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Schlagwort: Spotify

KI wird zum DJ

Nur konsequent: nachdem Streaming-Dienste eh schon random Playlisten erstellen können und diverse Software seit Jahren schon „sanfte“ Übergänge praktizieren, kommt Spotify jetzt mit einer Discjockey-Funktion, die auf Künstlicher Intelligenz basiert.

Mittels einer neuen DJ-Taste in der App wechselt diese in einen Modus, in dem eine in Echtzeit generierte Stimme den Nutzer persönlich begrüßt und auf ihn abgestimmte Musikstücke spielt. Das Ganze mutet ein wenig wie eine Mischung aus einem Radiomoderator und einem Party-DJ an. Die Funktion wird laut Spotify zunächst nur auf Englisch in den USA und Kanada verfügbar sein.

Natürlich wird das DJs nicht ersetzten, aber für einen Abend ohne musikalische Pausen dürfte es wohl reichen.

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Selbstgebaute Jukebox mit Kartenlesefunktion, die Songs von Spotify spielt

Die Familie von Chris Patty beschloss in diesem Jahr, dass sie sich gegenseitig nur Dingen schenken wollte, die selbstgemacht sind. Das kann ziemlich langweilig sein, aber eben auch megakreativ, die Chris selber beweist, der für seinen Vater eine Jukebox gebaut hat, die mit einem Kartenlesegerät die Songs von Spotify spielt. Dafür ziehe ich mal meinen imaginären Hut.

Chris schreibt außerdem, dass das Dingen einfacher zu bauen war, als vielleicht angenommen und kündigt an, die von ihm dafür geschriebene Software Open Source zur Verfügung zu stellen. Finde ich sehr gut.

Here’s some screenshots of the software I built to make the cards. You just paste in the Spotify URI and it pulls the album art and info and then generates printable sheets you can give to a local printer.

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Der Spotify Jahresrückblick 2015 (Werbung)

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Dezember, Zeit für Jahresrückblicke. Eigentlich kennt man die eher aus dem Fernsehen, wo gerne jedes Jahr das jeweilige Jahr noch mal Revue passieren lassen darf. Manche freuen sich drüber, andere sind davon genervt, wieder anderen ist das total egal.

Musikalisch gibt es derartige Rückblicke dann meistens in Form von Polls, die über die Geschmäcker und das Urteilsvermögen der jeweiligen Rezipienten erstellt und später in Form von Ranglisten veröffentlicht werden. Oder man orientiert sich dafür einfach nur an Zahlen für Verkauf und/oder Downloads.

Spotify geht da mit dem Jahresrückblick einen Weg, der aber auch ganz persönlicher Natur sein kann. So wird auf auf Basis der Nutzerdaten von jedem User ermittelt, was in diesem Jahr musikalisch besonders bewegt hat. Wer war dein Lieblingskünstler 2015? Welche Musikrichtung? Wie viele Minuten Musik hast du gehört? Was war dein Sommerhit? Was waren die weltweit meist gehörten Tracks? Welcher Künstler hatte 2015 seinen großen Durchbruch? So lässt sich das eigene musikalische Jahr 2015 für jeden noch einmal im Rückblick und Rückklang überschauen, sollte man sich mit seinem Spotify-Account eingeloggt haben.

Neben der ganz persönlichen Komponente aber gibt es auch einen guten Überblick über allgemeine Zahlen. So wird deutlich, dass international kein Künstler so häufig auf Spotify gehört wurde wie Drake, gefolgt von Ed Sheeran, der wiederum in Deutschland am häufigsten gestreamt wurde. Gefolgt von K.I.Z.

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Auch kann man sich durch die Top-Playlists, die Top-Rubriken des Jahres klicken, durch die verschiedenen Jahreszeiten und und und. Das nicht nur Global, sondern auch für jedes einzelne Land der Welt, wobei es ganz sicher die ein oder andere Überraschung zu finden gibt.

Und wenn man sich dort durchgeklickt und seinen eigenen Jahresrückblick erstellt hat, dürfte 2015 auch vorbei sein und man kann getrost für 2016 sammeln.

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[Werbung] Dein Sound, andere Ära – Was ich in den 80ern gehört hätte

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Der Konjunktiv in der Headline ist ein bisschen gemunkelt, was mir das Schreiben darüber allerdings etwas komfortabler macht. Denn zum einen habe ich in den 80ern natürlich schon Musik gehört – ich wurde in diesem Jahrzehnt zum Teenie – zum anderen aber werde ich keinem verraten, was mich damals tatsächlich alles aus meinem Stern-Rekorder durch die Tage brachte. Das könnte durchaus peinlich sein.

Musik war bei uns im Osten eher eines der kulturellen Güter, über die wir nicht ohne weiteres und vor allem direkt nach der Veröffentlichung verfügen konnten. Westdeutsche Radio- und Fernsehsender waren uns nicht erlaubt, was natürlich keinen davon abhielt, sie trotzdem zu rezipieren. Das dort Gehörte allerdings auch käuflich zu erwerben, war alles andere als einfach und mitunter für einige Unmöglich. Also wurde sich so oft es ging neben den Rekorder gesetzt und alles, was irgendwie „urst geil“ klang, aufgenommen. Die Kassetten oder gar Tonbänder wurden mindestens 36 Mal kopiert und regelrecht tot gehört. Bis eben gar nichts mehr ging oder der Rekorder das Band fraß.

Doof daran allerdings war, dass wir meistens eben nur von Musik wussten, wenn sie es in westdeutsche Radiostationen schaffte, was in den 80ern ja schon lange keine Qualitätsgarantie mehr war. Später erfuhr ich, dass eben auch zu dieser Zeit im Indie-Bereich schon viel passierte, von dem wir im Osten keine Ahnung hatten. Zudem gab es um mich herum kaum echte Musiknerds, die sich damit auseinandersetzten. Auch wenn es diese gemeinhin im Osten schon gab. Kurz: Meine frühen 80er waren musikalisch so öde, grau und unspannend wie die Altbaufassaden der ostdeutschen Großstädte.

Mein Vater hatte eine Amiga-Platte von Chuck Berry, die er, wenn ich mich recht erinnere, nie wirklich gehört hatte, was ich dann einfach mal übernahm. Rock ’n‘ Roll, Baby! Daneben standen zwei Bill Halley Pressungen russischen Ursprungs, die er von irgendwem mal bekommen hatte. Wirklich gehört hat er die nie. Meine Mutter stand eher auf „Küchenmusik“ und beide liebten Helga Hanemann. Sie waren also nicht wirklich die besten Ansprechpartner für musikalisch anspruchsvolle Früherziehung.

Mein Onkel, der in einem Dorf in Meck-Pomm wohnte, passte mir da schon eher ins musikalische Gehör. Wenn er am Wochenende seine MZ vor dem Haus auf dem Dorfplatz putzte, stellte er immer sein Tonbandgerät und seine für damalige Umstände übergroße Anlage vor die Tür und beschallte so das ganze Dorf. Gerne mit Udo Lindenberg, den ich damals für mich entdeckte. Er stand auf Jethro Tull und so Zeug, das ich damals schon für Altherrenrock hielt, was ich ihm allerdings nicht erzählte. Was er gar nicht mochte, war die später NDW und dieses immer ironische Gedüdel. Das ging mir auch deshalb damals schon so ähnlich. NDW und ich sind nie wirklich Freunde geworden.

Mein Bruder hörte damals viel Police, die ich bis heute sehr gerne mag. Reggae, wie er englischer kaum sein konnte. Auch Rio Reiser hörte ich bei ihm zum ersten Mal. Allerdings nicht im Rahmen der Scherben, sondern seine Solo-Anwandlungen, die ich heute nicht mehr ganz so mag, damals aber sehr gerne hörte.

Ein Freund von mir kam über Umwege auf die damals komplette Diskographie der Toten Hosen. In Form von Kassetten. Ich liebte „Opel Gang„, das ich bis heute für eines der besten deutschen Alben der 80er halte. Gerade weil sich alles gerade synthetisierte. Später übernahm ich die Tapes und lies sie aus Unwissenheit im Keller vergammeln, was mir heute noch ein bisschen leid tut.

Im Osten hatten wir City, die mit „Am Fenster“ einen Song für die Ewigkeit geschrieben haben. Karat, Puhdys, Karusell und die alten Manfred Krug Platten. Vieles von dem konnte ich einfach nicht hören. City ging, Manne Krug sowieso, auch wenn der nach seinem Rübermachen im Osten arg verpönt war. Von Karrusell mochte ich dieses Lied sehr gerne, woran sich bis heute nicht viel geändert hat. Alles andere klang auch nach ostdeutschem Einheitsgelulle.


(Direktlink)

Wenn ich im Ferienlager war – und das war ich seit 1985 eigentlich mindestens einmal im Jahr, lief dort den ganzen Tag Musik. Ich erinnere mich an Bruce & Bongo, gar nicht mal so geil, an Jennifer Rush, CC Catch, Sandra, Depeche Mode, Bianco & Pierre Cosso. Haute mich alles nicht so um. Nein, auch nicht Depeche Mode.

Viel lieber mochte ich Kate Bush, wofür ich mich manchmal rechtfertigen musste.

Und dann wäre da noch die Band, die alleine mir in den 80ern vielleicht sogar gereicht hätte. Sie lief immer und im Grunde überall. Ihre Bravo-Poster wurden je nach Größe für bis zu 50,00 DDR-Mark auf den Schulhöfen gehandelt, ihre Kassetten mindesten 328 Mal weiter überspielt, fast jeder konnte jeden ihrer Texte auswendig. Sie waren die beste Band der Welt: Die Ärzte.

Um heute in der musikalischen Vergangenheit zu kramen, bedarf es keiner Kassetten, keiner Platten und keiner CDs mehr. #SpotifyDeinSound stellt mit „Dein Sound, andere Ära“ Playlisten zur Verfügung, die einen auf musikalische Zeitreisen durch die Jahrzehnte gehen lassen.


(Direktlink)

„Dein Sound, andere Ära“ ist die neue Kampagne von Spotify, die Menschen dazu aufruft ihre heutige Musik, mit der von vor Jahrzehnten zu verbinden – was gefällt dir heute und was hättest du für Musik gehört wenn du bspw. in den 70ern gelebt hättest? Dein eigener Musikgeschmack in ein früheres Jahrzehnt beamen – mache mit und finde es heraus!

Für die 80er wird mir dort diese Playlist vorgegeben. Kann man machen, hört sich gut weg. Persönlicher und mit all dem hier beschrieben Kram ist meine eigene 80er Playlist

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Lässt sich ganz sicher auch ganz wunderbar mit Mutter und Vater hören. Und dem Onkel von damals. Oder dem Bruder. Mit den Freunden sowieso.

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Portishead: 2300 Euro für 34 Millionen Streams

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(Foto: Paul Carless, CC BY 2.0)

Ich erwähnte hier mal in einem Nebensatz, dass ich Streaming-Angebote wie Spotify nicht sonderlich schätze, weshalb ich konkret Spotify selbst auch nicht nutze, obwohl ich wirklich viele der immer wieder irgendwo aufploppenden neuen Angebote zumindest mal anteste.

Mal unabhängig davon, dass ich musikalisch auf Spotify wahrscheinlich auch gar nicht sonderlich glücklich werden würde… Ein zweiter Punkt ist eben der, dass die Musiker durch Dienste wie diese eben echt wirklich beschissen bezahlt werden. Es gab dafür in letzter Zeit einige Beispiele, das aktuelle Sahnehäubchen dazu kommt von Portishead-Kopf Geoff Barrow, der auf Twitter die sehr mäßigen Einnahmen von den Streams ihrer Musik veröffentlichte.

https://twitter.com/jetfury/status/587744520403607552

Wie genau er dort auf Apple kommt, weiß ich nicht. Immerhin verkaufen die ja, wenn auch zu einem für die Künstler eher miesen Anteil von 50%, soweit ich weiß.

Von Tonspion:

Die Zukunft der Musikbranche scheint ungewiss. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Dienste wie Spotify, Youtube oder Pandora Musikern wenig Geld einbringen. Letztes Jahr veröffentlichte Streaming-Riese Spotify offizielle Zahlen, nach denen er zwar insgesamt rund 500 Mio. Euro an die Rechteinhaber zahlt. Und Zahlen aus dem Jahr 2014 belegen dass Streaming-Einnahmen, die von CD-Verkäufen zum ersten Mal überstiegen. Allerdings findet das Geld nur in seltenen Fällen den direkten Weg zum Künstler, vielmehr geht es zu großen Teilen an Plattenfirmen, Labels und Verlage.

Umgerechnet verdient Barrow damit pro Stream eines Songs gerademal 0.007 Cents. Wer hier scheinbar richtig verdient ist Universal Music Group. Die kritisiert Barrow auch, dafür dass sie seine Musik so günstig unter das Volk bringen. Zur Universal Music Group gehört auch die Universal Music Publishing Group, diese macht in der Regel die Verträge mit den Streamingdiensten.

Ich bin in seiner Betrachtungsweise da recht nahe bei Tanith, der vor gar nicht allzu langer Zeit schrieb, „Mir persönlich ist es lieber wenn die Kids die Musik klauen, anstatt sie zu streamen, weil so wenigstens keiner reich wird anstatt die falschen“.

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