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Schlagwort: Sport

Was ich nur mal kurz über Tischtennis loswerden wollte, eigentlich

Ich habe in meiner Kindheit/frühen Jugend allerhand Sportarten durchprobiert. In die Schule kamen regelmäßig irgendwelche Trainer in braunen ASV-Trainingsanzügen vorbei und suchten beim Sportunterricht nach fähigem Nachwuchs für die von ihnen trainierten Sportarten.

Zuerst kamen die Fußballtrainer. Fand ich damals schon doof – Fußball war einfach nie mein Sport. Dementsprechend dämlich stellte ich mich bei der Sichtung an. So, dass man mich auf gar keinen Fall fragen würde, ob ich mit den anderen Jungs nicht mal zum Fußballtraining kommen wollen würde. Wollte ich nicht. Da gingen, zumindest damals, nur die Deppen hin, die alles, was auch nur annähernd rund war für einen Fußball hielten und dagegen traten. Die, die ich halt damals nicht ganz so gerne mochte.

Danach kamen die vom Kegeln und vom Schach. Für die machte ich wohl eine annehmbare Figur, so dass die mich beide zum Training einluden. Um „mal zu gucken“ und so. Machte ich. Bei beiden.

Kegeln fand ich okay, fand es aber furchtbar befremdlich, dass dort eine ganze Menge alter Menschen zusammenkamen, die an „ihrem Wurf“ arbeiten wollten. Ich war sieben oder acht und wusste mit denen nicht so wirklich umzugehen – die waren 40 + und somit war das nicht mein Sport.

Schach war super! Schach mag ich bis heute sehr gerne und spiel das auch regelmäßig noch. Dienstlich zumindest. Aber so richtig Sport war das ja auch keiner und imponieren konnte man damit schon mal so gar keinem. Außer vielleicht später im Ferienlager den russischen Komsomolzen. Aber das wusste ich ja vorher nicht und war auch nicht im Sinne von Adam Riese.

Irgendwann kam der Handballtrainer und nahm mich aus dem Stand mit. Handball war großartig. Handball war schnell, es gab viele Tore und man musste nicht ewig über so ein Großfeld hampeln, wie das beim Fußball der Fall war, wo alle schon nach nur einer Halbzeit mit raushängender Zunge in die Kabinen trabten. Also wurde ich Handballer. Am Ende wurde daraus Leistungssport mit 3-4 mal die Woche Training und Punktspiel am Wochenende. Mal Heim- mal Auswärts. In den Ferien Trainingslager und Freundschaftsspiele auf Republikebene. Sieben Jahre lang.

Wir waren für unsere Kleinstadtherkunft eine der besten Mannschaften und nicht wenige Großstädter wollten bei uns spielen, weil sie wussten, dass sie dort Großes erreichen könnten. Wir führten regelmäßig die damalige Kreisliga-Tabelle an – und die Kreise in der DDR waren groß. „Großes erreichen“, hieß in dem Fall, von dort aus auf eine der großen Sportschulen weitergereicht zu werden, um von dort aus wiederum eine Karriere zwischen Sport und Armee anstreben zu können. 1987-1988 konnte ja keiner wissen, dass das politisch alsbald hinter die Binde gekippt werden würde. Also versuchten viele, beim Spiel die beste Figur überhaupt zu machen, und in Brandenburg oder in Frankfurt Oder auf der Sportschule zu landen. Am Ende war ich Torwart. Ein guter auch.

Über die Jahre verlor sich die Idee der „Karriere“. Mich nervte es, freitags nicht „V – Die außerirdischen Besucher kommen“ sehen zu können, weil ich zu der Zeit beim Training im Tor stand. Und überhaupt ging ich nur noch hin, weil vor uns die Mädchen trainierten, was wir uns sehr gerne ansahen. Wobei wir immer über die Fußballer lachten, die in diesen Genuss bei ihrem Training nicht kamen, weil es damals kaum Mädchen gab, die leistungsorientiert Fußball spielten. Die gab es nur bei uns und die spielten qualitativ in der selben Liga wie wir Jungs.

Irgendwann zerknallte ich mir beim Training die Knie, Mädchen wurden auch außerhalb der Hallen wichtiger als Handball und die Wende klopfte schon leise an die gesellschaftliche Tür. Ich ließ das mit dem Leistungssport, der ein paar Monate später im Osten sowieso komplett wegbrechen sollte. Die Mauer war fiel – wer sollte da schon noch an Training denken? Wir hatten jetzt Skateboards.

Irgendwann zwischen diesen Jahren ging ich einmal zum Boxtraining, was mich interessierte, wo mir aber einer, der 20 Zentimeter größer war als ich, dermaßen die Fresse polierte, weil mir die Maske vor die Augen rutschte und ich nichtssehend durch den Ring schwankte, so dass ich daraufhin darauf auch keine Lust mehr haben wollte. Tat ja auch ein bisschen weh.

Beim Tischtennis schaute ich immer dann gerne rein, wenn ich selber mal kein Training hatte. Mit eigener „Soft-Kelle“, wie wir das damals nannten. Ohne Noppen und ohne das Gefühl, mit einem Stullenbrett auf die leichten Bälle zu kloppen. Tischtennis war super. Und ästhetisch, finde ich bis heute. Leistungssport sollte das nicht werden, aber ich spielte auch dann noch regelmäßig Tischtennis, als ich es mit Sport schon lange nicht mehr hatte. Im Schwimmbad, in dem wir kollektiv unsere Sommer verbrachten, in den Wohnvierteln zwischen die Häusern, wo immer Platten aus Beton standen, im Jugendclub. Ja.

Was ich aber eigentlich und viel kürzer schreiben wollte: Warum ich Tischtennis mag.

Darum:


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(Sponsored Post) Laufen und Musik: The Music Run Deutschland, Hamburg am 12. September 2015

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Ich bin nicht so der Läufer, also genau genommen gar nicht. Ich nehme mir allerdings schon lange vor, mal damit anzufangen, darüber nachzudenken, mit dem Laufen anzufangen. Vielleicht wird das ja mal was.

The Music Run in Hamburg wäre für mich eine Möglichkeit, mich dem Laufen zumindest mal von außen schon mal zu nähern. Dort nämlich werden am 12. September 2015 nicht nur im sportlichen Rahmen fünf Kilometer gelaufen, sondern neben der Route stehen jede Menge Boxen, von denen aus Musik gespielt wird. Das ganze bekommt also einen musikalisch, kulturellen Rahmen, der mir sehr zusagt. Gelaufen wird im Hamburger Stadtpark, dafür anmelden kann sich jeder hier.

Mit Musik läuft´s einfach besser. Musik inspiriert und verbindet. Und nicht nur Sportler wissen: Mit dem Stöpsel im Ohr und dem Beat im Blut macht Bewegung einfach mehr Spaß. Vielleicht ist dies das Geheimrezept zu einer der weltweit erfolgreichsten Fun-Run-Veranstaltungen. Auf Kopfhörer wird bei den Music Runs allerdings verzichtet. Über 100 großvolumige Konzertlautsprecher massieren dabei in fünf Musikzonen die Lieblings-Tracks der Teilnehmer in Ohren, Bauch und Beine, machen die Laufstrecke zur Party-Zone. Die genießen dabei nicht nur das außergewöhnliche Gruppenerlebnis, sondern auch ihre Lieblingssongs. Denn die Musik wird von den Teilnehmern mitbestimmt und bei Spotify in die offizielle Event Playlist gewählt. Das Beste aus Rock, Pop, HipHop, Oldschool und Dance wechselt im Kilometer-Turnus. Dazu wird gelaufen, getanzt und gefeiert. Statt Höchstleitungen und Bestzeiten steht vor allen Dingen Spaß im Vordergrund. Der Weg ist das Ziel. Und wer die fünf Kilometer geschafft hat, wird zusätzlich mit Live-Acts angesagter Künstler belohnt.

The Music Run startete 2014 international in Metropolen wie Bangkok, Singapore oder Kuala Lumpur und war dort offenbar so erfolgreich, dass er nun erstmalig auch in einer deutschen Großstadt über die Straßen gehen wird. Und das Hauptaugenmerk liegt eben nicht nur auf dem Laufen, sondern auf Laufen und Musik. Mir gefällt das und ich könnte mich so ja tatsächlich mal dem Laufen nähern. Um mal damit anzufangen, darüber nachzudenken, mit dem Laufen anzufangen.

Und weil ja die meisten eine ganz bestimmte Musik beim Laufen bevorzugen, können alle etwaigen Teilnehmer schon im Vorfeld auf dem THE MUSIC RUN-Channel bei Spotify für ihre Favoriten abstimmen. Mit ein wenig Glück werden die dann später an der Strecke zu hören sein.

Tickets und weitere Informationen zum Music Run in Hamburg finden sich hier.

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VICE Sports-Doku über den FC St. Pauli

Vorneweg: Ich stecke da nicht wirklich drin und habe keine Ahnung, was genau in dieser Szene so vor sich geht. Wie ambivalent sich diese auch darstellt. Wie es immer so ist, wird es auch hier Augen geben, die die ganze Angelegenheit anders sehen, Herzen auch, die das anders fühlen. Aber gerade weil ich da nicht drin stecke, finde ich diese Kurzdoku sehr interessant.


(Direktlink, via Einfach mal was Neues)

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Wenn ein Zug durchs Radrennen fährt

Radrennen sind für mich ja heute immer noch „Internationale Friedensfahrt„. Vergesst die Tour de France und so einen Quatsch – nach der Friedensfahrt kam nichts Nennenswertes mehr. Kein Täve Schur, kein Olaf Ludwig, kein Uwe Ampler, kein Uwe Raab. Nur ein Jan Ullrich und wir wissen alle, welche Peinlichkeiten mit diesem verbunden sind…

Aber darum geht es gar nicht. Eher darum, was eigentlich geschieht, wenn ein Zug durch so ein Radrennen fährt. Aktuell passiert beim Paris – Roubaix in Frankreich. Genau das, was wohl ein jeder vermuten würde. Für die, die nicht vorne fahren, kostet das so einiges an Zeit. Doof. Bei der Friedensfahrt hätte es so was nicht gegeben. Da hätten sie den Zug stoppen lassen. Jaha!


(Direktlink, via reddit)

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Ein Jahr lang jeden Tag Tischtennis

Ich war mal recht gut bis sehr gut im Tischtennis. Als ich fast täglich spielte. Dann spielte ich lange nicht und meine Fähigkeiten verloren sich ein bisschen in der Zeit. Im Winter eh immer. Wenn dann aber der Sommer wieder kommt, wird das sicher wieder besser.

Sam Priestly hat sich seit Januar 2014 von dem Tischtennislehrer Ben Larcombe trainieren lassen um ein wirklich guter Tischtennisspieler zu werden. Innerhalb eines Jahres, so war sein Plan, aus dem wohl ganz schön viel Sport wurde. Nach 365 Tagen gehörte er zu den besten 250 Tischtennisspielern in England. Übung macht den Meister, könnte man das deutschsprichwörtlich übersetzen. Zumindest beim Tischtennis.


(Direktlink, via Doobybrain)

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