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Das Visions Mag kündigt dem With Full Force-Festival die Unterstützung, weil die Frei.Wild gebucht haben

Ja. Jetzt kann man mit der Freiheit der Meinung argumentieren. Mit der der Kunst auch. Ich würde allerdings gerne mit der Haltung anfangen wollen. Alles andere machen wir dann danach. Die Visions zeigt Haltung und steigt aus einem Deal, den sie näher nicht benennen wollen und den sie sehr lange schon mit dem With Full Force-Festival hatten, aus und zieht sich aus der Reihe derer zurück, die dieses Festival supporten.

Natürlich geht es da ganz sicher auch um Kohle, worüber die nicht wirklich reden, aber so läuft das eben immer. „Schreibt uns als Supporter auf die Flyer und die Plakate und wir bezahlen diese für euch.“ Vielleicht war der Deal auch einfach nur kostenlos Banner für das Festival auf der Seite von Visions zu schalten, die publikative Promotion dafür zu übernehmen oder was auch immer. Es gab da definitiv einen Deal zwischen dem Visions Mag und den Machern des With Full Force-Festivals. Näher beziffern oder gar erläutern tun die das natürlich nicht. Das schickt sich nicht und so. Zuviel der Transparenz und so. Ihr wisst schon.

Nun ist es so, dass das With Full Force-Festival in diesem Jahr unbedingt einen Headliner wie Frei.Wild buchen musste. Aller Unken-Rufe zum Trotz. Trotz all der Debatten um völkisches Gedankengut, trotz der national-patriotischen Diskussionen, die die ganz armen Schweine, die sich diesen Rotz immer noch als gänzlich unverfänglich reinfahren, immer wieder gerne führen wollen und meinen, „Die meinen das doch gar nicht so! Das sei doch alles nicht so schlimm und einfach nur Musik.“ Und so. Und überhaupt, „Die haben doch gesagt, das sie keine Nazis sind. Trotz alle dem.“

Das Visions Mag gibt da keinen Fick drauf und zieht sich aufgrund dessen, dass die meinen, Frei.Wild wäre nationalistischer Bullshit (der die ja auch sind), komplett aus der Unterstützung für das Festival zurück. Und ja, es geht da ganz sicher auch um Geld und um für Fame für beide Seiten. Machen die nicht mit. Finde ich persönlich großartig. Der Haltung wegen, die das Visions damit offenbart.

Auch wir glauben, dass die Band dem Rechtspopulismus zu sehr in die Hände spielt, um als unpolitisch gelten zu können. Den Auftritt einer solchen Band wollen wir nicht unterstützen und ziehen uns deshalb aus der Präsentation des With Full Force zurück. Das ist schade um eine langjährige Partnerschaft und die von uns geschätzten Bands wie Every Time I Die, Down oder Sick Of It All, die schon vor Frei.Wild für das Festival bestätigt waren – nicht aber um Unantastbar, um eine andere Nachfolgeband von Kaiserjäger, die sich ebenfalls am rechten Rand bewegt.

Als Festivalveranstalter mit Toleranz zu kokettieren und „Hexenjagden“ abzulehnen, wenn es um abgrenzenden Nationalismus geht, geht uns gegen den Strich. Deshalb findet das With Full Force 2013 ohne VISIONS statt.

Mein heutiger, ganz persönlicher Pokal, geht deshalb heute an das Visions Mag. Weil es von Derartigem viel zu wenig gibt, auch wenn sie nicht konkret über Deals oder den damit verbundenen, fliesenden Geldern reden. Denn von dort fliest dieses dafür nicht mehr; Punkt. Gut. Bestens.

6 Kommentare

  1. Gonzo14. Februar 2013 at 21:48

    Und wäre das nicht schön, wenn das Visions Mag dadurch für andere Unterstützer oder sogar Bands Bahn bricht und das WFF ganz dumm dasteht? Man wird ja noch träumen dürfen. Ich habe mich heute auch riesig gefreut.

  2. Respekt, liebes VISIONS! « Rock-a-live15. Februar 2013 at 12:56

    […] Redaktion für sich beschlossen hat das anhand von Frei.Wild zu tun finde ich das legitim. auch was Ronny auf Kraftfuttermischwerk dazu schreibt kann ich so […]

  3. tomsche15. Februar 2013 at 14:41

    Ich finde es sehr gut, dass dieses Thema diskutiert wird und Firmen wie auch Bands Konsequenzen ziehen. Befremdlich finde ich, das diese Band schon 2010 auf dem WFF gespielt hat und damals keine der Firmen (Visons, Jägermeister,…) und Bands sich überhaupt daran gestoßen hätte, zumal schon 2010 bekannt war das Frei.Wild eine sehr umstrittene „Deutschrock-Band“ sind. Auf anderen Festivals wie z.B. „Wacken“ haben die auch schon gespielt und dort war es überhaupt kein Thema diese Band zu buchen. Wie auch immer, das With Full Force macht gerade sein „Hardcore bleibt Nazifrei“-Image kaputt, vieleicht kapieren ja die Veranstalter das noch rechtzeitig und laden den vermeintlichen „Headliner“ wiederaus. Frei.wild passt eh besser auf das GOND (Größte Onkelz Nacht Deutschlands)- Festival. In diesem Sinne Frei.bier und schönes Wochenende!

  4. TheOriginalDog15. Februar 2013 at 18:21

    Hmm, ich kenn Freiwild ja nicht, aber Rammstein wurde auch lange Zeit ähnliches vorgeworfen, was auch Blödsinn war… Vielleicht sollte ich mal reinhören um ein eigenes urteil zu bilden. Allerdings hab ich keine Lust mehrere Rotzlieder zu hören, wenn das denn stimmt. Ein Dilemma ;) An sich kann man diese konsequenten Schritte natürlich nur gutheißen.

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