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Tomatensorte unter Open-Source-Lizenz: Sunviva

Kurzer Artikel über die Tomatensorte Sunviva.

Sunviva ist die erste gezüchtete Tomatensorte, welche mit der Open-Source Saatgut Lizenz unter einer Open Source-Lizenz veröffentlicht wurde. Die Sorte wurde im Netzwerk des ökologischen Freiland-Tomatenprojekts der Universität Göttingen gezüchtet. Der ursprüngliche Saatguterzeuger ist Culinaris. Dank der Open Source Lizenz darf das Saatgut weiter vermehrt und für eigene Züchtungen genutzt werden, wenn diese ebenfalls unter die Lizenz gestellt werden.

Es handelt sich um eine aromatische süß-saftige Cocktailtomate Die Früchte sind leuchtend Gelb. Die Pflanzen sind robust und zeigen gegen Braunfäule eine Resistenz. Aussaat ab Mitte Februar.

Einer Freilandsorte mit gelben Früchten, die es wohl kaum in die Gemüseauslagen der Supermärkte aber auf die Teller des selbstanbauenden Tomatenfreundes schaffen dürfte. Das besondere an ihr: sie gehört zu den ersten Pflanzen, die unter einer sogenannten Open-Source-Lizenz in die Erde kommt und als Nutzungsregel mitbringt, dass sie niemals patentiert werden darf.

Die Sorte ist zwar geschützt, aber jeder darf sie kostenlos verwenden und weitergeben, auch Geld damit verdienen. Nur patentieren oder anderweitig schützen lassen darf er sie nicht. Das gilt ebenso für zukünftige Pflanzen, die auf Basis von „Sunviva“ entwickelt werden. So sollen große Konzerne keine Möglichkeit bekommen, sich die Züchtung unter den Nagel zu reißen.

Denn genau das passiere viel zu oft, beklagen Kritiker.

Kaufen kann man die Samen hier. Schöner Ansatz, der gerne ausgebaut werden kann. Für mehr Open Source in den Beeten.

6 Kommentare

  1. Alreech28. April 2017 at 11:51

    Wieso haben die großen Konzerne keine Möglichkeit sich das unter den Nagel zu reissen ?
    Die können diese Sorte ja auch produzieren, und es werden dafür nicht mal Lizenzkosten fällig.
    Und große Konzerne können große Mengen zu kleinen Preisen produzieren und weltweit anbieten…

  2. Tobi28. April 2017 at 13:49

    So eine Open Source-Lizenz setzt IMHO ein falsches Zeichen. Saatgut, DNA u.s.w sollten generell Lizenz-frei sein.

  3. Alreech28. April 2017 at 22:44

    Nicht nur Saatgut und DNA sollten Lizenfrei sein, auch Musik und Texte.
    Nur weil sich jemand die Mühen macht eine Pflanze zu züchten, ein Musikstück oder einen Text zu schreiben soll er noch lange nicht das Recht haben für die Nutzung dieser Dinge Geld zu verlangen.

  4. Harry30. April 2017 at 19:42

    Alreech,

    Zwei Sekunden informieren ist doch eigentlich nicht zu viel verlangt. Es ist doch sogar ein Link mitgegeben, bei dem du dich informieren kannst.
    Die großen Konzerne können sich das nicht unter den Nagel reißen, weil sie anderen nicht verbieten können, diese Pflanzen anzubauen.

    Deine Polemik gegen Kritik am momentanen Konzept von Geistigen Eigentum ist plump und dumm. Man nennt sowas auch Stohmann-Argument.

  5. Alreech2. Mai 2017 at 21:48

    Harry,

    Warum sollen sie anderen verbieten diese Sorte anzubauen ?
    Wenn man dank Größe billiger Produzieren kann braucht man kein Monopol.

  6. Harry4. Mai 2017 at 22:09

    Alreech,

    Wenn es denn so wäre, wäre man das Monpol.
    Die Idee, dass größer immer auch gleich billiger wäre stammt auch eher aus der Zeit der Dampfmaschinen.
    Die billigere Produktion soll ja in dem Feld gerade durch die Patentierung bestimmter besonders resistenter, schnell wachsender, etc etc. Pflanzenarten gesichert werden. Weil die größer=billiger Idee da an ihre Grenzen gestoßen ist. Andere von deren Nutzung auszuschließen passiert also erstmal zur Sicherung des Wettbewerbsvorteils.
    Es ist ja außerdem auch nicht so, dass die Saatguthersteller auch den Anbau besorgen würden. Die Saatguthersteller verkaufen ihr hochgezüchtetes Saatgut, welches die Bauern kaufen (müssen) um einen höheren Ertrag zu haben und sich so in der Kokurrenz mit anderen überhaupt noch über Wasser halten zu können. Durch die Patentierung des Saatguts ist es den Bauern aber verboten die Samen aus ihrer Ernte zu benutzen um neue Pflanzen zu züchten. Stattdessen müssen sie sich neues Saatgut vom Saatguthersteller kaufen. Am Ende sind die Bauern in einer absoluten Abhängigkeit vom Saatgutproduzenten und die ökologische Vielfalt ist zerstört.

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