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Hemd: 1.49 / Hose: 1.99

Als wir am Wochenende so durch Berlin gefahren sind, fiel mir auf, dass es immer noch diese übernatürlich großen Auspreisungen an den kleinen Wäscherein der Stadt gibt. Jahrelang dachte ich mir nichts dabei, denn man hat ja auch selber eine Waschmachine irgendwo im Haus stehen. Auch deshalb habe ich, den offenbar vorhandenen Bedarf an Wäscherein noch nie so recht verstanden. Klar, wenn ich einen teuren Boss-Anzug hätte oder so einen Schnulli würde ich den sicher da hinbringen, denn es führt ja zu nichts ungefähr 1000,00 € in die Maschine zu stopfen, um danach festzustellen, dass sie sie nur noch für die kleinen Jungs aus der Nachbarschaft taugen, weil man mal eben 40 °C zu schnell war. Auch fiel mir mein ersten Besuch der Haupstadt nach dem Mauerfall ein. Es war der 13.11.89 und wir wurden über Schönefeld mit Reisebussen zum Hermannplatz nach Neukölln gekahrt. Der Bus alleine raubte mir schon die Sprache und ich dachte, wenn hier alle Busse so aussehen, na dann willkommen neue Welt, wir könnten gute Freunde werden. Erst in Neukölln bemerkte ich, dass ich mich damit wohl schonmal geirrt habe. Denn die ranzig gelben Linienbusse waren weitaus unkomfortabler, kleiner, hatten keinen TV und es gab sogar Leute, die in diesen Ruß-Schleudern stehen mussten. Meine erste Hoffnung vom Luxus für den Arbeitsweg löste sich also in einer Feinstaub-Wolke auf.
Was mich allerdings wahrlich schockierte, war der Umstand, wie viele Läden diese Stadt hatte und vor allem wie billig die Sachen zum anziehen dort waren. Alle 200-300 Meter, waren diese großen Schilder, auf denen in großen Lettern prangte „Hemd: 1.49 / Hose 1.99“. Das das Wächerein waren und keine Klamottenläden erschloss sich mir erst drei Wochen später. Ich dachte bis dahin, dass die Hemden und die Hosen in der BRD besonders billig sind und vor allem dachte ich darüber nach, wer diese wohl für so wenig Geld nähen würde.

2 Kommentare

  1. Saint27. März 2007 at 21:38

    harhar
    Stimmt; Die Gaby geht in eine ähnliche Richtung.

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