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Köln entkriminalisiert das Schwarzfahren

(Foto: Tama66)

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten, wenn auch im Kleinen. In Köln müssen Schwarzfahrende, die dabei erwischt wurden und daraufhin ein fälliges Bußgeld nicht bezahlen konnten, ab sofort nicht mehr ins Gefängnis. Das traf primär ärmere Menschen. Das Geld wird freilich dennoch eingetrieben, aber niemand muss dafür mehr ins Gefängnis.

Auch künftig wird zwar eine Strafe in Höhe von 60 Euro fällig, mehr aber nicht. „Die bisherige Praxis sah so aus, dass gegen eine Person, die dreimal innerhalb eines Jahres oder vier Mal innerhalb von zwei Jahren aufgefallen ist, Anzeige erstattet wurde. Dabei darf der letzte Vorgang allerdings nicht länger als drei Monate zurückliegen. Das entfällt jetzt“, so Matthias Pesch, Leiter der Unternehmenskommunikation bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB).Es gebe aber weiter die Möglichkeit, das erhöhte Beförderungsentgelt von 60 Euro auf zivilrechtlichem Weg einzuklagen. „Von dieser Möglichkeit werden wir auch weiterhin Gebrauch machen“, so der Sprecher der KVB.

Auch auf Bundesebene wird darüber wohl nachgedacht. An der Zeit dafür wäre es ja mal.

6 Kommentare

  1. Ikke27. März 2024 at 16:01

    Dadurch wird die Quote der Schwarzfahrer steigen,
    wodurch sich die Verluste der Verkehrsbetriebe erhöhen,
    was in steigenden Ticketpreisen resultiert,
    sodass am Ende wieder die Falschen zur Kasse gebeten werden,
    weil „die Bonzen“ keine Straßenbahn fahren…
    Pseudozoziale Marketingmaßnahme des Köllner Stadtrats!

  2. Ikke27. März 2024 at 17:56

    Sehr gut und freut mich da ich einen Bezug zu Köln habe.
    Ist doch abartig, dass Menschen dafür in Knast gehen müssen. Absolut unverhältnismäßig.

  3. Ikke27. März 2024 at 18:34

    Abartig, dass am Ende wieder die gebeutelte Mittelklasse für das noch mehr gebeutelte Prekariat aufkommen wird und die Reichen immer reicher werden, weil sie mit ihrem Wohlstand nicht zum Gemeinwohl beitragen.
    Steuern für die Superreichen erhöhen und den ÖPNV kostenlos machen. Das wäre eine sinnvolle Maßnahme und nicht dieses Umverteilen des Geldes am unteren Ende der „Wohlstandspyramide“.

  4. Magnus28. März 2024 at 21:26

    Endlich eine Lösung, die Geld spart und Leid mindert. Alle haben Deutschlandtickets, nur die Ärmsten nicht. Die Leute in den Knast zu stecken kostet einfach mehr als die neue kölner Regelung.

  5. Ikke28. März 2024 at 22:45

    Es wird weder Geld gespart, noch Leid gemindert.
    Der, vom Steuerzahler finanzierte Staat gibt zwar weniger Geld für die Inhaftierung von Schwarzfahrer aus, doch der steuerzahlende ÖPNV-Kunde wird dann auch mehr Geld für seine Beförderung ausgeben um die Verluste der Verkehrsbetriebe auszugleichen.
    Der erwischte Schwarzfahrer wandert nicht mehr in den Knast, sondern sammelt einen vollstreckbaren, zivilrechtlichen Titel nach dem anderen an, mit denen dann sein Lohn „konfisziert“ werden kann, sollte er jemals wieder eine Arbeitsstelle finden, bei der er über dem „Existenzminimum“ verdient.

  6. manweißesnicht2. April 2024 at 20:55

    Was für geile Milchmädchenrechnungen hier. Ja klar man sieht es ja in anderen Städten, die in Geld schwimmen und wo der ÖPNV quasi nix kostet, weil die Leute statt die Strafen zu bezahlen in den Knast wandern. weil klar ist auch: Bahnfahren ist billiger für alle, wenn statt zwei Personen nur eine Schwarz fährt und die andere garnicht. muss man wissen Und die Schwarzfahrers sind richtig dankbar, dass sie in den Knast gehen und ihnen nicht in der Zukunft vielleicht ein Teil des Lohns gepfändet werden könnte. Also liebe Stadt Köln: Hättest du mal auf die Chefökonomen hier in den Kommentaren gehört, hättest du viel Geld sparen und Leid mindern können!

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