Zum Inhalt springen

Sven Regener über das Urheberrecht

Eigentlich wollte Zündfunk-Autor Erich Renz von Sven Regener nur ein kurzes Statement zum Thema Urheberrecht. Der redet sich ordentlich in Rage, spricht über Kuhlness, darüber dass, die 15-30-jährigen keine eigene Musik mehr haben, darüber, dass alle Indies tot sind und über Indie im allgemeinen, die Piraten und irgendwie über alles. Weil früher alles besser und das Leben für die Künstler sowieso viel einfacher war. Das ist ganz viel Rock’n’Roll, wie er meint. Ich meine, ganz viel Mimimimi.

[audio:http://cdn-storage.br.de/mir-live/MUJIuUOVBwQIb71S/iw11MXTPbXPS/_2rc_71S/_-ZS/_-rH5Axy/1abdba29-8e11-4b49-86c2-40e4b861dfc0_2.mp3]
(Direktdownload, via Internet)

31 Kommentare

  1. the_peppermint22. März 2012 at 13:18

    Element of Crime war schon immer irgendwie Musik von verbitterten alten Männern. Da ist dieser Rant jetzt nur konsequent.

  2. Ronny22. März 2012 at 13:25

    @mandarine_one
    Das will ich ihm ja auch gar nicht absprechen. Nur die Konsequenzen, die er daraus für sich zieht, empfinde ich als zweifelhaft. Auch die Argumentationslinien sind eher so naja… Wo kam denn der Hip-Hop der letzten 15 Jahre her und an wen war der gerichtet? Nur weil es keine „studentische Zielgruppe“ war, heißt es ja nicht, das die Musik nicht existent war!

    Es ist das ewige Geheule nach dem Motto, „Früher war das alles viel einfacher. Und mehr Geld gab es auch!“. Rock’n’Roll hat der doch schon lange nicht mehr im Arsch.

  3. Benny22. März 2012 at 13:43

    das mit den Apps, itunes etc ist schon richtig, ABER das es die Entwicklung der Musik stagniert ist ja wohl schwachfug.

    wobei man sehen muss, dass man zum produzieren von Rockmusik durchaus etwas mehr Geld in die Hand nehmen muss, damit das nach was klingt, aber bei mir hat er trotzdem grad verloren…

  4. sejima22. März 2012 at 13:45

    Recht hat der Mann. Aber gruselig und viel zu emotional formuliert.

  5. paulchen22. März 2012 at 13:51

    voll uncool dieser Regener

  6. Teddy22. März 2012 at 13:52

    ….ich will weiter in der Postkutsche fahren, Autos werden doch keine Zukunft haben.

    OMG
    Teddy

  7. polyaural22. März 2012 at 14:31

    Interessanterweise wird das Urheberrecht überwiegend von den Menschen in Frage gestellt, die konsumieren, und selten von denen, die etwas schaffen.

    Ich denke, das sagt fast alles.

  8. blasius22. März 2012 at 14:54

    Ist es denn naturgegeben dass jede Gerneration ihre Musik zur Identifikation braucht, vielleicht ist eine Annahme die im Internetzeitalter so nicht mehr zu treffen ist. Vielleicht ist diese Generation mit Youtubevideos und Facebook zufrieden. Ob man das in 20 Jahren so noch abspielen kann wie heute sei erlaubt zu Fragen.
    Ja guter Content ist Geld wert er kostet auch Geld aber die alten Geschäftsmodelle gehen nicht mehr.
    Es jammert ja auch keiner dass es keine Morsetasten, Diafilme und VHS Kassetten im Laden gibt, das hat die digitale Revolution gefressen. Vor 100 Jahren hat es ja auch keine Musikindustrie gegeben, das ewige Bleiberecht ist nicht garantiert.

  9. pferd22. März 2012 at 16:37

    Hää? Ich denk immernoch, Videos sind Werbung für ne neue Platte oder CD? Als Werbung warn die doch mal gedacht odda nich? YT is für mich ne Werbeschleuder
    bin wohl nicht ganz auf der Höhe.. :D

  10. Ti_Leo22. März 2012 at 16:40

    @polyaural Das mag für dich fast alles erklären, es ist aber trotzdem nicht richtig. Ich kenne eine Menge Menschen, die Kultur schaffen und konsumieren, die das durchaus differenziert betrachten und offen über andere, neue Regelungen nachdenken. Ich kenne allerdings kaum jemanden, der das Urheberrecht an sich in Frage stellt. Es geht meistens um ein bestimmtes, das möglicherweise an neue Verbreitungswege und Konsumgewohnheiten angepasst werden muss.

  11. Hans22. März 2012 at 16:43

    Sven Regener ist, das merkt man schon in seinen Texten und Büchern, ein spießiger, alter Mann.

    Wer die GEMA, in der 1/3 der reichsten Künstler, ergo: Die Komponisten von Saufliedern, Gassenhauern und Dieter-Bohlen-Trashmusik, das alleinige Recht besitzen, über den Verteilungsschlüssel der riesigen GEMA-Einnahmen zu bestimmen und 2/3 der übrigen Künstler vollständig zu gängeln, als „Vertretung der Künstler“ hinstellt, der ist nicht nur demagogisch, sondern allgemein nicht mehr zum Kreis der ernst zu nehmenden Menschen zu rechnen.

    Die GEMA schluckt 16 Euro für jedes Smartphone, für die meisten dieser Geräte (ab 8 GB Speicher) sogar 36 Euro. Die GEMA kassiert für jeden CD- oder DVD-Rohling, für jeden USB-Stick, für jede Speicherkarte, für jede Festplatte, für jeden Computer ab und häuft auf diese Weise jede Sekunde riesige Mengen von Geldern an. Gelder, die nur nach dem Gusto der reichsten „Künstler“ verteilt werden. Die GEMA hat sich darüber hinaus als unreformierbarer, zutiefst undemokratischer Haufen einiger weniger entpuppt, die sich auf Kosten andere hemmungslos bereichern.

    Mehr dazu etwa hier:
    http://www.musiker-online.de/Newsdetails.newsdetails.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=267&tx_ttnews%5BbackPid%5D=10&cHash=226c5da554

    Solange Leute wie Regener sich erdreisten, die GEMA als Interessenvertretung aller Künstler hinzustellen, die Mehrheit der Bevölkerung zu beschimpfen und sich dann noch als Bewahrer der Kultur aufzuspielen, kann man ihn und den Rest der alten, auch finanziell längst gesättigten Rock-Opas einfach nicht mehr erst nehmen. Regener, geh endlich in Rente oder lerne zumindest mal, ehrlich und differenziert zu argumentieren. Danke.

  12. Hans22. März 2012 at 16:49

    Und weil der Link wieder geschluckt wurde, hier nochmal ein Versuch:
    http://is.gd/APLXCz
    Sorry und danke fürs Lesen.

  13. ecc22. März 2012 at 22:49

    Aus dem Abscheidsbrief von Kinderzimmer Productions 2007 – einer der großartigsten deutschen HipHop-Formationen ever!

    Zitat: „Das ist zunächst die wirtschaftliche Seite. Die Form, wie Musik konsumiert wird, wandelt sich zusehends. Dass Musik für jeden frei zugänglich ist, ist im Prinzip sehr schön. Doch leider ist Musik machen immer noch sehr teuer, und die Einnahmen aus dem Plattengeschäft und von Touren reichen nicht mehr aus, um unseren Standard zu halten. Wir möchten unseren Fans die Musik bieten, die sie von uns gewohnt sind. Wir haben Ansprüche an die Qualität unserer Musik, die wir erfüllen wollen. Das geht nicht mehr, zumindest nicht ohne einen Mäzen. Wenn uns ein anderer Weg einfällt, wie gute Musik zu retten ist, werden wir ihn sofort einschlagen und alle mitreißen, die den Weg mit uns gehen wollen. Aber diesen Masterplan hat leider noch niemand entwickelt. Er steht aber auf dem Wunschzettel für Weihnachten.“

    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen…. das war 2007!

    Und jetzt kommt gleich wieder die „Deichkind schafft es ja auch“ Fraktion aus ihren Löchern gekrabbelt… Deichkind schaffen es, aber zu einem viel zu kleinen Preis!

    http://www.kinderzimmer-productions.de/kizi/index.php

  14. Ronny22. März 2012 at 22:54

    Ich persönlich finde Deichkind kacke. Und von den „Ansprüchen an die Qualität“ konnte ich bei Kinderzimmer Productions auch nur selten hören, sorry. Gerade diesen Sound kannst du auch ohne viel Kohle und im Kinderzimmer machen. Meinten die doch mit dem Namen auch mal, oder?

  15. lab22. März 2012 at 22:58

    Vielleicht sollte man noch ein bisschen mehr aus dem Abschiedsbrief zitieren, z.B. den nächsten Absatz (hat ecc wohl vergessen):
    „Bevor jemand die Gedanken falsch versteht oder verstehen möchte: Wir wollen niemanden kriminalisieren, teeren oder federn, der sich Songs umsonst aus dem Netz lädt. Wir glauben immer noch an die Idee und an die Kultur, die HipHop ausgemacht hat und immer ausmacht. Wir beobachten die Veränderungen und stehen weiterhin dafür ein. Wir arbeiten, feiern, leben weiter zusammen mit den Menschen, die mit uns auf einer Wellenlänge sind.“

  16. le_fu22. März 2012 at 23:41

    Na “Ansprüche an die Qualität” hatten die beiden KinderzimmerPro’s auf jedenfall, mehr als andere hiphop-für arme-für beine, bis heute für mich schon…hiphop lebt, seh ich an meinem nachbarn&seinem „kinderzimmer“, weil es ihm spass macht, freude, vergnügen, ihm und anderen, das finde ich gut!, wichtig!, richtig! Mr. Regener scheint das alles „und vieles mehr“ nicht zu sehen, sein problem, nicht meins!
    soll er doch!

  17. ecc23. März 2012 at 00:18

    @ronny – es geht doch nicht darum, ob man A. oder B. kackt findet … ich finde es nur traurig, das man C. Regener als „Heulsuse“, nur weil er seine Meinung sagt.

    … und ich habe verstanden, das du in deinem Statement eher den Qualitäts-HipHop letzten 15 Jahre meinst.

    @lab – sorry, aber um diese Aussage ging es mir doch auch gar nicht…. es ging mir eher um die Aussage, das auch Bands die nicht im Verdacht stehen „aus spießigen, alten Menschen“ zu bestehen, Probleme bekomme ihre Kosten mit Ihrer Musik zu decken!

  18. Anonymous23. März 2012 at 01:03

    @paulchen
    Paulchen, du scheinst ech ein Vollpfosten zu sein. Schäte mal Baujahr 1980 ff.

  19. sprewell23. März 2012 at 01:17

    Herr Regener, irgendwelche konstruktiven Vorschläge??

    Ich hätte von einem erfolgreichen Musiker und vorallem nahezu genialen Autoren mehr Feingefühl für den Puls der Zeit erwartet. Nun weiss ich, warum all seine Bücher(seine Musik kenne ich nicht) in der Vergangenheit spielen… schade. aber jetzt macht alles Sinn.

    Hängengeblieben so um 1990..

  20. ecc23. März 2012 at 08:47

    @sprewell Warum muss eigentlich der Künstler an sich „konstruktiven Vorschläge“ für irgendwas machen … ist das wirklich seine Aufgabe? Ich denke, der konzentriert sich lieber auf das Leben und die Kunst!

    Wenn der Arbeitgeber kein Geld für den letzten Arbeitsmonat überweist, verbunden mit dem Hinweis „Das Arbeitsentgelt ist doch aus dem letzen Jahrhundert und muss reformiert werden“ gepaart mit dem Vorwurf „Oder machst du das nur fürs Geld?“, dann ist der „einzelne“ Arbeitnehmer in der Pflicht, sich mal „eine Konstruktive Lösung“ des Problems auszudenken?

    Wir alle machen Sachen für Geld, und wenn es das schuften am Fließband, das musizieren oder schreiben von Blogs ist! – und jeder will „irgendwas“ was dafür! – Und wer „only for Fame“ leben kann hat vielleicht wirklich einen guten Zweitjob, minimale Ansprüche (oder halt einen Mäzen)

    Naja, aber scheinbar ist Kunst keine Arbeit… und deshalb ist mein Vergleich ein Hinkebein! (und alle Millionäre sind sowieso Musiker!)

    Finde ich nicht!

  21. lab23. März 2012 at 09:10

    @ecc Das glaube ich sogar. Ich finde allerdings, dass das Kinderzimmer nicht als Kronzeuge tauglich ist für die Thesen von Sven Wegener (und darüber diskutieren wird ja) dass Google, das Internet und „die Raubkopierer“ die Musikszene kaputt machen. Sicher sind Digitalisierung und die vereinfachte Distribution via Internet Katalysatoren für den Niedergang eines bestimmten Vertriebs- und Erlösmodells. Aber zu glauben, Musik könne nur so gemacht werden wie in den vorletzten Jahrzehnten und Google sei die Ursache, dass Künstler nicht mehr von ihrer Hände Arbeit leben könnten, greift einfach so was von zu kurz.

    Und was die Situation von normalen Arbeitnehmern betrifft, so passiert genau das, was Du beschreibst, ständig. Seit jeher müssen sich abhängig Beschäftigte gefallen lassen, sich an veränderten Ausgangsbedingungen anzupassen. Was passiert denn mit denen, die ein Produkt haben, dass nicht mehr benötigt wird? Sie müssen umdenken(lernen) oder sie verlieren ihren Job. Das ist individuell nicht schön, aber sollen wir z.B. Email verbieten, damit die Faxgeräte-Hersteller weiterhin ihre Geräte absetzen können?

  22. onaniemaus23. März 2012 at 10:37

    Die Welt erzittert vor Ehrfurcht: Anonymous hat gesprochen :)

  23. seroc23. März 2012 at 11:36

    @ecc Deine Argumentation ist schon sehr krude. Ein Arbeitnehmer hat einen bindenden Arbeitsvertrag, in dem seine Entlohnung genau festgeschrieben ist. Wenn Du Vergleiche ziehen willst, dann sollten diese schon ein wenig Hand und Fuß haben.

  24. blasius23. März 2012 at 12:08

    Es geht schlicht nicht darum, dass hier keiner für Content zahlen soll, sondern wenn der Verkäufer verpennt dass die Käufer sich woanders tummeln. Wenn das passiert dann muss man sich bewegen, tut man das nicht wird man nichts verkaufen.
    Karstadt hat das gleiche Problem, die Kunden sind jetzt woanders, das Ding geht an die Wand.
    Mitleid kennt da Grenzen, wenn die alten Männer das nicht begreifen kann man nur sagen geht in Rente.
    Wenn Ihr aus Inkompetenz den Content dann über itunes verkaufen lasst, die 30% Marge ziehen und Euch wundert dass da nichts mehr rauskommt sorry, ihr habt Euch über den Tisch ziehen lassen.

    Letztlich wird das Ganze weitergehen, eBooks, Zeitschriften werden elektronischer Content. Mediamarkt und Saturn, Weltbild und Thalis werden von Amazon gefressen und da diese vorher alles plattgemacht haben werden die Verkaufskanäle verschwinden. In den USA sind >50% aller Bücher von Amazon eBooks, das rennt jatzt los. Wenn die Plattenlabels und Verlage sich untereinader auslöschen freut sich irgendwann der Dritte.

    Was Google Facebook und die anderen Datenzuhälter machen ist nicht schön, aber es ist da, man bekommt es nicht mehr Weg. Es gab den Tag da geb es Atombomben es gab den Tag da gab es Aids… Ab da war die Welt anders. Man bekommt das nicht weg wenn man weint und die Augen zuhält, man muss damit umgehen.
    Und nur wenn man keine Lösung hat ist der alte Weg nicht der bessere.
    Herr Regener wird das mit seiner Einstellung nie lösen, der wird nur auf die Weise ein alter böser Mann, der vielleicht Kleine Fische in den Knast bringt, das löst sein Problem nicht und Google wird er auch nicht beeinducken.

    Insofern vergesst das einfach und geht weiter nach vorn…

  25. sprewell23. März 2012 at 21:11

    ecc :
    @sprewell Warum muss eigentlich der Künstler an sich “konstruktiven Vorschläge” für irgendwas machen … ist das wirklich seine Aufgabe? Ich denke, der konzentriert sich lieber auf das Leben und die Kunst!

    und konstruktive Vorschläge, Ideen, Innovationen, die das Leben und die Kunst besser machen, ist die grösste Kunst!

    Künstler/Musiker sein, heisst eben nicht nur im Studio rumhocken und das Leben geniessen!

  26. sprewell23. März 2012 at 21:12

    bitte vorherigen kommentar löschen, da falsches quoting..thx

    ecc :
    @sprewell Warum muss eigentlich der Künstler an sich “konstruktiven Vorschläge” für irgendwas machen … ist das wirklich seine Aufgabe? Ich denke, der konzentriert sich lieber auf das Leben und die Kunst!

    und konstruktive Vorschläge, Ideen, Innovationen, die das Leben und die Kunst besser machen, ist die grösste Kunst!
    Künstler/Musiker sein, heisst eben nicht nur im Studio rumhocken und das Leben geniessen!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert