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Schlagwort: Pepper Spray

Bulgarische Polizisten pfeffern gegen den Wind

In Bulgarien laufen Demos gemeinhin offenbar so friedlich ab, dass es für die dortige Polizei wohl eher nur selten notwendig scheint, Pfefferspray einzusetzen. Anders als hierzulande fehlt da vielleicht die Routine im Umgang mit dem Zeug. Und dann kann es schon mal passieren, dass eine Ladung Pfeffer gegen die Windrichtung abgefeuert wird, die dann dafür sorgt, dass alle Kollegen etwas davon abbekommen. In Deutschland wären das dann mal eben ein gutes Dutzend, die später in der Statistik als im Einsatz verletzte Beamte gezählt werden würden.

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Mann verwechselt Deo mit Pfefferspray und macht sich „frisch“

(Foto: knivesdeal)

Huch! Ein Mann aus dem Landkreis Landshut hat sich auf der Toilette eines Casinos „frisch“ machen wollen – und dabei anstatt zum Deo zu einem Pfefferspray gegriffen. Die Polizei musste anrücken und der Mann musste vom Rettungsdienst versorgt werden. Nachdem festgestellt wurde, dass er unter dem „Einfluss von Betäubungsmitteln“ stand, haben sie dem Kerl auch noch die Bude durchsucht und etwas Dope gefunden. Scheißtag.

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Und wieder deutsche Pfefferspray-Cops

Man könnte meinen, es sollte mittlerweile auch bis zur Polizei durchgedrungen sein, dass der Einsatz von Pfefferspray nur dann als verhältnismäßig gilt, wenn er in Ausnahmesituationen stattfindet. Darüber wurde in den letzten Jahren immer wieder geschrieben.

Nachdem der Amerikaner John Pike im Jahre 2011 eine Gruppe vor ihm sitzende Studenten „gepfeffert“ hatte, gab es ein weltweites Echo auf diesen völlig unnötigen Einsatz. Pike wurde zum Meme und beschwerte sich später darüber.

Im April dieses Jahres gab es dann fast identische Szenen am Rande einer „Thügida“-Demo in Sonneberg. Gepfeffert wurden in diesem Fall am Boden sitzende Demonstranten, von denen offensichtlich keinerlei Gefahren ausgingen. Auch da stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit zu recht. Was dabei herauskam, entzieht sich gerade meiner Kenntnis.

In eigentlich strengen Ausnahmefällen ist der Polizei Pfefferspray erlaubt. Das heißt:
• im Notfall und zur Selbstverteidigung
• wenn andere Mittel versagt haben oder nicht helfen
• und um die Angreifer auf Abstand zu halten

Seit gestern gibt es dann jetzt neue Beamte, die sich in den Reigen der Pfefferspray-Cops einreihen möchten. Teilnehmer einer Demonstration des Aktionsbündnisses Ende Gelände dringen in den Tagebau Hambach ein und bilden offenbar eine Sitzblockade. Anstatt diese wie gewohnt körperlich aufzulösen, wird Pfeffer auf die am Boden Sitzenden geballert. Ist ja auch so „schön einfach“ und alles andere als anstrengend. Die Polizei NRW hat mittlerweile die Echtheit des Fotos bestätigt und Prüfungen angekündigt. Was in solchen Fällen im Regelfall passiert, wissen wir: meistens nichts. Nordrhein-Westfalen hat vor ein paar Wochen die bis dahin dort kurz vorgeschriebene Kennzeichnungspflicht für Polizisten wieder abgeschafft. Das überprüft sich dann ja alles auch viel besser.

Am Rande der Proteste allerdings auch andere Bilder. ;)

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Deutschland hat jetzt seinen eigenen Pfefferspray-Cop

Im November 2011 besprühte ein Polizist in Kalifornien auf der Straße sitzende Occupy-
Demonstranten offenbar wahllos mit einer Ladung Pfefferspray. Bilder und Videos des Vorfalls gingen zu Recht viral und wurden zum Meme.

Wir erinnern uns:

Am 18. November 2011 kam es auf dem Gelände der University of California Davis (kurz: „UC Davis“) zu Studentenprotesten: Diese hatten auf dem Boden eine Menschenkette geformt, und auf diese Weise die Ausfahrt der Uni blockiert. Der Campus-Polizeibeamte John Pike, der mit seinen Kollegen den Occupy-Protest auflösen sollte, wurde dabei gefilmt und fotografiert als er mit stoischer Ruhe die Studenten mit nicht gerade wenig Pfefferspray eingesprüht hat.

Jener Polizist, Lieutenant John Pike, verlor damals seinen Job. Später klagte er auf Schadensersatz und ihm wurden $38.000 zugesprochen. Pike „psychische Schäden“ erlitten und seinen ehemaligen Arbeitgeber nach einem „fortwährenden Trauma“ verklagt. So weit, so Amerika.

Seit gestern hat Deutschland seinen eigenen Pfefferspray-Cop. Während einer Thügida-Demonstration in Sonneberg, Thüringen, versuchen sich Gegendemonstranten an einer Sitzblockade. Ein junger Beamter der Thüringer Polizei ballert offenbar anlasslos eine ordentliche Ladung Pfefferspray auf die am Boden sitzenden Gegendemonstranten.

„Der Vorfall ereignete sich gegen kurz nach 19 Uhr in der Coburger Allee. Die Gegendemonstranten blieben nach dem Pfefferspray-Einsatz zum großen Teil sitzen, wurden dann aber von der Straße gezogen und teilweise wohl auch geschlagen. Aufrufe zum Verlassen der Straße soll es keine gegeben haben. Ob sich die Demonstranten anschließend ärztlich behandeln lassen mussten, ist unklar.“

Die Bilder, die Lionel C. Bendtner am Rande der Gegendemo in Sonneberg gemacht wurden, ähneln denen, die im Jahr 2011 von Lieutenant John Pike viral gingen. Ob es in Thüringen ähnliche Konsequenzen wie damals in den USA geben wird, ist fraglich. Und das, obwohl der Einsatz von Pfefferspray hierzulande und immer noch zu Recht umstritten ist. Immerhin handelt es sich dabei um ein chemisches Kampfmittel, das selbst bei Kriegshandlungen verboten ist.

Hier der deutsche Pfefferspray-Cop während seiner „Arbeit“. Wozu auch mit dem Finger über den Teich zeigen, wenn hier Ähnliches im Vorgarten passiert.

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„Pfefferspray – die schärfste Chilisauce der Welt“ findet die Polizei NRW

Die Polizei NRW versucht, Nachwuchs zu ködern und irgendwie die dort vorhandenen Karrierechancen zu vermitteln. Und sie haben auch dieses Facebook, woraufhin wohl jemand dachte, „Lass uns mal was Neues machen. Was Visuelles vielleicht. Und mit bisschen Text drüber – das läuft bei allen anderen ja auch gut.“ So wurde dort jetzt aus Pfefferspray die schärfste Chilisauce der Welt, aber dann nur ein bisschen im übertragenen Sinne nur. Und wenn die Augen dann doch mal tränen, helfen die Beamten natürlich auch gleich beim Auswaschen, wie der Begleittext zu vermitteln versucht. Und so.

Hätten Sie es gewusst?

„Heute in den Short Facts Polizei: Pfefferspray – die vermutlich schärfste Chilisauce der Welt!
Das sollte man jetzt wirklich nicht wörtlich nehmen, aber rein theoretisch ist das Pfefferspray der Polizei NRW „lebensmittelverträglich“. Der Wirkstoff, Oleoresin Capsicum, ist nämlich ein 100-prozentig natürliches Chiliextrakt. Allerdings ist die Konzentration so hoch, dass danach kein Essen mehr schmecken würde! Zum Vergleich: Eine Habanero-Chilischote hat in der Regel zwischen 200.000 und 350.000 Scoville-Einheiten. Das Oleoresin Capsicum liegt, je nach Hersteller, bei 2.000.000 bis zu 5.500.000 Scoville-Einheiten.
Wenn der Wirkstoff z. B. auf die Bindehäute der Augen trifft, führt das zu einem sofortigen Lidschluss und heftigem Tränenfluss. Fast jedes Lebewesen reagiert auf das Chiliextrakt. Die Polizei kümmert sich nach dem Einsatz von Pfefferspray um eine umgehende Erstversorgung. Dazu werden die Augen schnellstmöglich mit Wasser ausgespült, so dass die Wirkung nach 5 bis 10 Minuten nachlässt. Es gibt keine gesundheitlichen Bedenken oder Nebenwirkungen.
Das Pfefferspray wird bei der Polizei NRW als Hilfsmittel der körperlichen Gewalt eingesetzt. Jedoch gibt es vorher noch genügend deeskalierende Möglichkeiten, einen Konflikt zu lösen. Trotzdem ist es traurig, dass manche Angriffe auf Polizeibeamte nur durch den Einsatz von Pfefferspray gestoppt werden können!“

Bildschirmfoto 2015-11-02 um 18.48.21


(via Reinboth)

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