Da kommen die Deutschen aus dem Süden immer nach Berlin, um danach rum zu fabulieren, wie schlimm es um die Hauptstadt gestellt sein muss. Dabei sieht das in München nicht viel besser aus. Zumindest werden in Berlin keine Polizisten verletzt uriniert. Genau genommen in München auch nicht, aber was sind das denn bitte für Zustände in Bayern?!
Auf einer Party in Untersendling kam es zu Ausschreitungen: Partygäste bieselten erst an einen Streifenwagen und bewarfen dann die Beamten mit Flaschen. Mehrere Tatverdächtige wurden festgenommen.
Wahl-O-Mat Bayern 2018: Und welche Partei meint, dass Nationalsozialismus im Unterricht keine zentrale Rolle mehr spielen sollte? Na? Genau. Keine Überraschung.
Während das ganze Land fast täglich über Rassismus und die damit verbundenen Auswirkungen debattiert, setzt sich der Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in eine Talkshow, in der über das Thema Flüchtlinge gesprochen wurde und nennt Roberto Blanco „einen ganz wunderbaren Neger“. Da bleibt mir glatt das Frühstück im Halse hängen.
Mittlerweile beteuert er, das Wort sonst überhaupt nicht zu benutzen. Ob man das glauben kann, weiß ich nicht, bei der CSU ist man seit jeher mit seinem Vokabular nicht sonderlich zimperlich.
Ein kurzer fiktiver #CSU-Dialog mit echten Zitaten zwischen 1985 und 2015: Strauß und Herrmann: pic.twitter.com/eDa6QIlmcS
Hermann macht damit sehr deutlich, dass er zumindest kein Problem mit rassistischem Sprachgebrauch zu haben scheint. Als Innenminster eines deutschen Bundeslandes, das nicht müde wird, sich für seine Integrationsmaßnahmen regelmäßig selber auf die Schultern zu klopfen.
Sich gegen Rassismus aussprechen, weil es verlangt wird – aber gar nicht wissen, was Rassismus ist. Herrmann hat die CSU plakativ vertreten.
Nicht nur angesichts dessen muss man fast zwangsläufig fragen, wie die es bei der CSU immer wieder schaffen, noch tiefer ins Klo zu greifen. Vielleicht machen sie es ja wirklich so.
Wie machen die das bei der CSU eigentlich. Springen sie im Hinterzimmer auf und ab und rufen "Heute will ICH aber mal der Idiot sein!"?
Oder aber das Problem liegt viel tiefer und man hat dort schlichtweg keine Probleme, Aussagen wie diese mal eben öffentlich im TV von sich zu geben. Und vor allem auch diese dort auch unwidersprochen so stehen zu lassen. Deutschland 2015.
In Bayern wurde gerade ein Zivilrichter suspendiert, der offenbar aus Brandenburg stammt und dem nicht nur Kontakte in die Neonazi-Szene nachgesagt werden. Nein, er war auch gleich noch Frontmann mehrerer Neonazi-Bands. In Bayern hat man davon wohl nichts so richtig mitbekommen oder viel mehr versäumt dementsprechenden Informationen nachzugehen. Bitte was?!
„Detailliertes Wissen über die Vorgeschichte von Maik B. war in Bayern nach Informationen von SPIEGEL ONLINE durchaus vorhanden: Am 26. Februar dieses Jahres schickte der Brandenburger Verfassungsschutz seinen bayerischen Kollegen eine „Erkenntnismitteilung“ über den „Zuzug eines rechtsextremistisch orientierten Musikers“ in den Kreis Kulmbach. Dieser verfüge über „weitreichende Kontakte“ in die deutsche und internationale Neonazi-Szene, hieß es in dem Schreiben.
Die Brandenburger Sicherheitsbehörden wussten, von wem sie da berichteten – Maik B. war ihnen schon seit mehr als zehn Jahren bekannt. Sein Musikprojekt „Hassgesang“ bezeichnete der dortige Verfassungsschutz einmal als „so etwas wie den verlängerten musikalischen Arm der Neonazi-Szene in Südbrandenburg“.
Die Laufbahn des mit hervorragenden Noten ausgestatteten Jungjuristen konnten die Verfassungsschützer allerdings nicht stoppen: Die bayerische Justiz erfuhr nichts von dem Schriftwechsel zwischen Potsdam und München. B. trat sein Amt in Lichtenfels im Herbst 2013 an. Die bayerischen Verfassungsschützer hatten schlicht versäumt, sich darum zu kümmern, welcher Tätigkeit der neu zugezogene Rechtsextremist nachgeht.“