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Schlagwort: Clausnitz

Story im Ersten: Clausnitz – Der Bus, der Mob und das Dorf

Man vergisst ja immer so schnell. Clausnitz ist jetzt ein Jahr her, die Story im Ersten hat mal nachdem geschaut, was in dieser Zeit dort im ländlichen Sachsen so passiert ist. Hier als Doku in der Mediathek.

„Es waren schockierende Videosequenzen, die im Februar 2016 den Weg aus dem sächsischen Dorf Clausnitz bis in internationale Nachrichten fanden: Ein Reisebus mit Flüchtlingsfamilien, darunter weinende Frauen und Kinder, wird belagert von einer Menge hasserfüllter Männer, die „Ab nach Hause!“ schreien und „Wir sind das Volk!“. Die Aufforderung der Polizei, den Weg freizuräumen, quittierten sie mit Hohngelächter. Als ein Beamter den Flüchtlingsjungen Luai aus dem Bus in die vorgesehene Unterkunft zerrt, johlt die Menge. Die nächtlichen Szenen symbolisieren bis heute die hässliche Seite Deutschlands während der Zuwanderungs-Debatte.“

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Der Dolmetscher aus dem Bus über den Abend in Clausnitz

Wolfram Fischer war als Dolmetscher bei den Flüchtlingen im Bus, als in Clausnitz der wütende Mob jenen Bus blockierte. Er erzählt, wie er diese Situation erlebt hat.

Wolfram Fischer über die Übergriffe in Clausnitz

Wolfram Fischer wird diesen Tag in Clausnitz nie vergessen! Er war als Dolmetscher bei den Flüchtlingen im Bus, als ein wütender Mob den Bus blockierte. Wie er die Situation erlebt hat und warum er noch immer erschüttert ist? stern TV hat er es erzählt.

Posted by stern TV on Donnerstag, 25. Februar 2016


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Pe-Pogida-Update und was sich mancher sich dort unter Demokratie vorstellt

Pegida-Anhänger sprechen Klartext

"Eindeutig direkte Demokratie, die hier abläuft."

Posted by DIE WELT on Dienstag, 23. Februar 2016


Die Welt ist nach den Geschehnissen von Clausitz und Bautzen mal zu den Pegida-Bürgern gefahren und hat nachgefragt, wie die das alles so finden. Einer meint, das Anzünden von nicht bewohnten Flüchtlingsheimen wäre „Eindeutig direkte Demokratie“. Vermutlich war er damals, als diese Thema im Unterricht war nicht ganz bei der Sache, oder hat etwas falsch verstanden. Auch bei den anderen, hier gezeigten, „Spaziergängern“ fehlt offenbar so was wie Empathiefähigkeit.

Derweil hat Pegida-Chef Lutz Bachmann angekündigt, die Mopo in Hamburg wegen Volksverhetzung verklagen zu wollen. Diese hatte ein Titelblatt gedruckt, auf dem das Bundesland Sachsen braun eingefärbt als „Der Schandfleck betitelt wurde“ bezeichnet wird. Lutz Bachmann gefällt das nicht.

Hier in Potsdam übergibt Pogida-Chef Christian Müller seinen Posten aktuell an eine Freundin. Er wurde letzte Woche nach insgesamt 170 Strafverfahren und schon diversen Bewährungs- und Gefängnisstrafen erneut wegen Körperverletzung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat Berufung eingelegt und fordert ein höheres Strafmaß. Müller hat bisher all die Vorteile eines Rechtsstaates voll auszukosten gewusst – nun will er zeigen, dass er sich ändern kann und räumt seinen ohnehin überflüssigen Posten. Dennoch sind weiterhin mindestens drei Pogida-Demos angemeldet. Im härtesten Fall blühen Müller vier Jahre Gefängnis.

Frauke Petry hat währenddessen verlautbaren lassen, dass die Flüchtlinge in Clausnitz den Mob vorm Bus provoziert hätten und räumt ein, dass an der „Protestaktion“ auch Mitglieder ihrer Partei teilgenommen haben – eine Mitverantwortung der AfD für solche Vorfälle sieht sie – natürlich – nicht.

Unterirdisch wie eigentlich immer: Pegidistin Tatjana Festerling. Sie hat die Anfeindungen gegen Flüchtlinge in Clausnitz begrüßt. Das Verhalten des Mobs bezeichnete sie als „Mut der Bürger“.

Es wird alles nicht besser.

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Clausnitz: Der Bruder des Heimleiters war Mitorganisator der Proteste

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Das verdichtet sich alles aber sehr schnell: Der Bruder des Heimleiters, der ja AfD-Mitglied ist, war wohl Mitorganisator der „Proteste“ in Clausnitz. Man kommt aus dem Kotzen gar nicht mehr raus.

Die aggressiven Proteste gegen Asylbewerber am Donnerstag im sächsischen Clausnitz sind vom Bruder des Leiters der Flüchtlingsunterkunft mitorganisiert worden. Das haben Recherchen des MDR-Magazins „Exakt“ ergeben.

In einem Interview drückte Karsten H. gegenüber den „Exakt“-Reportern sein Bedauern über den Ablauf des Abends aus. Man habe nur eine ruhige Demonstration gewollt und zum Ausdruck bringen wollen, dass man nicht mit der Asylpolitik in Deutschland einverstanden sei. Dass die Situation so eskaliert sei, habe man nicht gewollt und nicht verhindern können.

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