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Neonazis bei der Bundeswehr

Der Militärische Abschirmdienst hat für das Jahr 2013 309 mutmaßlich rechtsextremistische Vorkommnisse von Bundeswehrsoldaten überprüft. Das sind weniger als im Jahr 2012, was die Sache an sich nicht besser macht.

Es wurde ein jüdischer Friedhof von Soldaten geschändet, in Bayern gab es einen Übergriff auf eine Asylbewerberunterkunft bei dem Bundeswehrangehörige in das Wohnheim eindrangen und sowohl auf die Wäsche als auch in die Waschmaschine der dort lebenden Flüchtlinge urinierten.

Außerdem mögen einige Bundis die Musik von Landser und/oder Sleipnir. Andere posieren schon mal mit dem Hitlergruß und verteilen Fotos davon in sozialen Netzwerken.

Sämtliche Vorfälle wurden nach Angaben der Bundesregierung „disziplinar gewürdigt“. Aber nur drei Soldaten seien zweifelsfrei als Neonazis überführt und vorzeitig aus dem Dienst entlassen worden.

[…]

Der Militärische Abschirmdienst enttarnte 2013 außerdem sieben Soldaten als Islamisten. Vier von ihnen mussten die Truppe vorzeitig verlassen. In einem weiteren Fall fiel ein Obergefreiter wegen seiner Nähe zu einer extremistischen Organisation im Ausland auf. Linksextremisten entdeckte der MAD nicht.

5 Kommentare

  1. Zeddi4. August 2014 at 18:45

    Ich will die Bundeswehrsoldaten nicht in Schutz nehmen, da gibts sicherlich so einiges an Nazi-Gesocks.

    Die spannende Frage: Bei anderen Arbeitgebern, bei denen eine ähnliche Anzahl von Personen mit ähnlichen Alters- Geschlechts und Bildungsquerschnitt beschäftigt sind … ist das Statisch ähnlich, also eher ein Problem in der Bevölkerungsgruppe, oder gibt es tendenziell mehr Nazis (oder Nazi-Nahe Personen) in der Bundeswehr?

  2. MrPhil4. August 2014 at 19:39

    Es gibt in der Bundeswehr in der Tat mehr rechtsoffene Personen und Neonazis als in vielen anderen Berufsgruppen. Zum Großteil liegt das daran, dass Neonazis Militär, Waffen und autoritäre Führung verherrlichen. Welcher Ort wäre da besser geeignet als die Bundeswehr? Davon abgesehen sind Nazis und rechtsoffene Menschen natürlich auch in anderen Berufen ein Problem (zum Beispiel als Lehrer, siehe Andreas Molau). Das Neonazis nicht an Waffen geschult werden dürfen sollte aber eigentlich selbstverständlich sein und das nicht erst seit dem NSU. Das Menschen die sich entsprechend orientieren und/oder zu erkennen geben da nicht achtkantig rausfliegen ist aber leider wenig verwunderlich, wenn man sich die Geschichte der Bundeswehr und deren Gründung anguckt.

  3. Dieter4. August 2014 at 19:54

    Was mich stört ist, dass in dem Artikel die Disziplinarstrafen als pillepalle dargestellt werden. Weiß der Autor denn was für Strafen ausgesprochen worde sind? Eine Geldstrafe darf vom Chef!!! bis zu einer Höhe von einem Monatsgehältern ausgesprochen werden. Sind in der niedrigsten Besoldungsgruppe auch schon mal 2000€. Von den Disziplinarmaßnahmen die das Truppendienstgericht aussprechen darf, mal ganz zu schweigen. (look Wikipedia).

    Bunt statt Braun!!!

  4. Ronny4. August 2014 at 20:43

    Dieter,
    Mit Verlaub, wer als Neonazi für Derartiges beim Bund mit einer Geldstrafe belegt wird, bekommt nicht mehr als „pillepalle“.

  5. Dieter4. August 2014 at 21:50

    Da gebe ich dir recht, ich habe aber nicht behauptet dass die Blödmänner die die genannten Verbrechen begangen haben, nur eine Geldstrafe erhalten haben. Ich hoffe, dass die unehrenhaft entlassen worden sind.

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