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Schlagwort: Crowdfunding

Jumana crowdfundet ihre Debut EP – und könnte Unterstützung gebrauchen

Die großartige Jumana, die uns hier im Garten mit ihrer Stimme und ihrer Gitarre hin und wieder die Momente schön gemacht hat, will sehr gerne ihre Debut EP auf CD pressen lassen und ist dabei, genau daran zu arbeiten. Das Ding ist: das kostet Geld. Geld, das sie sich nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln kann. Aber wir wissen ja, dass das Internet ein Ort sein kann, der gerne hilft und Leute etwas zu geben vermag. Vor allem dann, wenn man dafür so etwas Schönes bekommen kann, wie eben die Debut EP von Jumana.


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Sie hat auf Startnext ein Crowdfundig aufgesetzt, um die Idee ihrer EP umsetzen zu können. Und wer die auch haben möchte, geht da jetzt mal rüber, packt ein paar Euro in den digitalen Klingelbeutel und bekommt dafür dann derartige Perlen. Versprochen.


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Britisches Paar will Rechte an „Last Christmas“ kaufen und dann den Song abschaffen

Ein britisches Ehepaar hat sich vorgenommen, über eine Crowdfunding-Kampagne Geld zu sammeln, um mit diesem dann die Rechte an Whams „Last Christmas“ zu kaufen und den Song für immer zu verbannen. Finde ich ein klein wenig übertrieben, aber eben auch ziemlich ambitioniert, denn die Rechte dürften bis zu 20 Millionen Pfund kosten. Immerhin 50.000 davon haben die beiden bisher zusammen.

Bislang hat das Ehepaar knapp über 50.000 Pfund (etwa 56.000 Euro) von mehr als 300 Unterstützern gesammelt. Die Idee zur ungewöhnlichen Aktion hatte ein Freund, wie Hannah Mazetti der „South West News Service“ erzählte, der erklärte, dass es theoretisch möglich sei, den Song von allen Streamingplattformen zu nehmen, sobald man die Rechte daran besitze: „Wir fragten unsere Freunde, was sie bereit wären zu zahlen, wenn sie den Song nie mehr hören müssten. Und das war eine ganze Menge, wie sich herausstellte.“

Falls es gelingen sollte, die Masterbänder des Songs tatsächlich kaufen zu können, sollen sie in einem finnischen Atommülllager entsorgt werden – und das ist ja dann auch ziemlich konsequent.

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Ein Hundekörbchen für Menschen

Crowdfunding von The Plufl, der dabei für ein Hundekörbchen sammelt, in das auch Menschen ihre Ruhe finden können. Und ich mag die Idee sehr. Ich würd‘ es nehmen – und wohl auch nutzen. Aktuell liegt die angepeilte Summe von 23.754 € bei 146.04 1€. Sieht so aus, als wollen einige Menschen ein Körbchen für sich. Fühl ich.


(via Core77)

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AfD sauer: Das Zentrum für politische Schönheit, der Flyerservice Hahn und 5 Millionen verschwundene AfD-Flyer

Das Zentrum für Politische Schönheit hat im Superwahljahr 2021 den Flyerservice Hahn gegründet. Den besten Flyerservice Europas, bei dem die AfD dann die Verteilung von 5 Millionen Flyern in Auftrag gab, die aus Gründen nicht verteilt wurden. Hier die nicht unamüsante Story dazu.

Unglaublich, aber wahr: Eine GmbH ohne Adresse, Handelsregistereintrag oder Steuernummer macht allen AfD-Verbänden in der Republik ein Angebot, das sie nicht ablehnen können – und akquiriert Aufträge in Millionenhöhe.

Flyerservice Hahn: Die echte Alternative für faule Nazis
Bei Preisen, so klein, dass man Sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann und einem Allround-Service mit Hands-On-Mentalität wurde fast jeder Ortsverband schwach. Warum sollte eine Superpartei und echte Alternative ihre Flyer auch selbst verteilen wollen wie diese ganzen Trottel von den Altparteien?

Das Ergebnis: 85 faule Orts-, Kreis- und Landesverbände der AfD liefern und liefern in ein bundesweites Netzwerk von Logistikzentren unseres Weltmarktführers. Am Ende stehen: 5 Millionen Flyern. 72 Tonnen AfD-Müll. Willkommen beim Flyerservice Hahn.

Jedenfalls ist die AfD nicht ganz zufrieden mit der nicht erbrachten Leistung des besten Flyerservices in ganz Europa und will diesen nicht nur um die vertraglich vereinbarte Vergütung prellen, sondern fordert auch noch Schadenersatz und strafrechtliche Konsequenzen.

Um dem entgegentreten zu können kann das ZPS gerade etwas finanzielle Unterstützung gebrauchen und sammelt auf afd-muell.de. (Seite gerade etwas überlastet.

Werde deshalb jetzt Gesellschafter:in des Flyerservice Hahn! Mit unserer Volksaktie finanzierst Du die Untätigkeit unseres äußerst erfolgreichen Unternehmens und verhinderst, dass Nazi-Propaganda überhaupt im Wahlkampf landet.

Für jede Spende gibt es das beruhigende Gefühl, den Gaulands und Höckes so richtig den Wahlkampf versaut zu haben. Jeder Cent bezahlt nichtverteilte Flyer der AfD!

Flyerservice Hahn: Lieber zu spät liefern als zu Nazis.

Guerilla nicht Marketing at its best.


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Tragbare Essstäbchen für sauberes Essen beim Multitasking: Snactiv

Eigentlich soll man das Essen und am Rechner arbeiten ja von einander trennen, manchmal geht es dann aber doch nicht anders und je nach dem, was man so isst, grabbelt man mit nicht ganz sauberen Fingern dann auf der Tastatur rum. Man kennt das ja.

Mit Snactiv gehen jetzt tragbare Essstäbchen an den Start, die genau das verhindern sollen. Für 19,00 Dollar bei Kickstarter und schon durchfinanziert.

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Crowdfunding für 161 farbige Doppelalben auf Vinyl: Das Kraftfuttermischwerk – Es macht auch wirklich keiner mit

Wenn ihr eine der streng limitierten, fast komplett selbstgemachten und nahezu mundgeblasenen 161 Vinyls nebst 7inch haben wollt; hier lang: 161 Doppelvinylalben von Das Kraftfuttermischwerk.

Ich weiß nicht, wie viele der Leser hier schon so lange dabei sind, dass sie noch wissen, dass der ganze Bums hier eigentlich mal eine „Band-Site“ war. So ganz ohne Blog und den ganzen Quatsch hier. Vor 20 Jahren habe ich mit meinem damaligen Partner Musik gemacht und sie irgendwie unters Volk zu bringen versucht. Das funktionierte recht gut. Dann kam die von mir bis heute so hart geliebte Netlabel-Zeit – und mit der lief es noch viel besser. Wir kamen auf 5-stellige Downloadzahlen und veröffentlichten konsequent für umme und unter CC-Lizenzen. Immer.

Irgendwann war mein damaliger Partner weg, ich machte später so halberfolgreich mit einem neuen Partner ein klassisches Label und war damit rückblickend nur so halbzufrieden wie wir erfolgreich waren. Nebenbei veröffentlichte ich unter diesem Namen hier auch weiterhin noch auf Netlabels den Sound, den ich so liebte und der zweifelsohne schon damals eher so Liebhabernischen bediente. Dub, Downbeats, Ambient. Nichts mit dem man wirklich Geld verdienen konnte, aber das war auch nie Triebkraft dahinter. Ich wollte meine Musik machen und fand es cool, wenn andere da draußen sie hören wollten. Was sie wohl auch tatsächlich wollten.

Irgendwann überholte mich das Leben. Familie, Arbeit, diesdas, Netlabels verschwanden nach und nach von der Oberfläche, ich wollte immer mal wieder Musik machen, kam aber selten dazu. Ich war dann ganz viel mit Rudi Stöher, meinem damals ganz neuen Partner und heutigem Lieblings(b)Rudi, unterwegs, wir legten viel zusammen auf und hatten einen Riesenspaß dabei. Die Leute auch. Wir hatten seit Jahren die Idee, auch endlich mal gemeinsam Musik zu produzieren. Aber wir hatten halt auch beide ein Leben und kamen neben unseren DJ-Tätigkeiten zu kaum was.

Nachdem ich dann vor 1,5 Jahren meinen Herzinfarkt hatte und daraufhin so im Krankenhaus vor mich hinschimmelte, dachte ich, „Dicker, dein Rechner ist da. Da ist Live, da ist Reason, da ist Logic drauf. Mach doch jetzt mal wieder.“ Ich ging in den Hof des Krankenhauses, sampelte mit dem Telefon die Raben, die dort rumflogen, baute klassische Dubstep-Parts und machte auch endlich mal wieder Musik. Musik für die Liebhabernischen. Ambient, Dub, Dubstep und mit der KFMW-Würze von damals. Downbeats galore! Und dann packte Rudi seine Parts drüber oder auch drunter. Alles passte.

Ab dort trafen Rudi und ich uns regelmäßig und wir arbeiteten, für meine damaligen Erfahrungen bisher unbekannt so unfassbar voneinander inspiriert, auf ein Album hin, das nun endlich fertig ist. Für mich ein wirklich großartiger Prozess, der so gut wie ohne jeglichen untereinander stattfindendem kreativem Stress von statten ging. Und nun ist das Ding im Kasten. „Es macht auch wirklich keiner mit“ heißt es – auch wenn da trotzdem viele Menschen, die wir lieben, mit am Start waren. Wir lieben es beide sehr und es klingt dann so und so ähnlich:

Butter auf die Mische: am 24.12.2020 wird es nach über zehn Jahren endlich mal wieder ein neues Kraftfuttermischwerk Album geben. Es wird, wie hier bisher immer, unter Creative-Commons-Lizenz erscheinen und für 10 Euro zum digitalen Download zu haben sein. Der wird für ein paar Tage 10 Euro kosten. Ab dem 03.01.2021 dann aber für jeden auch für umme zu haben sein. Weil auch das immer so war. Daran will ich nicht viel ändern.

Aber: wir dachten uns, vielleicht bieten wir daneben auch die Möglichkeit an, das Album auf Vinyl erstehen zu können. Weil wir das Beide eigentlich ganz geil finden würden. Aber auf Label-Suche hatten wir keinen Bock, das selber zahlen, wäre komplett bescheuert – und so würden wir jetzt gerne Euch überlassen wollen, ob das sein soll, oder halt unnötig wäre. So haben wir eine Crowdfunding-Idee entwickelt, für deren Umsetzung wir alles komplett selber machen und mundblasen würden. Mit der Annahme, dass ihr vielleicht und hoffentlich Böcke auf die haben könntet. Dazu gehören 161 Doppelvinylalben auf 180 Gramm schwerem und farbigem Vinyl, 161 dazugehörige, in verschiedenen Farben von uns selber gesiebdruckten Covern, T-Shirts, die wir ebenfalls selber siebdrucken würden, eine auf 61 Stück limitierte, white labeled 7inch, die es tatsächlich nur so und später nicht zum Download geben würde und noch ein paar Schnörkel. Klingt erst mal schon ganz geil, kostet aber. Natürlich. Und ist ökonomisch betrachtet ziemlich bescheuert – machen wir uns nichts vor. Aber das könnt ihr ja jetzt entscheiden.

Was euch erwartet, wenn das Ding hier durchgehen sollte: 14 Tracks, die vom Ambient über Downbeats bis hin zum Bummeltechno alles mitbringen und natürlich immer mit einer Prise Dub gewürzt sein werden. Auf Vinyl, auf 7inch. 161 mal. Sollte das hier nicht klappen, und es liegt halt nur an euch, ob dem so ist, gibt es 12 Tracks mit ähnlichem Sound, aber halt ohne Vinyl und Schnörkel. So weit, so einfach und so klar. Und wir sind auch cool damit, wenn das am Ende nicht klappen sollte, zum Download kommt das Album so oder so, wie bei mir schon immer, aber gucken wir mal, was es so geben würde. Wir hätten sechs verschiedene Pakete für euch im Angebot, die da wären:

Album ohne Schnörkel für 26,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben.

Album ohne Schnörkel, aber mit T-Shirt für 36,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben. Außerdem bekommst du ein von uns für Dich gesiebdrucktes Shirt mit unserem neuen, geilen Logo.

Album ohne Schnörkel, aber mit T-Shirt und limitierter 7″ für 56,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben. Außerdem bekommst du ein von uns für Dich gesiebdrucktes Shirt mit unserem neuen, geilen Logo und eine auf insgesamt 61 Stück limitierte 7inch, deren Tracks es später nicht zum Download geben wird. Ganz schön exklusiv…

Album mit Schnörkel und T-Shirt und 7inch und Coverdruck und Sektfrühstück für 86,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben. Außerdem bekommst du ein von uns für Dich gesiebdrucktes Shirt mit unserem neuen, geilen Logo und eine auf 61 Stück limitierte 7inch, deren Tracks es später nicht zum Download geben wird. Siebdrucke mit uns dein eigenes Cover und lass uns dabei ein Sektfrühstück machen. Gedruckt wird in Potsdam Mittelmark.

161 Spezial mit nur Schnörkel und Sekt für 161 Euro:
So, jetzt festhalten hier! Du bekommst die 161ste Pressung und das drucken wir Dir da sogar mit rauf. Dazu ein Shirt mit unserem neuen, geilen Logo, die 7inch und jetzt fährt hier die Lock durch: Du stehst beim nächsten Meeresrausch Festival in Peenemünde auf der Gästeliste und bei unserem dortigen,
legendären Morgen-Set mit uns auf der Bühne – und wir trinken Sekt, bis du da runter fällst. Diesen Slot würden wir ja kaufen, wenn wir ihr wären! Auch klar.

Album mit Schnörkel und T-Shirt und 7inch und ein Live-Gig für 500 Euro:
Du bekommt das Album, die 7inch und ein Shirt. Und du bekommst den ersten Live-Gig, den wir zu diesem Album spielen werden. Egal, ob bei dir im Wohnzimmer, im Garten, auf einem Dorffest (sic!) oder einem Festival. Die Live-Premiere zu „Es macht auch wirklich keiner mit!“ gehört Dir. Exklusiver kann es nicht mehr werden.

Soweit. Das Crowdfunding wird vier Wochen laufen. Klappt es, wird es „Es macht auch wirklich keiner mit“ ganz fies limitiert auf farbigem Vinyl geben. Klappt das nicht, halt dennoch zum Download. Unter CC. Für umme. Für jeden, der es hören will.

Aber geil wärs schon, wenn das hier so klappen würde.

Gepresst werden würde dann bei R.A.N.D. Muzik in Leipzig.
Das Mastering kommt so oder so von Sven Weisemann.

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Kleine Zeitplanänderung bezüglich unseres Album-Crowdfundings

Eigentlich sollte hier heute um 10:00 Uhr das Crowdfunding für eine limitierte Vinyl-Ausgabe unseres kommenden Albums starten. Aber, wie das so ist, wenn man alles selber machen will, übersieht man mal Kleinigkeiten, die rückblickend eigentlich logisch vorher zu beachten gewesen wären. Zum Beispiel, dass so ein Funding nicht von heute auf Morgen erstellt werden kann. Als ich mein letztes Funding gestartet habe, ging das halt noch von jetzt auf gleich. Nun nicht mehr. Hätten wir drauf kommen können, aber manchmal sind wir halt einfach auch ein bisschen doof. Also: Alle 161 Pakete sind gepackt, das Funding steht und wartet quasi nur noch auf Freischaltung seitens des Hosters. Das kann drei Tage dauern, weshalb wir den ganzen Bums hier jetzt mal auf Freitag, 10:00 Uhr verschieben. Freitag ist eh der bessere Wochentag für alles.

All jene, die sich für heute den Wecker gestellt oder ihre Schicht verschoben haben, bitten wir um Entschuldigung. Sorry, Leuddies. Wir sehen uns am Freitag.

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Ein Film über die Arbeit von griechischen Musikern mit Geflüchteten im Camp Moria braucht Unterstützung

Christine Diegler hat über einen längeren Zeitraum griechische Musiker begleitet, die im Camp Moria auf Lesbos mit Geflüchteten arbeiten und darüber eine Dokumentation gemacht, die sie gerne veröffentlichen würde. Dafür braucht es Geld, das sie mit diesem Crowdfundig auf Startnext sammelt. Wer also hat, kann und möchte, kann da gerne was mit in den digitalen Spendenbeutel legen.

Im Flüchtlingslager Moria werden die Migrant*Innen von ihrer Hoffnung, der Idee einer besseren Zukunft getragen. Während des Wartens geht ihr Alltag im Lager weiter und die Flüchtlinge tauchen in Aktivitäten ein, die ihrem Leben an dem unsäglich trostlosen Ort mehr Sinn und Hoffnung geben. Gemeinsam zu musizieren ist eine der Möglichkeiten und in diesem Dokumentarfilm begeben wir uns in das Camp Moria, in eine Musikklasse, in denen Schüler*innen und Lehrer*Innen ihre Erfahrungen austauschen und zusammen versuchen ein Lied zu komponieren.

Der Film öffnet eine Perspektive in der Migrationsdebatte, da er den Menschen hinter der Debatte ein Gesicht gibt. Er zeigt, wie in einer Krisensituation Menschlichkeit bewahrt wird. Mit welchen Erwartungen kamen die Geflüchteten hierher und wie verändern sich diese im Laufe der Zeit des Wartens?
Es geht auch umgekehrt um die Frage, wie die Geflüchteten das Leben der Einheimischen auf der Insel verändern. Wie gehen sie persönlich damit um?

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Das lieblingsweltschönste Meeresrausch Festival wurde für dieses Jahr abgesagt – und kann jetzt ganz dringend unsere Hilfe gebrauchen

(Die Idioten mit den Pyros sind dort meistens wir, aber hey, dafür kommt die komplette Familie mit.)

Ich weiß das nicht erst seit heute, es macht mich dennoch nicht wenig traurig, auch wenn die Entscheidung verantwortungsbewusst, richtig und voll nachvollziehbar ist. Nach all dem Chaos und der Unplanbarkeit, die uns Covid-19 in den letzten Wochen um die Ohren gehauen hat, ist es jetzt offiziell: das für uns schönste Festival von allen wird in diesem Sommer, es wäre das 10. Jubiläum gewesen, nicht stattfinden. Das Meeresrausch 2020 fällt aus. Und die brauchen unsere Hilfe.


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Bitter für mich weniger weil damit noch ein Booking mehr für diesen Sommer für uns wegbricht, sondern weil ich die Macher mittlerweile alle persönlich kenne und wirklich lieben lernen konnte. Die haben eine Philosophie hinter ihrem Festival, die nie nur ausdrücklich ökonomisch ausgerichtet war. Es ging immer auch um musikalische Kreativität, um Liebe, um Freiheit. Und alles. Ich hatte konzeptionell nur das Fusion in diesen Ordner sortiert – und dann kamen die und meinten, „Lass da mal noch konsequenter durchziehen – und lass uns dabei nach wie vor klein bleiben.“ Gesagt, getan, seit über fünf Jahren. Bei spätestens 3000 verkauften Tickets ist Schicht im Schach. Wer bis dahin keins hat, muss draußen bleiben. Und ich lieb‘ die nicht nur für diese seit Jahren durchgezogene Konsequenz. Ich lieb die eh für alles, was sie dort auf dem Eiland Usedom seit so vielen Jahren so unfassbar gut durchziehen. Einfach schon dafür, dass sie das beste Festival im ostdeutschen Meck-Pomm haben dürften, die unter den Besuchern geringste Arschlochdichte von allen haben dürften. Das musste dir im Osten auch erstmal erarbeiten. Und das haben sie getan. Keine tätowierten Vollprolls in Yakuza-Klamotten, keine GTI-Club-Mitglieder. No Judge, aber diese, meine ganz persönlichen Vorurteile habe ich mir hier im Osten über jetzt schon fast drei Jahrzehnte über angewöhnt und leider auch pflegen gelernt. Und ich mag mit solchen Leuten nunmal nicht so gerne feiern. Die sind dort nicht.

Fast alle da baden nackt im Peenestrom, trinken Sekt mit Leuten, die sie bis eben nicht kannten, rauchen irgendwelche außergewöhnlichen Zigaretten und sind cool miteinander. Sehr hippiesk – und ich liebe das. Wirklich sehr. Weil: wenn Festivals im Sommer, dann bitte genau so und kein bisschen anders. Für mich seit Jahren das lieblingsweltschönste Festival von allen – und ich habe so einige gesehen. Mittlerweile saßen wir dann dort in irgendeiner Nacht des Wochenendes gemeinsam zusammen, tranken Sekt, rauchten irgendwelche außergewöhnlichen Zigaretten und waren verdammt cool miteinander. Und irgendwie hatten wir uns nicht nur dann alle auch verdammt doll lieb. Selbst wenn der Stage-Manager schon um 0800 morgens ankam und uns darum bittet, dass wir endlich die Pause einhalten, was wir dort vorher nie taten. Die war dort bis im letzten Jahr für uns immer nur „optional“ unterschrieben haben, weshalb wir sie bis dahin optional natürlich jedes Jahr haben ausfallen lassen. Das lag weniger an uns, als mehr an diesem Festival, den dort mit uns Feiernden und auch an den Machern. Klar.

Ich hatte nirgendwo anders so krass tiefe Festival-Momente wie auf dem Meeresrausch. Echt nicht. Da kommt nicht mal die Fusion – und kommt sie nicht nur wegen meiner Momente nicht – ran. Das Meeresrausch ist für mich das beste aller weltbesten Festivals. Schon lange. Und jetzt mussten die ob des Coronaviruses absagen. Richtige Entscheidung und dennoch sehr traurig. Weil diese Absage deren Existenz bedeuten kann. Und dann trinkt da keiner mehr Sekt, badet nackt in der Peene, tanzt, liebt, redet miteinander, lacht nicht gemeinsam mit bis dahin Fremden, raucht dort gar nichts mehr. Und das wäre rein soziokulturell gerade für Meck-Pomm mehr als nur schade, es wäre verdammt traurig. Wirklich!

Also reden wir über das, was das Meeresrausch gerade jetzt nötig hat: klingt platt, haben wir in den letzten Wochen auch gar nicht so selten gehört, aber es geht um Geld. Um Geld, das die jetzt dringend brauchen, um wenigstens im Sommer 2021 den Reigen für uns alle neu eröffnen zu können. Und ich hätte so gerne, dass das irgendwie möglich werden würde. Weil ohne die würde halt viel fehlen. Wirklich viel fehlen.

Aktuell haben sie eine Startnext-Kampagne gestartet, um sich in den nächsten Sommer retten zu können. Weil, wenn das nicht funktioniert, fährt das lieblingsweltschönste Festival der Welt gegen die Wand und ist dann vielleicht nicht mehr da. Für keinen. Also kümmert euch bitte, wenn ihr schon mal da wart, oder halt noch mal sehr dort hinwollen würdet. Gibt was für die 10er-Karte Sekt auf Eis und ich sorge dafür, dass die vor Ort Maracuja-Limo mit reinmachen. Einen Drink, den wir dort für alle erfunden haben. Und wenn ihr dann mit Sekt-auf-Eis-und-Maracuja-Limo zu uns ins Kinkerlitzchen kommt, kippen wir noch einen Vodka drüber, der auf uns gehen wird.

Ich bekomme die letzten Tage ganz, ganz viel Post, in der die von mir geliebten Sub-Culture-Aktivisten um Unterstützung fragen und komme mir wie ein Arschloch vor, nicht allen dann auch Reichweite verschaffen zu können. Weil wenn ich einmal damit anfange, kann ich nichts anderes mehr bringen. Und das schaff ich nicht.

Aber: das hier liegt mir ganz persönlich und ganz, ganz dolle am Herzen. Und wenn ihr wissen wollt, warum dem so ist, packt ein bisschen was mit in den Topf und wir sehen uns dort dann im Sommer 2021. Hoffentlich im Kinkerlitzchen. Lasst uns dann baden gehen, tanzen, lieben, lachen, trinken und irgendwelche außergewöhnlichen Zigaretten rauchen. Ich fänd’s geil und weiß, ich bin da nicht allein. Und ihr? Ihr könntet euch davon überzeugen, dass ich Recht hab. Ha!

Wie sicherlich viele von euch, beschäftigen auch wir uns täglich mit den dynamischen Entwicklungen von COVID-19; verfolgen die Informationen. Um zu versuchen das Virus einzudämmen, wurden in den vergangenen drei Wochen etliche Maßnahmen erlassen und inzwischen ist das “normale” Leben stark eingeschränkt. Die aktuelle Situation stellt die gesamte Kultur- und Kreativlandschaft auf den Kopf und treibt viele Menschen in existenzielle Nöte.
Welches Ausmaß diese Pandemie noch annehmen und wie lange sie anhalten wird, können selbst renommierte Virologen und Forscher nicht absehen.

Was die gegenwärtige Lage für euch Meeronaut*innen, unsere gesamte Branche, uns persönlich, aber auch für unser Herzstück; das Meeresrausch Festival bedeutet, wurde innerhalb unserer Crew intensiv besprochen und diskutiert. Seit Wochen machen wir uns Gedanken über mögliche Risiken sowie über unsere Optionen. So optimistisch wir noch vor drei Wochen auf den Juni und unser Festival geblickt haben, müssen wir inzwischen der unliebsamen Realität ins Auge schauen.

Ein Jahrzehnt lang haben wir mit euch zusammen Festivalgeschichte geschrieben. Wir sehen uns nun leider gezwungen, euch den traurigsten Satz mitzuteilen, den wir je in einem unserer Meeresrausch Newsletter schreiben mussten:

Das Meeresrausch Festival 2020 wird nicht stattfinden!
Zu dieser schweren Entscheidung hat uns die aktuelle Faktenlage und unsere Fürsorgepflicht allen Meeronaut*innen, Helfer*innen, Crew­mit­gliedern, sowie auch der Ortschaft und vielen anderen Menschen gegenüber bewogen. Wir uns schweren Herzens dazu entschieden, unser Jubiläumsjahr rechtzeitig und geordnet abzusagen. Die Ein­dämmung von Covid-19 ist zurzeit das Wichtigste und liegt in unser aller Verantwortung.

Hier geht zur Startnext-Kampagne. Lasst, wenn ihr könnt, einfach ein paar Euro da. Und vielleicht, hoffentlich, trinken wir dann im Juni 2021 dort zusammen einen Sekt auf Eis mit Vodka drüber. Wäre so schön! Und wir würden mal wieder Grungermanns „Fackeln im Sturm“ übern Dance blasen, was schon mein Plan für diesen Sommer war, der ja nun ausfallen würd. Aber ey, was ist schon ein Jahr, wenn wir über dieses hinweg alle gesund bleiben?

Passt auf euch auf!

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Familie von AfD-Spender sammelt 100.000 Euro gegen die AfD

Der Unternehmensverwalter Christian Krawinkel hat dem Thüringer AfD-Landesverband von Björn Höcke letzte Woche 100.000 Euro gespendet. Das ist die höchste Spende an die AfD seit 2016 und bewusst eine Spende an den reaktionärsten Landesverband der AfD.

Die Familie von Christian Krawinkel, die zu dem Unternehmensverwalter keinen Kontakt hat, findet das eher unerfreulich und will nun auch 100.000 Euro spenden. Allerdings nicht an die AfD, sondern an einen Verein, der sich gegen die AfD stark macht: dem Polylux e.V. Weil sie selber keine 100K haben, bitten die Familie darum, das Geld zu sammeln. Und ich finde, da kann man ruhig mal was ins Sammelsäckl tun.

Die Mordserie des NSU, die Bedrohungen durch einen NSU 2.0, der Anschlag von Halle sind nur die Spitze eines Eisbergs aus Hass. Die AfD – und insbesondere der thüringische Landesverband – ist sein politisches Sprachrohr. Christian Krawinkel fördert diesen Hass mit 100.000 Euro. Dagegen sagen wir: In der Familie wie auch in der Politik dürfen Nazis und ihre Unterstützer*innen nicht das letzte Wort haben.

Deshalb haben wir uns überlegt, selbst Geld zu spenden. Wir sind keine Unternehmer, wir haben keine 100.000 Euro. Aber wir machen den Anfang. Gemeinsam, zusammen mit Euch und Ihnen, mit all denen, die kein Deutschland der AfD wollen, schaffen wir auch den Rest: 100.000 Euro an das Netzwerk Polylux, das im Osten Deutschlands Initiativen unterstützt, die sich der AfD entgegenstellen, die Opfern rassistischer und neonazistischer Gewalt helfen und die vor Ort für eine offene Gesellschaft streiten!

Moritz Krawinkel

Barbara Krawinkel

Niklas Krawinkel

Andrea Krawinkel

Michael Krawinkel

Das Netzwerk Polylux e.V. ist ein Verein, der Initiativen und Projekte der kritischen Zivilgesellschaft in Ostdeutschland finanziell unterstützt. Diejenigen, die sich in ostdeutschen Kommunen für die Zivilgesellschaft engagieren, sollen wissen, dass sie nicht allein sind. Wir zeigen ihnen, dass ein breites Netzwerk aus ganz Deutschland hinter ihnen steht.

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