Zum Inhalt springen

Deutschland hat jetzt seinen eigenen Pfefferspray-Cop

Im November 2011 besprühte ein Polizist in Kalifornien auf der Straße sitzende Occupy-
Demonstranten offenbar wahllos mit einer Ladung Pfefferspray. Bilder und Videos des Vorfalls gingen zu Recht viral und wurden zum Meme.

Wir erinnern uns:

Am 18. November 2011 kam es auf dem Gelände der University of California Davis (kurz: „UC Davis“) zu Studentenprotesten: Diese hatten auf dem Boden eine Menschenkette geformt, und auf diese Weise die Ausfahrt der Uni blockiert. Der Campus-Polizeibeamte John Pike, der mit seinen Kollegen den Occupy-Protest auflösen sollte, wurde dabei gefilmt und fotografiert als er mit stoischer Ruhe die Studenten mit nicht gerade wenig Pfefferspray eingesprüht hat.

Jener Polizist, Lieutenant John Pike, verlor damals seinen Job. Später klagte er auf Schadensersatz und ihm wurden $38.000 zugesprochen. Pike „psychische Schäden“ erlitten und seinen ehemaligen Arbeitgeber nach einem „fortwährenden Trauma“ verklagt. So weit, so Amerika.

Seit gestern hat Deutschland seinen eigenen Pfefferspray-Cop. Während einer Thügida-Demonstration in Sonneberg, Thüringen, versuchen sich Gegendemonstranten an einer Sitzblockade. Ein junger Beamter der Thüringer Polizei ballert offenbar anlasslos eine ordentliche Ladung Pfefferspray auf die am Boden sitzenden Gegendemonstranten.

„Der Vorfall ereignete sich gegen kurz nach 19 Uhr in der Coburger Allee. Die Gegendemonstranten blieben nach dem Pfefferspray-Einsatz zum großen Teil sitzen, wurden dann aber von der Straße gezogen und teilweise wohl auch geschlagen. Aufrufe zum Verlassen der Straße soll es keine gegeben haben. Ob sich die Demonstranten anschließend ärztlich behandeln lassen mussten, ist unklar.“

Die Bilder, die Lionel C. Bendtner am Rande der Gegendemo in Sonneberg gemacht wurden, ähneln denen, die im Jahr 2011 von Lieutenant John Pike viral gingen. Ob es in Thüringen ähnliche Konsequenzen wie damals in den USA geben wird, ist fraglich. Und das, obwohl der Einsatz von Pfefferspray hierzulande und immer noch zu Recht umstritten ist. Immerhin handelt es sich dabei um ein chemisches Kampfmittel, das selbst bei Kriegshandlungen verboten ist.

Hier der deutsche Pfefferspray-Cop während seiner „Arbeit“. Wozu auch mit dem Finger über den Teich zeigen, wenn hier Ähnliches im Vorgarten passiert.

3 Kommentare

  1. Harry2. April 2017 at 15:00

    Falls nochmal jemand ganz besorgt fragt „Woher all der Hass auf die Polizei?“ – Da her.

  2. wott2. April 2017 at 15:46

    Die Ursache derartiger Gewaltexzesse seit Jahrzehnten ist insbesondere bei der Justiz zu suchen. Solange irgendwelche Rechtsbeuger und Strafvereiteler bei den Staatsanwaltschaften arbeiten, wird es wieder und wieder und wieder dazu kommen. Das Hauptproblem ist daher nicht die Polizei, sondern die Staatsanwaltschaften und niederen Amtsrichter.

  3. Niederes Wesen2. April 2017 at 20:15

    wott,

    Von Diversion haben Sie aber bereits gehört?

    Mit freundlichen Grüßen

    ein niederer Amtsrichter

Schreibe einen Kommentar zu Niederes Wesen Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert