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Schlagwort: 2020

Wie 324.000 Videos aus 192 Ländern das Jahr 2020 dokumentieren: Life in a Day (2020)

„2020 war eines der außergewöhnlichsten Jahre unserer Geschichte — ein Jahr, in dem die Tage genau so von Angst, Sorge und Spaltung gezeichnet waren wie von Einheit, Widerstandsfähigkeit und Menschlichkeit. Life in a Day hat einen dieser Tage im Jahr 2020 festgehalten. Am 25. Juli 2020 haben wir über 300.000 Einreichungen aus 192 Ländern erhalten. Die historisch bedeutende Dokumentation Life in a Day, produziert von Ridley Scott und unter der Regie von Oscar®-Preisträger Kevin Macdonald, feiert ihre Premiere auf dem Sundance Film Festival 2021 und ist jetzt nur auf YouTube verfügbar.“


(Direktlink, via swissmiss)

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Hau rein, 2020!

Was für ein Jahr, Alter!

Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie ich zu Beginn dieses Jahres auf Arbeit saß und wir rückblickend gar nicht mal so lustige Witze über Corona gemacht haben. Drei Monate später saßen wir alle mittendrin in einer Pandemie. Ich hätte mir bis dahin meines Lebens nicht vorstellen können, einer solchen mal beiwohnen zu müssen. Ich schrieb das hier irgendwann schon mal: für mich war Corona und die sich dadurch ergebenden Konsequenzen nur etwas weniger einschneidet als der Fall der Mauer – und das will wirklich was heißen.

Was für ein Jahr, Alter!

Im März brach mir komplett die Arbeit weg, was sich bis heute nicht wirklich zufriedenstellend erholt hat. Ich ging trotzdem hin und tat Dinge, die im beruflichen Alltag halt immer liegen bleiben. Putzen, 100 T-Shirts für ein Sommerprojekt dreifarbig drucken, wobei damals schon fast klar war, dass dieses nicht stattfinden würde, Fassade streichen, Fußboden neu verlegen. Einfach Dinge tun, um meiner Arbeit auch unter diesen Umständen eine für mich gefühlte Daseinsberechtigung geben zu können. Die wunderbar leeren Züge, in denen sämtliche Kontrollen ausgesetzt waren, was mir zwei Monate lang die Monatskarte ersparte. Das würde ich ganz gerne nochmal, gerne fahrscheinlos und steuerfinanziert für immer und für jeden sehen wollen. Man wird ja noch träumen dürfen! Diese viele, viele freie Zeit, die ich ehrlicherweise mitunter auch genossen habe. Klar, ich weiß um meine Privilegien mit Garten und Pool und Grill und gemütlicher Terrasse. Das alles hat mir den ersten Shutdown nicht unerträglich gemacht. Auch habe ich keine kleinen Kinder mehr, um die ich mich 24/7 hätte kümmern müssen. Es ließ sich einfach ganz gut aushalten. Aber ich hätte mit anderen nicht tauschen wollen. Abfuck des Jahres: Homeschooling! Leute, ein Totalausfall auf so vielen Ebenen. Kann ich als ganz miese Erfahrung abhaken, die ich auch nicht nochmal haben muss. Wäre dafür, dass man sich auf politischer Ebene dazu entscheidet, dieses Jahr ob in Schule, Studium oder Ausbildung einfach auf freiwilliger Basis für jeden wiederholbar zu machen. „Träumen dürfen“ und so.

Was für ein Jahr, Alter!

Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben über 5000 Kilometer im Jahr auf dem Fahrrad verbracht und ich habe das wirklich hart lieben gelernt. Die selbst erwünschte Einsamkeit, Zeit für Gedanken, Zeit für Ideen, die Böcke, die es macht, einen Berg auch mal mit 48 km/h im Slalom fahrend und mit einem Lächeln im Gesicht runterzuballern. Hach. Vermisse ich gerade nicht wenig, da ich mir am Vorweihnachtsabend beim Ente machen eine Fingerkuppe abgeschnitten habe und Radfahren so eher schlecht ist. Aber es wird. Und im nächsten Jahr hoffe ich auf über 6000 Kilometer.

Was für ein Jahr, Alter!

Black Lives Matter.

Was für ein Jahr, Alter!

All die abgesagten Parties, die Festivals, die nicht stattfinden konnten. Das Canceling aller Bookings übers Jahr. Fühlte sich, fühlt sich bis heute ziemlich scheiße an. Das fehlt mir so sehr. Ich weiß, für andere sind das so „First-World-Problems“, aber mich begleitet Club- und Festivalkultur seit fast 30 Jahren, sie war immer fester Bestandteil meines Lebens und dann von heute auf Morgen einfach auf Null runtergefahren. Und bis jetzt ist ja nicht absehbar, wie das weitergehen wird, was am Ende davon bleiben wird. Verwunderten Respekt an die Leute, die jetzt schon Festival-Tickets für den nächsten Sommer verkaufen. Ich seh‘ uns da noch nicht so, Leuddies. So sehr natürlich auch ich Bock darauf hätte. Im Sommer gab es ja die paar Wochen, in denen es so aussah, als würden wir insgesamt ganz glimpflich da durch kommen. Ich und wir konnten da dann zwei Mal vor Leuten auflegen. Wahnsinn.

Was für ein Jahr, Alter!

Ich mache mir seit jeher nie irgendwelche Vorsätze für das kommende Jahr. Man kann sie dann nicht brechen. An diesem Abend vor genau einem Jahr, war mir klar dass das zu diesem Zeitpunkt anders sein sollte: Dieses Album! Unser Album. Es müsste einfach am 24.12.2020 kommen. Musste es wirklich. Und nun saßen wir hier gestern Abend und haben bis in die Nacht hinein 161 farbige Doppelvinyls nebst 7″ und von uns gesiebdruckte Shirts im Lammbock-Style (#Salamipizza) in Pizzakartons verpackt und die Hälfte davon auch schon rausschicken können. Die ersten sind heute bei ihren Käufern angekommen. Danke dafür, es war und ist uns eine Freude. Leider war das Hermes-Lager voll, so dass wir nicht alle schon auf den Weg schicken konnten. Das passiert am Samstag.

Überhaupt: dieses Album und der Weg dorthin, war für mich ein unfassbar emotionaler aber auch grandioser Prozess. Das Produzieren, das Mixdownwochenende in Peenemünde, die Gestaltung, das Drucken der Shirts, der Cover, das Verpacken und zu wissen, dass die Dinger da draußen jetzt auf ein paar wenigen Plattentellern ihre Runden drehen. Großartig. Und dennoch war das alles und gerade in den letzten Wochen unfassbar anstrengend. Hier könnten jetzt alle erstmal etwas Urlaub vertragen, der ja aber trotzdem fast schon wieder vorbei ist. Und natürlich wäre das niemals möglich gewesen wenn tatsächlich auch wirklich keiner mitgemacht hätte. Das hätte dann niemals funktioniert. Danke an all die helfenden Hände, Fam! Ihr seid die Geilsten.

Was für ein Jahr, Alter!

Der Tod unseres Lieblingseierkopfhundes. Sie fehlt hier immer noch.

Was für ein Jahr, Alter!

Vor dem zweiten Shutdown unfassbar träge Arbeitswochen unter Auflagen, die richtig waren, aber mir meine Arbeit so gut wie unmöglich machten. Der Sommer war vorbei, der Garten, Pool und Grill half nicht mehr viel. Mir ging es so gar nicht mehr so gut. Psy­chisch ziemlich bis sehr down. Gar keine gute Zeit für mich.

Was für ein Jahr, Alter!

Donald Trump wurde weggewählt. Vielleicht einer der wichtigsten positiven Momente in diesem Jahr. Also mal groß und weltpolitisch gedacht.

Was für ein Jahr, Alter!

Das war es, 2020 – und hoffen wir einfach, dass das nächste ein deutlich besseres Jahr wird, auch wenn mein Optimismus diesbezüglich eher klein ist. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt, wie man so sagt. Problem daran bleibt, dass sie halt stirbt, ne.

Keine Ahnung, wie ihr euren Abend heute verbringt. Hier gibt es mit der Fam nachher Raclette und vielleicht ’nen Film, Pyros fallen dieses Jahr aus und vielleicht liegen wir um 00:12 Uhr alle schon im Bett, nachdem wir nicht mal auf der Straße waren. Auch mal schön.

Kommt gut rüber, passt auf euch und eure Lieben auf! Und vor allem: bleibt gesund!

Zum Abschluss schönstes House-Gefröhne, das Till von Sein für die Kunstkantine zusammengemischt hat und das uns hier jetzt mal in den Abend starten lässt. Sind auch fast Raketen.

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IKEA stellt seinen Katalog ein

Seit 70 Jahren alljährlich für einige ein Highlight des Jahres: der IKEA-Katalog, der zeitweise eine der weltweit auflagenstärksten Publikationen war, wird eingestellt. Der aktuelle soll der letzte sein. Bei IKEA mag man zukünftig eher digitale Wege der Vermarktung seiner Produkte gehen.

Aus diesem Grund habe das Unternehmen entschieden, »die erfolgreiche Karriere des Ikea Katalogs zu beenden und ein neues Kapitel aufzuschlagen«, hieß es weiter. Dazu gehörten die »Stärkung digitaler Kanäle und neue Wege der Kundenkommunikation«.

2020 liefert also weiterhin zuverlässig, aber immerhin hat man beim IKEA-Museum in diesem Jahr sämtliche jemals gedruckten Kataloge online gestellt – und das ist ja auch was.

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