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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

Movie Trailer: Magic Trip

Ich sage ja immer „Trailer sind wie ficken ohne reinstecken.“, weshalb ich hier gerne darauf verzichte. Daran wird sich auch nichts ändern, aber hierfür will ich mal eine Ausnahme machen, denn dieser Film könnte ein Kracher werden.

Alex Gibney and Alison Ellwood’s MAGIC TRIP is a freewheeling portrait of Ken Kesey and the Merry Prankster’s fabled road trip across America in the legendary Magic Bus. In 1964, Ken Kesey, the famed author of “One Flew Over the Cuckoo’s Nest,” set off on a legendary, LSD-fuelled cross-country road trip to the New York World’s Fair. He was joined by “The Merry Band of Pranksters,” a renegade group of counterculture truth-seekers, including Neal Cassady, the American icon immortalized in Kerouac’s “On the Road,” and the driver and painter of the psychedelic Magic Bus. Kesey and the Pranksters intended to make a documentary about their trip, shooting footage on 16MM, but the film was never finished and the footage has remained virtually unseen. With MAGIC TRIP, Gibney and Ellwood were given unprecedented access to this raw footage by the Kesey family. They worked with the Film Foundation, HISTORY and the UCLA Film Archives to restore over 100 hours of film and audiotape, and have shaped an invaluable document of this extraordinary piece of American history.


(Direktlink, via Notcot)

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Eso-Adbusting: „Workshop: Lerne masturbieren“ [Update]

[Update] Das Plakat ist natürlich kein echtes, eher ein Eso-Adbusting oder so. Geschaffen wurde es von @geekux, der hier noch die originalen Meditations-Plakate mit auf dem Foto hat. Er sagt: „Wir waren damals genervt von diesen ‚Lerne meditieren‘-Zetteln überall. Actio -> Reactio!“

Läuft jeden Samstag und Sonntag von 14:00 bis 21:00 Uhr. „3 Sessions pro Tag mit Pausen, insgesamt 14 Stunden!“ Und kostet nichts!


(via Fasel)

Sollte da mal rein zufällig jemand hingehen, Erfahrungsberichte per Mail bitte an kraftfutter[at]gmail[.]com. Ich meine, das interessiert doch die Welt.

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Joe Strummers Film „Hell W10“

Ein etwas merkwürdig anmutender Film von Joe Strummer aus dem Jahr 1983. Der Soundtrack dazu kommt von The Clash.

This is a bizarre silent, black and white short film directed by the late Joe Strummer, the Clash’s frontman. The basic plot surrounds a man named Earl (Clash bassist Paul Simonon) and a drug-lord/porn director named Socrates (their guitarist/singer Mick Jones). Earl’s girlfriend gets involved with Socrates and his business, and soon enough Earl becomes the man’s number one enemy. Socrates tries to get his goons on Earl’s case, especially after he hocks a batch of Socrates‘ „special“ porn, but Earl manages to wrangle up a group of his friends to rebel against them. He’s clearly not going to go down without a fight.


(Direktlink, via Dangerous Minds)

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Südlich Berlins, hinterm BBI-Airport die Straße runter

Nachdem die Mauer fiel, kamen sie und kauften preiswert Land in einem Land, das sich gerade für eine Veränderung von allem entschieden hatte. Vornehmlich kamen sie aus Berlin, wollten etwas Ruhe im Grünen, kurze Wege zur Arbeit, der sie nach wie vor in Berlin nachgingen. Weil es dort welche gab, auch weil sie dort besser bezahlt wurde. Früher gingen sie in den Reformhäusern in Kreuzberg oder Neukölln einkaufen, weil das zu ihrem Lebenstil gehörte. Weil es sich eben gerade überhaupt so gehörte, weil das alle um sie herum machten, und weil das eines der wenigen Dinge war, die sie sich nach ihrer „Wir-wollen-die-Welt-verändern“-Phase bewahrt hatten. Dass, und der Umstand, sein Kreuz regelmäßig bei den Grünen zu machen reichte irgendwann aus. Heute fahren sie mit ihren Mini-Vans ein mal die Woche in die Bio Company und machen den Wochenendeinkauf. Ist ja aus dem Berliner Umland ja auch etwas weit nach Neukölln und hier gibt es ja auch alles auf einmal. Ist ja viel praktischer. Gewählt werden immer noch die Grünen. Man ist ja schließlich noch irgendwie so was wie linksalternativ. Nicht zu viel, dann müsste man ja konsequenterweise die Linke wählen und das geht so ja auch nicht. Konservativ wählen kommt gar nicht in die Tüte, das verbietet die eigene Geschichte. Klar.

Es lebt sich recht ruhig im grünen Umland. Man hat keinen urbanen Stress, der Weg zu Arbeit ist erträglich – auch mit der Bahn. Und die Bioläden? Ja, die kommen schon nachgerückt, die Ketten vor allem, die ganz nebenbei die Einzelhändler, die schon lange in Bio machten, verdrängen. Aber die braucht hier ja keiner.

Zwei – drei Mal im Jahr geht es dann in den Urlaub. Gerne mit dem Flieger, der Harz oder die Ostsee sind ja eher was Konservatives und das geht so ja nicht. Asien ist immer toll, zumindest aber Südeuropa. Der Flugplatz ist ja in der Nähe, in einer Stunde bist du mit dem Auto da. Nun wird er vergrößert. Das ist toll. Das ist so lange toll, wie die Flugrouten über alle anderen Städte und Gemeinden führen, nur nicht über die hier. So weint das gesamte Berliner Umland momentan im Chor. Alle wollen fliegen, aber bitte nicht hier lang. Oder zumindest nicht hier lang, wenn ich nicht in dem Flieger sitze. Da bilden sich flächendeckend Bürgerinitiativen und das erinnert irgendwie ja auch an die „alten Zeiten“ in der Berliner WG – politisch war man schließlich ja schon immer. „Sowas _kann_ man sich doch nicht Gefallen lassen. Die Preise für die Grundstücke werden im Keller verschwinden! Das wollen wir nicht.“

Aber damit nicht genug. Da hinten sollen jetzt Windkrafträder gebaut werden. „Die wollen wir nicht! Ja, Ökostrom gerne, wir gehen ja nicht umsonst in die Bio Company, aber warum hier bei uns? Nein!“ Da vorne muss die Raststätte ausgebaut werden. Der auch von ihnen mit erhöhte Verkehrsfluss verlangt danach. „Das wollen wir nicht! Klar, mit dem Auto nach Berlin, an der Tanke schnell noch was holen. Aber das war es schon. Warum hier bei uns? Kann man das nicht eine Gemeinde weiter machen? Bei denen da?“ Mittendrin soll Flüsterasphalt verlegt werden. „Wollen wir nicht. Also eigentlich schon, weil ist ja leiser und gegen den Lärm sind wir ja, wie die eigens gegründete Initiative gegen den Fluglärm beweist. Aber wir hätten gerne den anderen und wenn überhaupt dann den auch flächendeckend und überall, sonst wird das hier nichts.“

So trägt es sich momentan im Umland des Berliner Südens zu. Da, wo sich vor 22 Jahren jede Menge Menschen dazu entschlossen haben, ihre Welt zu verändern und damit unfassbar viele, auch persönlich verheerende Konsequenten in Kauf zu nehmen bereit waren. Viele von denen wohnen dort schon lange nicht mehr. Man möchte sich in der Erinnerung daran für die neuen Bürger schämen.

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Kurzfilm des Kriegsfotografen Tim Hetherington: Dairy

Der Kriegsfotograf Tim Hetherington starb kürzlich während seiner Arbeit, der Berichterstattung aus Kriesengebieten in Misrata, Libyen. Als ich davon las, musste ich sehr lange über diese Menschen nachdenken. Die, die häufig ihr Leben riskieren um ein Teil der Wahrheit in die Welt zu senden.

Im Jahr 2010 hat Tim Hetherington diesen experimentellen Kurzfilm gemacht, der ein fast 20 Minuten anhaltender Schlag in die Magengrube ist.

‚Diary‘ is a highly personal and experimental film that expresses the subjective experience of my work, and was made as an attempt to locate myself after ten years of reporting. It’s a kaleidoscope of images that link our western reality to the seemingly distant worlds we see in the media.


(Direktlink, via Merely Thinking)

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