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Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Wenn wir Freistunden hatten, und wir legten ganz gerne selber fest, wann wir Freistunden hatten, machten wir uns mit 3-4 Leuten gerne nette Stunden in den Wohnungen der Eltern. Natürlich mussten wir dazu immer gucken, bei wem wann freies Haus war, um unsere Freistunden gut zu timen. Wir wollten ja auch keine unangenehmen Fragen beantworten müssen, vor allem aber wollten wir unsere gemeinschaftliche Ruhe haben, dummquatschen, NES zocken, gar nichts tun. Wenn klar war bei wem sowas heute gehen könnte, warteten wir auf die nächste Pause, gingen nochmal in den neuen Supermarkt, den sie in die alte Kaufhalte gebastelt hatten, klauten holten uns Kippen, meistens die mit der goldenen Box, weil die so edel aussahen, weil die immer ganz links standen und das deshalb keiner der ohnehin halbblinden, aus der alten Kaufhalle übernommenen, Verkäufer/innen sehen konnte und machten uns über die vielen Sandwege, die es zu jener Zeit noch gab, mit den Fahrrädern auf den Weg in irgend eine Bude, in der die gerade neu angeschafften Westfernseher heller leuchteten als die alten Deckenlampen. Irgendwann ging das mit dem Kippenholen nicht mehr weil alle(!) Schüler der der benachbarten Schule in diesem Supermarkt, der noch immer nach DDR-Kaufhalle roch, während der Unterrichtszeit Hausverbot hatten. Die haben wohl gemerkt, dass sie mehr als die Hälfte der monatlich in Umlauf gebrachten Waren nicht verkauft hatten, die aber trotzdem weg waren. Kein Wunder, überrannten diesen Laden, der noch eine Fleisch- und Käsetheke hatte, zweimal Vormittags an die hundertfünfzig Schüler auf 8-10 Mitarbeiter, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn wir gutes Wetter hatten, landeten wir mit unseren neuen „Bikes„, wie wir das damals gerne nannten, häufig im „Pappelwäldchen„, was wirklich sehr idyllisch war, oder auf den „Sandbergen„, wo man auch gut Zeit totschlagen konnte, häufig aber landeten wir bei mir. Die meinigen Eltern hatten die besten Arbeitszeiten um mir zu überlassen, wann ich frei machen wollen würde, und wann eben eher nicht. Wir aßen immer merkwürdige Sachen: Ravioli aus Dosen, Fertigpizza, die nur in der Mikrowelle erhitzt wurde. Ich trage einen ominösen Geschmack aus dieser Zeit mit mir rum. Ich kann ihn zwar schmecken, aber ich kann ihn nicht definieren, nicht benennen. Ich würde so gerne wissen, was für einen Geschmack ich mit diesen Stunden assoziere, nur ich komm einfach nicht mehr drauf. Aufgefallen ist mir das vor drei Tagen, als ich nach Jahren mal wieder durch die Straße fuhr, in der dem Kasimir seine Eltern dieses Holzhaus hatten, gebaut von den Russen irgdenwann nach dem Krieg. Es war das geilste Haus, in dem wir je unsere Freistunden verbracht haben, damals. Es war von oben bis unten einzig aus Holz. Es roch so fantastich wenn man dort reinging und es war so gemütlich, dass man am liebsten nie wieder dort raus wollte. Als ich durch diese Straße fuhr, hatte ich eben genau diesen Geschmack im Mund, den, von dem ich heute nicht mehr genau weiß, was für einer das ist. Ich habe intensiv darüber nachgedacht, aber ich komme einfach nicht mehr drauf. Erst später bemerkte ich, dass ähnlich wie dieser Geschmack, auch das Haus nicht mehr da ist. Weg, wie dieser Geschmack. Keine Ahnung, ob ich darauf gekommen wäre, wenn das Haus noch stehen würde, aber ich hätte es sehr gerne auf einen Versuch ankommen lassen. Außerdem habe ich mich Schlag um gefragt, was Kasimir wohl heute so treibt und ob er mir wohl sagen könnte, welcher Geschmack das war…

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Ich bin nur ein Mann,
aber auch ich hab Gefühle,
ich gebe gerne zu, es sind nicht so viele.
Wenn ich durchzählen müßte,
es sind ungefähr drei, aber Wut und Hass sind dabei.

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Classic Albums: Pink Floyd – Dark Side Of The Moon

Classic Albums ist diese TV-Dokuserie, die sich pro Folge mit jeweils einem großen Album der Rock- und Popgeschichte auseinandersetzt und die Produktion des selbigen komplett aufsplittet. Immer interessant zu sehen. Bob Marleys Catch a Fire hatte ich davon hier schon mal.
Jetzt also Pink Floyds Dark Side Of The Moon, was ich nicht minder sehenswert finde, zumal Pink Floyd eigentlich immer höhrenswert ist. Außer für die Harten, die schon immer gerne auf Synthie-Sounds verzichtet haben.

(Direktlink)

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Nun wollte ich gerade bemerken, dass Hessens CDU langsam kalte Füße kriegt, obwohl die so lange an „Roten Socken“ gestrickt haben, dass die Ypsilanti da noch diese Woche kräftig gegen die Wand rennen wird, was bei Brillenträgern im Allgemeinen ja besonders schmerzhaft sein soll und dann sehe ich eben, dass davon im Moment kaum noch was übrig ist. Zumindest sind die Füße der CDU´ler wieder warm. Gegen die Wand gerannt ist sie trotzdem – heute schon. Brille kaputt. Und nicht nur die. Bleibt es wohl doch beim unerträglichen Koch.

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Ferien vorbei – Urlaub vorbei. Ab Morgen weht hier wieder ein anderer Wind. Wenn ich doch nur endlich mein Book wieder hätte, schnief. Das Schreiben, immer und überall da, wo mir gerade danach ist, fehlt mir sehr und ein wenig klein ist so ein iPhone ja auch.

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Nette Adaptation auf dieses Cover. Wusste ich bisher auch nichts von, woher auch – wer soll sich auch mit Simon & Garfunkel auskenne. Drüber gestolpert bin ich auf 1001 Albums You Must Hear Before You Die Project , einem Blog, das meint, dass man genau diese 1001 Alben gehört haben müsste, bevor man in die ewigen Jagdgründe eingeht. Ich für meinen Teil weiß, dass ich bis dahin mindestens 2/3 davon nicht mehr hören werde.

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Vintage-Fotos: Mexico in den Jahren 1955 bis 1957

Ich mag es sehr, in alten Fotos zu stöbern. Dabei spielt es keine Rolle, ob die von Menschen sind, die ich kenne oder eben von mir Fremden. Man bekommt mitunter ein Gefühl für die Zeit, in der diese Momente eingefroren und somit für immer nachvollziehbar gemacht worden sind. Lebensfreude, Glück, Trauer, Schmerz. All das kann man erkennen wenn man Glück hat und die Fotos gut sind. Wenn ich später mal viel Geld und noch viel mehr Zeit habe, laufe ich über die Flohmärkte dieses Landes, erwerbe sämtliche mir unter die Finger kommenden Fotos, jage die durch Photoshop und mache damit einen Flickr-Account auf. So oder so ähnlich muß es wohl vieilles_annonces gemacht haben, die ein ganz wunderbares Album auf Flickr hat, das einzig Fotos aus Mexico in den Jahren 1955 bis 1957 zeigt.

Flickr-Set: 20th Century Images of Mexico
Die gute Frau hat auch noch ein paar andere Vintage-Galerien im Angebot, die durchweg sehenswert sind.

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