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Paris erhöht Parkgebühren für SUV deutlich

Nach dem die Pariser*innen im letzten Jahr für ein Verbot von E-Rollern auf Leihbasis gestimmt haben, haben sie sich nun dazu entschieden, die Parkgebühren für SUV in der Stadt deutlich zu erhöhen. Zwar haben nur sechs Prozent der Bürger*innen an der Abstimmung teilgenommen, aber so läuft das halt in der Demokratie. Rund 54,5 Prozent stimmten für die Erhöhung der Parkgebühren, rund 45,5 Prozent dagegen.

Am Sonntag setzte sich damit der Plan der Stadtverwaltung durch, nach dem für SUV und andere schwere Autos eine Stunde Parken im Zentrum 18 Euro statt üblicherweise 6 Euro kosten soll und in den Außenbezirken 12 Euro statt 4 Euro. Für sechs Stunden Parken im Zentrum werden gar 225 Euro statt bislang 75 Euro fällig.

[…]

Den Sondertarif für SUV sollen ausschließlich Besucher bezahlen. Anwohner sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht. Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht.

Gerne auch hierzulande.

8 Kommentare

  1. Ikke7. Februar 2024 at 14:39

    …und natürlich fangen hierzulande sofort die FDP und Union wegen des Themas an zu rotieren. Die geringe Wahlbeteiligung hat für sie natürlich WIEDER nichts mit einer allgemeinen Politikverdrossenheit der (in diesem Fall französischen) Bürger zu tun und eine demokratisch getroffene Entscheidung wird WIEDER als eine ideologische Verbotspolitik diffamiert. Aber sie selbst verfolgen mit ihrem notorischen Gezeter natürlich keine irrationale Ideologie.
    Die habe einfach immer noch nicht verstanden, wo uns ihre kurzsichtige Politik hinführt.

  2. Robert7. Februar 2024 at 16:20

    Sechs Stunden Parken im Zentrum für 225 Euro ab einem Gewicht von 1,6 Tonnen! Für das Geld kann man auch eine Übernachtung im Grandhotel buchen. Da eröffnen sich nicht nur (nicht zweckgebundene) Mehreinahmen für die Stadt, sondern auch neue Geschäftszweige: Es wird es bestimmt massig Leue geben, die ihre Garage für den halben Preis vermieten werden, während ihr eigenes Auto die ganze Zeit im normalen Parkbereich steht – das ist dann immer noch rentabel!

    Werden die SUV dazu alle gewogen und stellen sie dort jetzt massig Waagen auf? Was kostet das und die gesamte Umstellung der Parkuhren und Apps etc,? Wer sagt eigentlich ob es rationaler, umweltschonender oder generell besser ist wenn in z.b: 3 jeweils 1,1 Tonnen schweren Autos nur ein einzelner Fahrer fährt ODER aber in 1 SUV mit 1,7 Tonnen 4 Personen (Fahrgemeinschaft / Familie) transportiert werden!? Das Gewicht eines Transportmittels sagt relativ wenig über den tatsächlichen Verbrauch im Vergleich zu einem das weniger wiegt.

    Vermutlich stört diese „Preiserhöhung“ die wirklich Reichen Leute nicht die Bohne aber man diskriminiert damit Autohersteller, Autokäufer und Autobesitzer. Oder wo ist die Logik erkennbar? Vielleicht spielt hier Neid eine gewisse Rolle?

    • Bobby7. Februar 2024 at 16:48

      Tatsächlich ist es ausschließlich Neid. Mein Auto ist kurz und klein und deshalb sollen die mit langen, schweren Autos auch mal wissen wie sich das anfühlt benachteiligt zu sein

    • Felix Malte8. Februar 2024 at 10:11

      „… diskriminiert damit Autohersteller…“ made my day :D

  3. Monty7. Februar 2024 at 16:53

    Man kennt sie ja mittlerweile zu genüge, die lahmen Ausreden der Hersteller, Käufer und Besitzer von SUVs, doch sind und bleiben sie kontrafaktisch.
    Laut einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach aus dem Jahr 2017 führt unter anderem der SUV-Boom dazu, dass die CO2-Emissionen in Deutschland immer langsamer sinken. Denn die meisten SUV-Fahrzeuge stoßen mehr Kohlendioxid als etwa Mittelklasselimousinen aus.
    Darüber hinaus beanspruchen SUVs viel öffentlichen Raum und gefährdeten nachweislich die Verkehrssicherheit.
    Das kann man auch mit oberflächlichen Milchmädchenrechnungen nicht schönreden.

  4. Ikke7. Februar 2024 at 18:22

    Ausschlaggebend wird hierbei ab September übrigens das Leergewicht der Fahrzeuge sein und das steht bei jedem Auto in den Fahrzeugpapieren.
    Über das Anschaffen von Waagen zu fabulieren ist daher sinnfrei.
    Auch stehen in Paris seit Jahren Parkscheinautomaten, die nur ein kleines Software-Update benötigen.
    Gleiches gilt für Park-Apps.
    Und Fahrgemeinschaften sind in SUV genau so häufig oder selten wie bei leichteren PKW…
    Wer hier von Neid schwurbelt versucht bloß abzulenken.

  5. Pit8. Februar 2024 at 16:46

    Wenn man nur noch (Dienst)Fahrzeuge steuerlich begünstigen würde, die eine bestimmte Leistung bzw. Gewicht nicht überschreitet, könnte man einiges steuern.

    Ich habe mal gelesen, das der Porsche Cayenne zu 90% über die Bücher läuft und privat kaum gekauft wird…

  6. Ikke ooch9. Februar 2024 at 05:00

    Ja, gerne auch hierzulande und gerne auch nicht nur für Besucher. Das Neidderailing lassen wir dabei ebenso rechts liegen wie die fadenscheinige SUV- Familienfahrgemeinschaft. Es ist höchst faszinierend, wie sehr die Leute ins Schwurbeln kommen, wenn man ihnen ihre Stadtpanzer einschränken will. Ich denke, den meisten Wähler:innen ging es bei dieser Entscheidung weniger um den CO2-Ausstoß als vielmehr um den Platz, den diese Dinger einnehmen.

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