trieb. Es war schließlich Urlaub und da gab es natürlich etwas mehr Geld für die Kleinen, also uns, wenn sie nervig danach fragten.
    Hase und Wolf war der Renner, ich hatte eine Woche lang den Platz eins in der Highscoreliste und war damit der Held. In der zweiten Woche hatte jemand den Stecker gezogen und die Liste war wieder leer, genauso wie mein Taschengeldbeutelchen.
    Ach ja damals…..

  2. Marcus E. Henry2. Oktober 2008 at 16:07

    Ich wußte bis gerade eben noch nicht mal das es in der DDR überhaupt Videospielautomaten gab.
    Wieder eine Bildungslücke geschlossen.

  3. Lappiner2. Oktober 2008 at 19:49

    Im FDGB-Ferienheim Templin gab es solche Teile auch, in Reichweite der Bar.
    Ach ja, süsse Kinderzeit ;)

  4. andi6113. Oktober 2008 at 01:47

    Wenn ich jetzt mal ganz tief nachkrame, dann muss es so ein Teil auch in Oberhof gegeben haben. Allerdings waren wir da schon etwas älter und waren an den realen Knöpfen interessiert… :-)

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