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Als ich sie das letzte Mal sah, muss sie 17 gewesen sein, zog gerade mit ihrem Freund nach Berlin, arbeitete als Sekretärin im Bundestag, riss das Leben gerade an sich. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen, und ja, auch irgendwie vergessen.

Eben saß sie in dem Bus, der durch das Kaff fährt in dem sie einst aufwuchs. Schon beim Einsteigen erkannte ich sie. Als ich ihr gegenübersaß fragte sie schüchtern, „erkennst du mich noch?“ Ich sagte, „Ja, klar! Aber du bist dünner geworden, und die Haare
sind kürzer, und, ja… du bist verdammt groß geworden!“

Sie studiert jetzt, hat sich von ihrem Freund getrennt und wohnt wieder bei ihren Eltern. Sie ging damals als Jugendliche in Sneakers nach Berlin und kommt als erwachsene Berlin-Mitterin zurück in die Provinz. Als so richtige Frau!

Ich mag derlei Momente wirklich gerne. Und meine Fresse, Leute, wie die Zeit vergeht. 2003 war doch erst letztens.

Ein Kommentar

  1. sur19. August 2009 at 20:46

    ich mag solche begegnungen ebenso..war letztes wochenende in meiner heimatstadt (stadt ist wohl übertrieben – eher dorf mit stadtrecht), wo 150 jahre stadtrecht zelebriert wurde…. habe so viele menschen getroffen, die ich seit 15 jahren nicht gesehen habe…toll……wie sich so alles entwickelt und in welch verschiedene richtungen

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