Kurzer Abriss über die Entwicklung von Soundsystemen auf Festivals. Dass da in den letzten Jahrzehnten einiges passiert ist, dürfte wohl kaum irgendwem entgangen sein.
Did you know that a simple speaker completely transformed modern music festivals? A vertical line array is a loudspeaker system that stacks speakers on top of each other so that sound is more evenly distributed on a horizontal plane. To learn more about line array, WIRED spoke with sound engineer Dave Rat. Dave, who has provided audio for Coachella since 2001, breaks down exactly how these speakers work, and why modern music festivals sound so much better than they used to.
Der Musikjournalist Polyphonic darüber, wie The Grateful Deads kurzlebiges, aber brillantes Soundsystem, bekannt als „Wall of Sound“, die Klangqualität von Live-Shows für immer veränderte. Spannende Angelegenheit. Wikipedia über die Wall of Sound:
Als der Förderer und Soundtechniker der Band Owsley „Bear“ Stanley die Band das erste Mal hörte, war er der Meinung, dass keiner von ihnen singen könne, gab aber einen Teil der Schuld der schlechten Soundanlage:
“I could play you tapes of the early Dead that would make you cringe they’re so bad. They couldn’t sing for shit. Any one of them could sing on his own okay, but they sounded terrible together, and I think part of that was the fact that the technology of on-stage monitors was pitiful.”
Für ihn war es der Startpunkt des Projektes Wall of Sound. Stanley stellte schließlich eine als Wall of Sound bezeichnete Beschallungsanlage zusammen. Als die Firma Ampex 1968 den ersten 16-Spur-Rekorder entwickelte, experimentierte die Band mit den sich nun bietenden Möglichkeiten. 1969 wandte sich Owsley an Ron Wickersham, der im selben Jahr die Firma Alembic Inc gründete und dort elektrische Gitarren, Bässe und Mikrofonanlagen herstellte. Wickersham sollte einen Mikrofonteiler entwickeln, der sowohl Gesang als auch Instrumente ohne Verzerrung oder Qualitätsverlust aufnehmen konnte. Es sollte aber nicht nur jegliche Verzerrung ausgefiltert, sondern auch ein Monitoringsystem aufgebaut werden. Dazu wurden sechs individuelle Soundsysteme miteinander kombiniert, die jeweils über eine eigene Stromversorgung liefen und eigene Funktionen hatten. Neben Owsley und Wickersham arbeiteten Dan Healy und Mark Raizene von Grateful Dead sowie Rick Turner und John Curl von Alembic an dem Projekt, das 1971 offiziell unter dem Namen Wall of Sound gestartet wurde.
Zu diesem Zweck wurden 98 Transistor-Amps mit jeweils 300 Watt sowie drei 350 Watt starke Elektronenröhren-Verstärker verwendet, so dass die Lautsprecher insgesamt mit 26.400 Watt RMS liefen. Durch diese Leistung konnte man den Sound open air in einer Entfernung von 150–200 Meter in ausgezeichneter und bis etwa 400 Meter in durchschnittlicher Qualität wahrnehmen. Andere Beschallungsanlagen konnten diese Lautstärke mit weniger Stromverbrauch erreichen, jedoch nicht in vergleichbarer Qualität. Über die sechs verschiedenen Soundsysteme liefen Gesang, Lead-Gitarre, Rhythmus-Gitarre, Keyboard und Piano, Bass und Schlagzeug. Dabei wurde der Bass quadrofonisch, also jede Saite des Basses über einen eigenen Kanal und Verstärker wiedergegeben. Die Leistung des Wall of Sound umfasste elf Kanäle, 48 Verstärker und 641 Lautsprecher.
Die Wall of Sound arbeitete als ihr eigenes Monitoringsystem und war zu diesem Zweck hinter der Band aufgebaut, so dass die Musiker genau das hören konnten, was das Publikum hörte. Um das aus dieser Aufstellung resultierende Feedback zu verhindern, entwarfen Stanley und Alembic ein spezielles Mikrofonsystem. Sie platzierten zwei Kondensatormikrofone im Abstand von 6 cm übereinander, die gegenphasig betrieben wurden. Die Sänger sangen ins obere Mikrofon, während das untere die sonstigen Geräusche im Bühnenumfeld aufnahm. Die beiden Signale wurden gemischt, und aufgrund der gegenphasigen Schaltung wurden alle von außen kommenden Störgeräusche ausgelöscht, die von beiden Mikrofonen in gleichem Maße aufgenommen wurden – so wurde nur die Stimme verstärkt.
Die vollständige Wall of Sound feierte ihre Premiere am 23. März 1973 bei einem Konzert im Cow Palace in Daly City, Kalifornien. Für den Transport des gesamten Bühnenequipments, das ein Gewicht von 72 Tonnen hatte, benötigte die Band fünf LKW, weshalb die Wall of Sound 1976 wieder zerlegt und ein gängigeres Soundsystem verwendet wurde.
Vor so einem Soundsystem steht man, um Musik zu fühlen, nicht um sich zu unterhalten oder son Quatsch. Kurze Doku von Liv Santos Holm über die Soundsystem Culture in Lissabon.
In London gibt es eine Bar, die den Namen Spiritland trägt. In dieser Bar steht ein außergewöhnliches Soundsystem (Erklärbär-PDF), bei dem allein schon der Mixer ein kleines optisches und wahrscheinlich auch akustisches Meisterwerk ist. Manche meinen, es sei das beste Soundsystem der Welt.
Und wenn man wie das Spiritland so ein Soundsystem sein Eigen nennt, kann man sich auch hin und wieder Gäste an die Regler holen, die dieser Besonderheit auch gerecht werden. So hat dort kürzlich Ulrich Schnauss ein 5-stündiges Downbeat-Set gespielt, das sehr ambient daherkommt. Wie das auf dem dortigen Soundsystem geklungen hat, kann keiner, der nicht da war, wissen. Aber das fließt auch zu Hause ganz wunderbar.
Interessante 10-teilige Webserie über Sound Systeme von arte Creative.
„Von der Straße in den Club, vom Ghettoblaster zum Boxenturm: Die 10-teilige Webserie „Sound System“ verfolgt die Spuren dieses Meilensteins der Musikgeschichte, von den Ursprüngen in den Straßen Jamaikas bis in die Clubs und Raves in London und Belém.“
„Heute aus der weltweiten Musik- und Clubszene nicht mehr wegzudenken, wurde das Sound System im Nachkriegs-Jamaika der 1950er geboren. Von dort aus trat es seinen Siegeszug über Trinidad bis nach New York und Brasilien an und hat etliche Musikstile geprägt.
In der Webserie „Sound System“ weihen uns die Schlüsselfiguren der Sound-System-Kultur in die bislang wenig bekannte Geschichte dieses Meilensteins der Musikgeschichte ein und zeichnen nach, wie eine Erfindung aus der Karibik zum universellen Sprachrohr der Straße und Clubs wurde.“
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