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Schlagwort: Documentary

The Story Of Technoviking

Die Geschichte des Technovikings als Doku. Von der Fuckparade zum Videoclip zum Mem zur juristischen Auseinandersetzung. Die durch Crowdfunding finanzierte Doku gibt es jetzt als gekürzte Version im Netz und außerdem ausführlicher auf DVD.

Die dokumentarische Aufarbeitung folgt dem Technoviking Phänomen über 15 Jahre vom experimentellen Kunstfilm zum viralen Video, das eine Internet-Community zur Erschaffung einer Kunstfigur, Tausenden von Remixvideos sowie unzähligen anderen Formen der kommerziellen und nicht kommerziellen Reaktionen inspirierte und letztendlich den Produzenten des Ausgangsvideos vor Gericht brachte. Ursprünglich im öffentlichen Raum auf einer politischen Demonstration gefilmt und von vielen Millionen Nutzern geteilt, können die Bilder des Ausgangsclips weder aus dem kollektiven Gedächtnis entfernt, noch von den vielen Servern gelöscht werden, die in der ganzen Welt verstreut liegen. Der Film verbindet mehr als 30 Interviews mit Anwälten, Akademikern, Künstlern und Fans mit einer Vielzahl von Online-Reaktionen auf das Mem. Er zeigt das Dilemma auf, das entsteht, wenn unser Grundrecht auf Meinungsfreiheit in Widerspruch zu unserem Grundrecht auf Schutz der Persönlichkeit gerät.
Und wie kann man einen Film über ein Thema machen, dessen Ursprung gar nicht mehr öffentlich gezeigt werden darf?

(Direktlink | Danke, Bemme!)

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Doku: Bäm Bäm Westbam

Ich war in den 90ern, nachdem das Matrix in der alten Jakobsstraße dichtgemacht hatte, mehr Gast im E-Werk als im Tresor, weshalb ich schon deshalb nie an den Mixen von Westbam vorbeigekommen bin. Später war ich zu Gast auf einer Mayday in der Berliner Deutschlandhalle und verliebte ich mich in ein viehisch laute Anlage, die ich bis dahin so noch nie gehört hatte. Die Acid Junkies schmolzen mir das Hirn, und ich hörte zum ersten Mal Ultra Shocks „The Sound Of E“, welches Laurent Ho auf die Teller packte und mich damit ziemlich wegklatschte. So klang das damals nämlich.


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Im Sommer, ein Jahr davor, war ich nach der Loveparade auf meinem ersten großen Rave in der Halle Weißensee. Auch dieser wurde organisiert von Low Spirit, dem Label von Westbam und Co.

Kurz darauf begannen die Leute von Low Spirit auch auf den Dorfdiskos im Berliner Umland aufzulegen. Wenn die Gage stimmte und im besten Fall der halbe Low Spirit Laden mitgebucht wurde, kamen die auch raus. Ich arbeitete damals als Garderobenpiepel in solch einer Disko und bekam dann mit, wie der Techno auf die Dörfer kam. Kurz darauf zog ich aus dem Kaff nach Berlin und widmete mich anderen Ausläufern des Technos in der Hauptstadt, der mit Westbam nicht mehr viel zu tun hatte.

Das E-Werk war dicht, der Sound von Westbam und Co war mir egal und Psystrance wurde für mich immer interessanter. Später dann ging mir diese egozentrisch künstlische Kasper-Attitüde von Westbam immer schnell auf die Nerven. So auch in dieser Doku, die anlässlich zu seinem 50. Geburtstag entstanden ist und gestern auf Arte ausgestrahlt wurde.

Dabei aber fiel mir auf, dass der Mann sich in den ersten Jahren meiner Techno-Sozialisation schon oft in meiner Nähe rumtrieb, wenn auch nicht primär akustisch, denn vieles von dem, was direkt aus seinen Federn kam, konnte man schon damals trotz diverser Bewusstseinserweiterungen manchmal nur schwer ertragen. Mit Ausnahme des Low Spirit Subs „Loud & Slow„, die ziemlich geile Releases hatten. Will heißen: man muss Westbam nicht mögen, um anzuerkennen, dass er eben auch schon so einiges für den Techno getan hat. Wenn auch nicht immer für den Techno, sondern halt auch um seiner selbst willen. Denn Schotter dürften die 90er ohne Ende für ihn abgeworfen haben. Ob es ihm am Ende nur um diesen ging, kann und will ich nicht beurteilen.

Er wird auch nach dieser Doku keiner meiner Helden sein, aber sehenswert halte ich sie dennoch. Auch weil das alles ein Teil meiner Jugend ist. Zumindest in gewissen Maßen. Für alles andere ist dann wohl Tanith zuständig, der dass auch hinter den Kulissen miterlebt hat.


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Sein, meines Erachtens, beste Stück Musik lieferte Westbam dann tatsächlich auch erst im Jahre 2013 ab. Zusammen mit Richard Butler nahm er „You Need The Drugs“ für sein Album „Götterstraße“ auf. Die Nummer kam als Soundtrack auf B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin und verschafft der Doku eine ganz eigene Note, die ohne diesen Track gewiss eine andere wäre.


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B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979–1989

Die Filmemacher Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck und Heiko Lange haben mit B-Movie einen viel beachteten Film gemacht, der das West-Berlin der Achtzigerjahre portraitiert. Gestern lief dieser Arte und ist dort jetzt in der Mediathek gelandet.

„B-Movie“ ist ein Dokumentarfilm über Musik, Kunst und Chaos im wilden West-Berlin der 80er Jahre. Bevor der Eiserne Vorhang fiel, tummelten sich hier Künstler und Kommunarden, Hausbesetzer und Hedonisten jeder Couleur. Die eingemauerte Stadt war ein kreativer Schmelztiegel für Sub- und Popkultur, geniale Dilettanten und Weltstars. „B-Movie“ erzählt die letzte Dekade der geteilten Stadt, von Punk bis zur Love Parade, mit authentischem Filmmaterial und Originalinterviews.

1980: Mark Reeder aus Manchester ist 20, als er die legendäre Musikszene um Joy Division verlässt, um nach West-Berlin zu kommen. Der britische Musiker, Produzent, Schauspieler und Autor ist fasziniert von der deutschen elektronischen Musik und taucht ein in den Großstadtdschungel der geteilten Stadt. Schnell ist Reeder mittendrin – als Roadie, Türsteher, Musiker, Manager und als Schauspieler in Kurz- und Undergroundfilmen. Alles ist immer in Bewegung, neue Bands gibt es in ständig wechselnden Konstellationen, und Reeder trifft sie alle, die Helden für einen Tag, von denen Bowie sang. Niemandem geht es hier um den langfristigen kommerziellen Erfolg, sondern nur um den Moment, das Hier und Jetzt. Am Ende des Jahrzehnts steht der nächste musikalische Urknall unmittelbar bevor: House und Techno, die letzte musikalische Innovation. Reeder ist auch einer der 100 Teilnehmer der ersten Love Parade, die als Demonstration über den Ku’damm zieht. Wochen später ist West-Berlin Geschichte.


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Doku: Der wilde Osten – das letzte Jahr der DDR

Die Zeit vom Sommer 1989 bis circa 1993 zählen zu den verrücktesten und besten Jahre meines Lebens. Es waren Anfang Tage, Wochen, Monate und am Ende ein paar wenige Jahre der für mich gefühlt absoluten Freiheit und der Anarchie.

Nun jährt sich die deutsche Wiedervereinigung, von der ich als Kind nicht mal zu träumen wagte, zum 25. Mal. Heute denke ich, ich hätte manches, gerade in den ersten Jahren, lieber ganz anders gehabt – wir hätten einen ganz eigenen Weg gehen können, wenn die damals Wahlberechtigten nicht primär an das Geld gedacht hätten, mit dem gerade die Konservativen aus dem Westen kräftig gewunken hat.

Dennoch weiß ich, dass ich das Leben, das ich heute führe, zumindest ohne den Fall der Mauer niemals nicht hätte leben können. Und mir wären die verrücktesten und besten Jahre meines Leben vorenthalten geblieben. Ich schrieb in den letzten 10 Jahren hier des Öfteren darüber.

Das ZDF bringt am Abend des 3. Oktobers die Doku: Der wilde Osten – das letzte Jahr der DDR. Auf ZDFinfo lief diese heute schon in zwei Teilen und steht dort in der Mediathek zur Verfügung.

„Keine funktionierende Bürokratie, kein Ordnungsamt, dafür offene Grenzen: 16 Millionen DDR-Bürgern steht 1989 über Nacht die Welt offen, alles scheint möglich.

Mit dem Mauerfall am 9. November 1989 beginnt in der DDR ein Jahr zwischen Aufbruchsstimmung und Anarchie. Illegale Clubs, besetzte Wohnungen, eine überforderte Bürokratie und Medien, die erstmals offen berichten: Die Modrow-Regierung hat das Land nicht im Griff.

Bis in den Sommer 1990 hinein gibt es keine funktionierende Steuerverwaltung, kein Gewerbeamt. Die öffentliche Verwaltung liegt danieder. Betriebe werden ohne Genehmigung gegründet, so manches bestehende Kombinat besetzt. Die Kombinatsdirektoren werden kurzerhand vor die Tür gesetzt.

Doch die fröhliche Anarchie hat ihre Schattenseiten. Bald marodieren gewiefte Abzocker aus dem Westen durchs Land. Sie verkaufen den Ostdeutschen unnötige Versicherungen, überteuerten Ramsch oder fordern in erpresserischer Manier gleich ganze Häuser oder Grundstücke zurück. Dann machen die ersten Großbetriebe dicht. Zwischen 1989 und 1991 verlieren mehr als zweieinhalb Millionen Menschen ihre Arbeit.

Was euphorisch begann, schlägt in Frust um – und beglückt bis heute nicht jeden. Ein Rückblick auf das letzte Jahr der DDR: Was hätte anders laufen können?“

Teil 1: Aufbruch und Anarchie in der Wendezeit.


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Teil 2: Konsumrausch und Abzocke in der Wendezeit.


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Doku: Jean-Michel Jarre – A Journey into Sound

Der Sound von Jean-Michel Jarre war nie wirklich der meinige und dennoch wäre ich der letzte, der ihm seinen geschichtlichen Platz in der elektronischen Musiklandschaft absprechen wollen würde. Das auf gar keinen Fall.

Außerdem hat er wohl jede Menge Leute inspiriert, die mich dann später mit ihrer Musik verdammt glücklich machen konnten.

Diese sehenswerte Doku über das Schaffen von Jean-Michel Jarre lief Samstag auf arte und kann bis kommenden Sonntag noch in der Mediathek gesehen werden. Schön auch die Parts mit Moby.

Jean-Michel Jarre revolutioniert mit seinen Synthesizer-Klängen die Musikwelt und ist einer der größten französischen Popstars aller Zeiten. Mit dem Film von Birgit Herdlitschke erobert ARTE bislang unbekanntes Terrain: Es ist die erste TV-Dokumentation über Jean-Michel Jarre. Sie begleitet den 66-Jährigen bei den Aufnahmen zu seinem neuen Album, mit dem er sich einen Traum erfüllt: Er ist um die Welt gereist und hat mit Legenden der elektronischen Musik Songs eingespielt – unter anderem mit Vince Clarke, Moby, Little Boots und Gesaffelstein.

Diese Begegnungen bilden das Rückgrat des Films. Von hier aus blickt Jarre zurück auf sein Leben und seine Karriere: von der Kindheit in Lyon und Paris über erste Experimente mit elektronischen Klängen bis zum Übernacht-Erfolg mit „Oxygène“. Er erklärt uns, was ihn an elektronischer Musik bis heute fasziniert und erzählt, warum er selbst bei Auftritten vor einem Millionenpublikum seine Melancholie nicht loswird und was sein Vater damit zu tun hat.

Umfangreiches Filmmaterial aus privaten und öffentlichen Archiven bebildert die persönliche Zeitenreise und die Highlights seiner Karriere. Ergänzt mit aktuell gedrehten Szenen entsteht ein umfassendes Bild des Klangpioniers der elektronischen Musik. Zu Wort kommen neben Jean-Michel Jarre selbst auch seine Ex-Frau Charlotte Rampling, Freunde, Wegbegleiter und junge Musiker-Kollegen.


(Danke, Teddy!)

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Ein 24-Jähriger geht nach Syrien, um eine Doku zu drehen: Syrien – ein schwarzes Loch

Lief vor einigen Tagen im WDR und geht ziemlich tief in die Magengrube. Eine der mich bewegendsten Dokus, die ich seit langem gesehen habe.

„Ihr braucht keinen Gott, ihr braucht was zu essen, aber…“

„Hubertus Koch hat nichts: Keine Kamera, kein Computer, kein Equipment und nicht gerade viel Erfahrung. Aber der 24jährige will Dokumentarfilmer werden und er hat eine Idee: Ein Film über eine Hilfsaktion für Syrien. Von der Abfahrt in Deutschland bis zur Ankunft in Syrien will er die Helfer begleiten. Und tatsächlich: Nur wenige Monate später sitzt Hubertus auf dem Beifahrersitz auf dem Weg nach Syrien. Aber einmal angekommen ist nichts, wie er es sich vorgestellt hat. Nach nur fünf Stunden in Syrien ist Hubi am Ende.

Die Wirklichkeit und das Leid des Krieges treffen ihn mit voller Gewalt. Den Film, so wie er ihn geplant hatte, kann er vergessen. „Syrien ist kein Wochenendurlaub, kein verdammtes Seminar“, sagt er. Und er wird wütend. Wütend auf alle, die nicht hinschauen, wütend auf alle, die Syrien vergessen haben. Er nimmt seine Kamera wieder in die Hand, denn er will erzählen. Erzählen, was er gesehen und erlebt hat. Als ein junger Mann, als einer der Generation Ballerspiel und Komasaufen, dem Syrien im Grunde so egal war, wie allen anderen. Vor diesem Film.“


(Direktlink, via Flausenkopf)

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Eine Doku über Bulliliebe: #vanlife

Unseren ersten Camper-Bulli kauften wir vor gut 12 Jahren in Hildesheim. Einen T3. Mit dem Regio schlichen wir dort hin, um schon auf der Rückfahrt festzustellen, dass wir nichts außer einem Haufen Schrott gekauft hatten, der allerdings in einem schönen Blau lackiert war. Das allerdings reichte nicht aus um die Kiste zu behalten – wir wollten damit ja reisen. Also brachten wir den zurück und kauften mit dem Geld einen weißen Selbstausbau und fuhren mit dem jahrelang durch die Lande: unsere Rakete.

Als später mein Vater starb, erbte ich seinen geliebten Westfalia T4, der uns bis heute seine Dienste leistet. Ich glaube, ich werde den nie verkaufen, auch wenn es mittlerweile mitunter wirtschaftlich rationell nicht immer erklärbar ist. Aber so ein Bulli ist eben mehr als ein Auto: es ist Liebe. Nicht nur bei mir.

Im Jahr 2011 erstellte Foster Huntington mit #vanlife einen Instagram-Hashtag, der weite Kreise zog und aus dem sich eine gar nicht mal so kleine Community von Bulli-Liebhabern bildete. Das hier ist eine Doku darüber.

It became a community of like-minded individuals who delight in the kind of adventure you can only get by traveling through the wilderness in a clunky, decades-old vehicle. In this documentary, we follow a group of #vanlife enthusiasts to uncover what the lifestyle means to them.


(Direktlink, via Devour)

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Bob Marley-Doku: Marley

Marley

Ich hatte dazu schon so einiges im Blog, Murdelta hatte die Doku hier vor drei Jahren schon verbloggt, kurz bevor sie auf YouTube weggefickt wurde. Am letzten Wochenende nun hatte arte die Doku laufen und lässt sie für noch ein paar Tage on Demand im Netz.

Bob Marley, für mich bis heute einer der größten Musikanten aller Zeiten. Weil sie ohne Marley wahrscheinlich eine noch viel schlechtere wäre.

One Love.

Bob Marley liebte Frauen, Fußball sowie Marihuana und war ein überzeugter Anhänger der Rastafari-Bewegung. Er zog seine politische Mission seinen eigenen Kindern vor, pflegte teilweise fragwürdige Kontakte zu Kriminellen und ließ seine Krebserkrankung aus Glaubensgründen zu spät behandeln. All dies zeigt Kevin Macdonald in seinem Dokumentarfilm „Marley“ anhand von Konzertausschnitten, Interviews, bislang teilweise unveröffentlichtem Archivmaterial – und offenbart so eine zutiefst ambivalente Persönlichkeit. Der faszinierende Film lässt keinen Raum für blinde Heiligenverehrung, schafft jedoch ein tieferes Verständnis für einen außergewöhnlichen Künstler.

Der „Spiegel“ fasst den Dokumentarfilm treffend zusammen: „Der Film zeigt Marley nicht als strahlenden Helden. Besonders in den 70er Jahren, als Jamaika kurz vor einem Bürgerkrieg steht, irrt dieser Mann, der in seiner Musik immer richtig und falsch benennt, durch sein Leben. Nicht nur von Frau zu Frau. Er ist mit Politikern befreundet, deren Unmoral er in seinen Songs geißelt. Er duldet Gangster in seinem Umfeld, obwohl er Gewaltlosigkeit predigt. Am Ende stirbt er, weil er sich kraft seines Glaubens weigert, die Krebserkrankung ernst zu nehmen.“


(Direktlink, via Tanith)

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VICE Sports-Doku über den FC St. Pauli

Vorneweg: Ich stecke da nicht wirklich drin und habe keine Ahnung, was genau in dieser Szene so vor sich geht. Wie ambivalent sich diese auch darstellt. Wie es immer so ist, wird es auch hier Augen geben, die die ganze Angelegenheit anders sehen, Herzen auch, die das anders fühlen. Aber gerade weil ich da nicht drin stecke, finde ich diese Kurzdoku sehr interessant.


(Direktlink, via Einfach mal was Neues)

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Doku: Die Meisterfälscher aus Neukölln

Interessante Dokumentation über die Gebrüder Posin aus Neukölln.

Die Wipperstraße in Berlin-Neukölln verläuft parallel zur Karl-Marx-Straße; eine unscheinbare Adresse. Ein Kiez, der das Label ,,multikulturell“ wirklich verdient hat. Vorbei an Dönerbuden, Handyläden und Gemüseständen geht es direkt zur Mona Lisa. Eine Ikone der Kunstgeschichte, die man hier nicht vermutet. Der Louvre in Neukölln, und zwar im Kunstsalon Posin.

Gerade entsteht hier ein über zwei Meter großes Bild des Renaissancekünstlers Raffael. Geschaffen von Eugen, Michael und Semjon Posin. Drei russische Brüder zwischen Mitte 60 und Anfang 70, drei Wesen aus einer anderen Zeit: Meisterfälscher, Kopisten, Kunstcowboys mit Dauerzigarette im Mundwinkel.

Weil die Werke des Trios so erschreckend perfekt gemalt sind, stehen sie bei Sammlern hoch im Kurs. Zu ihrem Kundenkreis zählen Menschen, die Kunst lieben, aber das Original nicht erwerben können. Der ehemalige Berliner Kultursenator Christoph Stölzl hält die drei Russen für die Besten ihres Fachs, weil sie ein Bild nicht einfach nur kopieren oder nachahmen, sagt er, sondern es noch einmal entstehen lassen, es aufführen wie ein Dirigent eine Komposition.

Die Dokumentation begleitet die Entstehung des über zwei Meter großen Raffael-Gemäldes, von den ersten zarten Bleistiftstrichen bis zur Auslieferung des Meisterwerks und gewährt einen Einblick in eine Welt, die sich ausschließlich um Kunst dreht: Die Welt von Evgeni, Semjon und Michail Posin.


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