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When will we see us

Ich weiß nicht, wie der Hausherr von hier auf mein eigenes kleines Blog aufmerksam wurde, kann mich aber noch gut daran erinnern, wie ich Stammabnehmer der Kraftfuttermischung wurde.
Als Blogneuling benahm ich mich entsprechend jeglicher Erwartung und geriet zunächst einmal auf die Blogs, die alle kennen. Und bei Herrn Walters Blog gefiel es mir spontan. Unter anderem, weil der lauter gute Kumpels zu haben schien. Da kamen immer so freundschaftliche Kommentare zu den Beiträgen und ich war mir sicher, der Herr Walter ist ein ganz cooler Typ mit einer Riesenclique.
Am besten gefiel mir der Ton zwischen Herrn Walter und dem Hausherrn von hier. Dicke Freunde mussten das sein! Und Freunde von Herrn Walter wollte ich doch auch mal aufs Blog schauen.
So kam ich hier an. Und bin geblieben.

Mittlerweile habe ich einiges gelesen und gesehen und gehört, sodass mir der Hausherr von hier irgendwie recht vertraut ist. Doch das irgendwie ist entscheidend:
Trotz manch intimen Einblicks in die Gefühls- und Gedankenwelt des anderen, trotz der ein oder anderen ausführlichen Mail sind wir uns virtuell begegnet. Das läuft zwar wie im echten Leben: zwei quatschen sich an, einer macht nen Spruch, der andere reagiert witzig, die Neugier aufeinander wächst, es wird auch mal ernsthaft, etc. pp. Aber es ist nicht das echte Leben.
Ich habe Angst davor, den Hausherrn von hier kennenzulernen. Das ist wahrscheinlich kindisch, ich weiß. Nur, was würde aus dieser Blogfreundschaft, wenn wir uns in der direkten Kommunikation nicht verstehen würden?
Das ist wie mit Kontaktanzeigen. Da steht ein spannender Vierzeiler im Stadtmagazin, du antwortest kreativ, der Postaustausch funktioniert wunderbar und dann stehen sich zwei ziemlich inkompatible Menschen gegenüber. Dann ist wieder das erste Wort entscheidend. Ich bin groß darin, erste Worte zu versauen.
Vor 15 Jahren habe ich Michi Beck von den Fantastischen Vier ganz aufgeregt erzählt, dass ich Radio-DJ werden will. Keine Ahnung, warum. Den Jungrapper hat das auch keinen Deut interessiert und mein „Meet a Star“ am Hinterausgang der Stadthalle war vorbei. Heute bin ich kein Radio-DJ, aber die Situation ist mir immer noch peinlich.

Neulich dachte ich, ich hätte den Hausherrn von hier live gesehen und gleich verärgert. Da lag ein Typ, der aussah, wie ich mir den Hausherrn von hier vorstelle, mit seiner dreadlockstragenden Partnerin auf der gleichen Liegewiese wie ich und ein paar Bekannte von mir.
Wir, also meine Bekannten und ich, waren etwas lauter als alle anderen. Ganz ehrlich, wir haben die Liegewiese beschallt mit unseren Gesprächen (die sich dank unserer Lektüre von Klatschblättern um die Cellulite von Promikörpern drehte). Und der Typ, der der Hausherr von hier gewesen sein könnte, und dessen Partnerin waren ordentlich angepisst von uns.
Wir waren anstregend und unverschämt. Die Reaktion von den anderen beiden war humorfrei und gleich beim ersten Versuch beleidigt. So kommt keine Kommunikation zustande.

Saint, solltest Du das gewesen sein, ich war der Schnösel mit den gackernden Mädels an der Seite. Sorry, wir waren zu laut. Wann sehen wir uns im echten Leben?

6 Kommentare

  1. anne15. Juli 2007 at 12:19

    na dit fängt ja jut an…

  2. lahnix15. Juli 2007 at 14:11

    Nur, was würde aus dieser Blogfreundschaft, wenn wir uns in der direkten Kommunikation nicht verstehen würden?

    Das ist mir noch nie passiert und ich habe schon einige Leute persönlich kennengelernt, mit denen ich vorher nur in virtuellen Kontakt stand. Wenn man lange genug ein Blog schreibt oder in Mailkontakt steht, gibt jeder etwas von sich preis. Ich denke, daß man als regelmäßiger, aufmerksamer Leser merkt, was ehrlich und was aufgesetzt ist.

    Das ist meines Erachtens auch nicht mit Kontaktanzeigen vergleichbar.

  3. le_fu18. Juli 2007 at 18:22

    ist die katze aus dem haus…..nene, gut machst du dit bjoern !

  4. Saint21. Juli 2007 at 00:24

    Hach, wenn ich dabei gewesen wäre und mich gestört, bzw. düpiert gefühlt hätte, hätte ich ganz ganz sich was darüber geschrieben. ;) Ansonsten steht das mit dem Treffen ja noch aus, wegen dem „kalten Bier“ für dich und sowas alles. Aber ich denke, dass geht schon gut mit uns beiden.

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