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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

EU-Studie über Online-Piraterie: diese schadet dem digitalen Musikabsatz nicht

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Mal wieder eine Studie, die belegt, dass das Raubmordkopieren dem Absatz im Bereich des digitalen Musikverkaufens nicht sonderlich schadet und deshalb nicht überbewertet werden sollte. Davon gibt es mittlerweile einige, diese hier kommt vom Institute for Prospect Technological Studies (IPTS), das zum Wissenschaftsdienst der EU-Kommission gehört. Man kann ja gar nicht müde werden, dass immer wieder zu betonen. Vielleicht kommen die Erkenntnisse dann ja auch mal bei den Verwertern an. Die Hoffnung wird man ja wohl noch haben dürfen.

So würden die Verbraucher keineswegs illegale Downloads als Ersatz zum legalen Musikerwerb sehen, betonen die Forscher. Zudem könne man bei musikinteressierten Nutzern sogar einen leicht positiven Effekt herauslesen: Etwa 10 Prozent mehr Klicks auf Piraterie-Seiten würde auch die Klicks auf legale Musikshops um rund 0,2 Prozent steigern. Gleichzeitig stellen sie für ihre Stichprobe fest, dass der Großteil der illegal konsumierten Musik auch dann nicht gekauft worden wäre, wenn die Nutzer gar nicht auf illegale Quellen hätten zugreifen können.

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Kleine Mischpultschule

Wer schon immer alle dieser Hinweise beachtet hat, hat schon immer alles falsch gemacht. Das wird ganz sicher nur wenige weiterhin davon abhalten, auch in Zukunft ein Pult so zu bedienen, wie man es eigentlich lieber nicht tun sollte. Ich rolle trotzdem gerade durch den Flur.

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(Von: M8 do u even compress?, via Tanith)

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Digitale, interaktive Nazi-Karte von Deutschland

RechtesLand.de ist eine Seite, die es sich zum Ziel gemacht hat, Orte der extremen Rechten, ihre Verbände, ihre Morde, ihre Überfälle, ihre Termine und aktuelle Vorhaben zu kartieren. Oder auch: kartieren zu lassen, denn das durch Crowdfunding finanzierte Projekt lebt von der Aktivität seiner Leser, die dabei helfen sollen, alle hierfür relevanten Daten zusammenzutragen. Die taz schreibt darüber gerade: Virtuelle Deutschlandkarte – Sag mir, wo die Nazis sind.

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(via Rene)

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Doku über Nazis in Californien: Louis Theroux – The Nazis

Keine Ahnung, warum ich mir hier heute einen Abend auf englisch gebe, aber vermutlich liegt es an den Inhalten. Ganz sicher sogar liegt es an diesen.

Louis Theroux ist Journalist, neben der britischen Staatsbürgerschaft besitzt er auch die amerikanische. Für die BBC produzierte er Ende des letzten Jahrtausends die Dokumentationsreihe Louis Theroux’s Weird Weekends. Dafür lebte er sich in verschiedene amerikanische Subkulturen ein, um eben so nahe wie möglich über diese berichten zu können. Eine dieser Subkulturen war damals die der in Californien aktiven Nazis.

Er geht da ziemlich locker auf diese Wichser zu und bekommt die soweit, dass die so ziemlich alles an Gedankenkotze vor laufender Kamera rauslassen. Dabei allerdings ist er trotz allem offensiv hinterfragend und macht aus seinem Unverständnis für derartig menschenverachtende Ideologien keinen Hehl. Als er sagt, dass er kein Rassist sei und das er finde, das es falsch sei ein Rassist zu sein, verstummt das Lachen der Idioten. Krasser Job, den der da macht.

Was auch deutlich wird, diese Tüpen da nehmen diesen ganzen Bullshit noch mit einer ordentlichen Ladung Humor, die mich hier fast kotzen lässt. Ambivalentes Ding, dass das so hier in der BRD so niemals nicht so aufgenommen werden könnte. Übler Shice. Wirklich. Und ein bisschen bin ich trotzdem sehr froh, dass es darüber eigentlich so gar nichts zu lachen gibt. Wichser.

Die Zwillinge sind übrigens wirklich die Prussian Blues, die erst wegen dem jungen, besungenen Rassismus und später dann wegen der durchs Kiffen bekanntgewordenen Läuterung durch die Medien gingen. Guter Job, Louis.

(Direktlink, via Mo)

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Wenn eine Ölbohrung schief geht

Ich sah dieses Video heute morgen gänzlich. Das mache ich nicht immer. Aber: ich bekomme das nicht aus dem Kopf, auch wenn ich vermute, dass das irgendein Viral für irgendwen ist – vielleicht aber auch nicht und es zeigt einfach nur den Ablauf einer versuchten Ölbohrung, die völlig in die Hose geht. Das Teil hat durchaus Spielfilm-Qualitäten auf „Mobil-Niveau“. „Mobil“ weil bei uns mit unseren smarten Phones unterwegs am besten immer alles schnell gehen muss und hoffentlich nicht zuviel Datenvolumen des monatlichen Tarifs frisst. Ihr kennt das.

Und da haben wir nun eben eine Kamera, ein paar völlig überforderte Ölförderungsmitarbeiter (die wahrscheinlich diese Montage-Anschaffung durchziehen), jede Menge Tiefbohrtechnik (die auch nicht so will, wie sie eigentlich soll), eine wohl durchaus notwendige Flucht, eine zweite Kamera, die die ganze Angelegenheit mit Abstand filmt, einen Funken, eine Feuerfontäne aus brennendem Öl. Einen Krimi, den man besser nicht dramaturgiesieren könnte. Wie ein Spielfilm. In nicht mal sieben Minuten. „Mobil“ und so. Ich gucke es noch mal.


(Direktlink)

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Der neue DJ-Tarif der GEMA ist beschlossene Sache

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Der in letzter Zeit häufig diskutierte und dennoch nicht ernst genommene neue Tarif für DJs mit dem Klarnamen Tarif VR-Ö ist also beschlossen und hinterlässt mindestens so viele Fragezeichen in meinem Gesicht, wie schon die im Vorfeld laufende Debatte. Um genau zu sein in Form von zwei Fragezeichen, die sich um ein Ausrufezeichen gesellen und denen ein wtf und Capslock vorangeht; WTF?!? also.

Kurz bedeutet das also: man zahlt 13 Cent zahlt pro File ergo pro Track das/den man für eine Veranstaltung kopiert hat. Egal, ob man diesen dann dort spielt oder nicht. Man zahlt für das Kopieren desselbigen und die darauf folgende Mitnahme.

Weil die GEMA natürlich auch gerne rückwirkend kopierte Musik bezahlt haben will, die man schon vor dem 01.04 irgendwie irgendwann mal kopiert hatte, zahlt man dafür 125 Euro. Ein Schnäpper! Backups kosten dann aber jedes Mal wieder 125 Euro (oder 13 Cent pro Stück).

Die De:Bug listet dankbarer Weise mal auf, was das denn nun für den DJ im Konkreten bedeutet und zeigt auch auf, was für Konsequenten jeder für sich daraus ziehen könnte.

Gibt’s Laptop-Kontrolle?
Nur wenn man der GEMA ein vertragliches Kontrollrecht eingeräumt hat. Wer sollte das tun? Wie soll das gehen? Bislang keine Antworten auf diese Frage, wir vermuten aber, wenn man Kunde beider GEMA als DJ wird, dann kommt da so ein Vertrag mit, mit dem man in so etwas einwilligt.

Etwa einen DJ-Führerschein?
Die GEMA prüft tatsächlich gerade ob sie so etwas macht. Das nennt sich dann Zertifikat und man kann es seinen Kunden zeigen, damit die wissen, dass man noch ganz legal auflegt.

Soll man sich der GEMA anmelden?
Ja soll man. Dann wird man GEMA Kunde und nur dann lässt sich da überhaupt etwas zahlen. Genaueres steht in den Sternen.

Wie findet man heraus welches Stück bei der GEMA ist?
Nicht über die GEMA Datenbank online scheinbar, denn die sagt nach eigener Aussage des FAQs “nichts über den Schutz des angezeigten Werkes aus”. Man darf sich aber gerne bei der GEMA melden. Und ich werde das auch gleich tun, mit einer Liste die beispielsweise eine TB-Platte voller Musik wiedergibt, sagen wir mal so 150.000 Stücke. Bin gespannt wann die Antwort kommt, kann mich ja dann immer noch entschliessen, die nicht zum Auflegen zu nehmen.

Darf man Playlisten, damit die Künstler die man gut findet was von diesem Geld haben das man zahlt?
Nö.

Aber ich will meine Playliste abgeben!!!
Nehmen sie nicht, wirklich nicht. Man darf immer nur melden wie viele Tracks man zum Spielen kopiert hat.

Ich spiel nur meine eigenen Tracks!
Egal. Wenn du bei der GEMA bist, musst du trotzdem dafür zahlen. Bekommst aber vermutlich das Geld über die GEMA-Einnahmen nicht wieder, weil du keine Playlisten abgeben darfst.

[…]

Laptop kaputt?
125 Euro fällig.

Festplatte kaputt?
125 Euro fällig.

USB-Stick kaputt?
125 Euro fällig.

Mist, schon wieder kaputt?
125 Euro fällig.

Hätte ich mehr als zwei Hände, würde ich mir auch mit denen noch jetzt immer im Wechsel auf die Stirn klatschen. Und das wirklich Traurigste an der ganzen Angelegenheit: die GEMA meint das tatsächlich ernst. Man könnte fast drüber lachen, wenn… Ich lache trotzdem. Ehrlich. Weil man das gar nicht anders aushalten kann.

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