Zum Inhalt springen

Schlagwort: Görli

Was aus einer Anzeige gegen Volksverhetzung wurde

10726557_929385627075655_1004837010_n

Im August diesen Jahres brachte die BZ online einen Artikel über Dealer vom Görlitzer Bahnhof. Eine Facebook-Seite die von Berlin aus vehement Stimmung gegen Flüchtlinge und geplante Unterkünfte für jene macht, verlinkte diesen Artikel bei sich und hoffte womöglich auf das niveulose Gehate, das in den Kommentaren der Seite Gang und Gäbe ist. Es dauerte nicht lange und einer der Leser biss an. Er schrieb „Sofort nach Auschwitz dieses Scheißpack!!!!“ Der Beitrag wurde samt Artikel mittlerweile gelöscht. Die anderen Beiträge samt der Kommentare sind nicht weniger beschissen.

Ein User auf Facebook, ich nenne ich hier mal B., sah obigen Artikel samt Kommentar und dachte sich, dass dagegen irgendwas unternommen werden müsste. Vielem, das in ähnlich ekelhafter Manier durchs Netz geht, wird schließlich nur selten oder gar nicht widersprochen. B. also stellte bei der Berliner Polizei Strafanzeige gegen Volksverhetzung. Irgendwer muss schließlich mal etwas dagegen tun, dachte sich wohl B.

Nun bekam er Antwort von einem Berliner Staatsanwalt. Das Verfahren wurde eingestellt. Der Argumentation des Staatsanwaltes kann ich durchaus folgen, bin aber dennoch irritiert, dass derartige Aussagen von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, solange kein Betroffener Anzeige wegen Beleidigung stellt.

10723645_929485307065687_1397562868_n 10735882_929485293732355_1522220153_n
11 Kommentare

Weed-Käufer im Görli ruft die Polente, nach dem ihm andere das gerade gekaufte Dope abziehen wollten

Der Tagesspiegel verkauft diese Nummer hier als „absurd“ und auch ein bisschen lustig. Eigentlich aber ist das beides nicht, denn wäre der Besitz von Cannabis nicht illegal, wäre das kein bisschen absurd und natürlich eine ganz normale Strafanzeige wegen versuchtem Raub. So bekam jener, der erst Dope kaufte, sich gegen das Wegnehmen des selbigen verteidigen musste und dafür dann auf die Fresse bekam, eine Anzeige. Das ist in der Tat absurd. Und das mit der Schreckschusspistole natürlich sowieso.

Er flüchtete in eine Kneipe in der Lohmühlenstraße – und rief von dort offenbar aus Angst die Polizei. Die Räuber hatten ihn bis zur Kneipe verfolgt. Am Ende nahm die Polizei alle drei fest und ermittelt nun wegen räuberischer Erpressung, Verstoß gegen das Waffen-und gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Womöglich ist das nicht der erste Versuch, Leuten das Cannabis abzuziehen, was sie illegal erwerben müssen. Nur die wenigsten dann davon Betroffenen werden im Regelfall die Polente zur Hilfe rufen. Auch das ist in der Tat absurd, allerdings.

Ein Kommentar