Zum Inhalt springen

Schlagwort: AfD

Der Tortenwerfer gegen Beatrix von Storch erhält Morddrohungen

Nachdem ein Clown vom Peng Collective der Berliner AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch eine Sahnetorte ins Gesicht parkte, veröffentlichte sie ein Foto und den Namen des Mannes. Ein digitaler Pranger. Ihre Gefolgschaft reagiert und veröffentlicht später Kommentare mit der Adresse des Werfers und seiner Telefonnummer. Daraufhin erhält der Mann Morddrohungen. Wegen einer Sahnetorte. Von Anhängern einer Frau, dies es in Betracht zieht, mit Waffengewalt gegen Flüchtlinge vorzugehen.

Die Berliner Zeitung hat ein Interview mit dem Tortenwerfer.

Deutsche reagieren auf das „Torten“ eher humorlos, so auch die AfD. Es hat schon einen sahnig-ranzigen Beigeschmack, dass eine Partei, die öffentlich Gewalt gegen Flüchtlinge verherrlicht, auf eine Torte mit „Gewalt, Gewalt!“-Empörung reagiert.


(Direktlink)

36 Kommentare

Tortaler Krieg gegen die AfD: Beatrix von Storch getortet

[Update]
Offenbar wurde nach der Aktion tätlich gegen den Tortenwerfer vorgegangen, wie die HNA schreibt.

Gegenüber der Polizei gab der Festgenommene an, dass ihn vor dem Eintreffen der Polizei mehrere Personen geschlagen und getreten hätten. Diesbezüglich wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet. Der Tortenwerfer muss sich wegen Beleidigung verantworten.

Tortenbefehl.


(Direktlink)

Sogenannte besorgte Bürger sind die steinerne Grabplatte, unter der Demokratie und Menscherechte begraben liegen. Die Torte ist das Stemm-Eisen, mit dem man diese Grabplatte lüften kann.

Heute haben Menschen an der moralischen Außengrenze des Landes von der Torte Gebrauch gemacht. Bei einem Treffen der AfD am 28.2.2016 im Pentahotel in Kassel wurden Beatrix von Storch und ein weiterer AfDler getortet.

“Kein Aktivist will einen Politiker torten. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Sahnetorten. Und derzeit ist der Gebrauch von Torten das moralische Gebot der Stunde. Der Tortenwurf ist letztes Mittel am Grenzbaum zur Unmenschlichkeit und dringlichster Ausdruck direkter Demokratie.”


(Direktlink, via Katharina)

Bildschirmfoto-2016-02-28-um-18.41.49
25 Kommentare

Die AfD und die Pressefreiheit

Das muss diese „direkte Demokratie“ und dieser „Mut zur Wahrheit“ sein, von der die AfD immer redet.

Die AfD hat die Journalistin Röpke beim Landesparteitag in Demmin per Mehrheitsbeschluss vor die Tür gesetzt. Nicht das erste Mal, dass sich die AfD mit der Presse schwer tut.


(Direktlink)

6 Kommentare

Pe-Pogida-Update und was sich mancher sich dort unter Demokratie vorstellt

Pegida-Anhänger sprechen Klartext

"Eindeutig direkte Demokratie, die hier abläuft."

Posted by DIE WELT on Dienstag, 23. Februar 2016


Die Welt ist nach den Geschehnissen von Clausitz und Bautzen mal zu den Pegida-Bürgern gefahren und hat nachgefragt, wie die das alles so finden. Einer meint, das Anzünden von nicht bewohnten Flüchtlingsheimen wäre „Eindeutig direkte Demokratie“. Vermutlich war er damals, als diese Thema im Unterricht war nicht ganz bei der Sache, oder hat etwas falsch verstanden. Auch bei den anderen, hier gezeigten, „Spaziergängern“ fehlt offenbar so was wie Empathiefähigkeit.

Derweil hat Pegida-Chef Lutz Bachmann angekündigt, die Mopo in Hamburg wegen Volksverhetzung verklagen zu wollen. Diese hatte ein Titelblatt gedruckt, auf dem das Bundesland Sachsen braun eingefärbt als „Der Schandfleck betitelt wurde“ bezeichnet wird. Lutz Bachmann gefällt das nicht.

Hier in Potsdam übergibt Pogida-Chef Christian Müller seinen Posten aktuell an eine Freundin. Er wurde letzte Woche nach insgesamt 170 Strafverfahren und schon diversen Bewährungs- und Gefängnisstrafen erneut wegen Körperverletzung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat Berufung eingelegt und fordert ein höheres Strafmaß. Müller hat bisher all die Vorteile eines Rechtsstaates voll auszukosten gewusst – nun will er zeigen, dass er sich ändern kann und räumt seinen ohnehin überflüssigen Posten. Dennoch sind weiterhin mindestens drei Pogida-Demos angemeldet. Im härtesten Fall blühen Müller vier Jahre Gefängnis.

Frauke Petry hat währenddessen verlautbaren lassen, dass die Flüchtlinge in Clausnitz den Mob vorm Bus provoziert hätten und räumt ein, dass an der „Protestaktion“ auch Mitglieder ihrer Partei teilgenommen haben – eine Mitverantwortung der AfD für solche Vorfälle sieht sie – natürlich – nicht.

Unterirdisch wie eigentlich immer: Pegidistin Tatjana Festerling. Sie hat die Anfeindungen gegen Flüchtlinge in Clausnitz begrüßt. Das Verhalten des Mobs bezeichnete sie als „Mut der Bürger“.

Es wird alles nicht besser.

9 Kommentare

Clausnitz: Der Bruder des Heimleiters war Mitorganisator der Proteste

bus-100_v-teaserTop_zc-11a84362

Das verdichtet sich alles aber sehr schnell: Der Bruder des Heimleiters, der ja AfD-Mitglied ist, war wohl Mitorganisator der „Proteste“ in Clausnitz. Man kommt aus dem Kotzen gar nicht mehr raus.

Die aggressiven Proteste gegen Asylbewerber am Donnerstag im sächsischen Clausnitz sind vom Bruder des Leiters der Flüchtlingsunterkunft mitorganisiert worden. Das haben Recherchen des MDR-Magazins „Exakt“ ergeben.

In einem Interview drückte Karsten H. gegenüber den „Exakt“-Reportern sein Bedauern über den Ablauf des Abends aus. Man habe nur eine ruhige Demonstration gewollt und zum Ausdruck bringen wollen, dass man nicht mit der Asylpolitik in Deutschland einverstanden sei. Dass die Situation so eskaliert sei, habe man nicht gewollt und nicht verhindern können.

14 Kommentare

Unterlassungsaufforderung: Paul van Dyk möchte nicht, dass die AfD seine Lieder singt

6442143355_d81b8b886b_z


(Foto: Jorge Mejía Peralta, CC BY 2.0)

Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD in Thüringen, hatte in der Vergangenheit bei den monatlichen Kundgebungen auf dem Erfurter Domplatz Paul immer van Dyks „Wir sind wir“ als seine „Einlaufmusik“ spielen lassen. Paul van Dyk, der sich selber einen Sozialdemokraten „von ganzem Herzen“ nennt, ist dagegen jetzt vorgegangen und hat der AfD über seinen Anwalt eine Unterlassungsaufforderung zukommen lassen. Diese verbietet „jedwede unberechtigte Nutzung“ des Songs „Wir sind wir“.

Wie sich das rechtlich gestaltet, weiß ich nicht zu beurteilen. Es kommt mittlerweile öfter vor, dass Patrioten und auch Neonazis bspw. Musik wie die von Ton Steine Scherben und/oder den Ärzten auf ihren Veranstaltungen spielen. Auch die Toten Hosen durften schon dabei zusehen, wie ein Song von ihnen von der CDU missbraucht benutzt wurde.
(Danke, Dominik!)

3 Kommentare