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Warum die Urheberrechtsverletzungen der CDU eher traurig als lustig sind

Ich finde die Nummer, dass die CDU Material der Öffentlich-Rechtlichen ins Netz kopiert, obwohl ihre Gesetze was anderes vorsehen, ja auch ein bisschen amüsant, aber der Umstand, dass das keiner darf, obwohl wir alle dafür zahlen, ist halt auch ziemlich beschissen.

Die Regierenden hätten das in den letzten Jahren reformieren können. Tatsächlich haben sie es vor kurzem erst noch viel schlimmer gemacht und erheben sich dennoch über ihre eigene Gesetzgebung. In dem Fall die CDU, die in diesem Fall nur „irrtümlich“ vom Copyright geschützten Inhalt hochgeladen haben will.

„Durch einen Hinweis auf Twitter wurden wir darauf aufmerksam, dass die Videos irrtümlich auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht worden waren. Im Rahmen unserer Wahlkampfkommunikation rund um TV-Auftritte unserer Spitzenpolitiker in den vergangenen Tagen hatten wir diese kurzen Video-Schnipsel auf Twitter verwendet und haben dazu selbständige Ausführungen gemacht. Das ist durch die Zitatfreiheit grundsätzlich gedeckt. Auf YouTube wurden die Ausschnitte irrtümlich und ohne selbstständige Ausführungen eingestellt.“

„Irrtümlich.“ Oh, hups und sorry, schon gelöscht. Nicht so schlimm?, argumentiert man dort nun munter und sich ahnungslos gebend.

WOLLT IHR MICH VERARSCHEN?!!!

Ich habe Prozesse wegen dieser Scheiße führen und viel Geld dafür zahlen müssen. Ein „Oh, hups und sorry, schon gelöscht.“ hat da leider nie gereicht.

Und ich bin nicht mal dafür, da jetzt rechtlich der CDU volle Möhre einen reindrücken zu wollen und die finanziell bluten zu lassen. Eine Partei steckt das auch finanziell locker weg. Von uns aber keiner. Will heißen: mir wäre es lieber, wenn da für alle andere Gesetze gelten würden. Aber nein, danach sieht es aktuell nicht aus. Wir hatten als Blogger vor ein paar Jahren mal eine Facebookgruppe, die sich aufmachte, um Fair-Use in Deutschland zu etablieren. Darüber muss ich gerade genauso lachen, wie über die aktuell offensichtliche Urheberrechtsverletzung der CDU. Und dann fällt mir auf, wie traurig das eigentlich ist.

7 Kommentare

  1. Robert23. Mai 2019 at 22:23

    Natürlich hast zu vollkommen Recht mit deiner Meinung. Aber was das ganze zusätzlich noch auf eine weitere Stufe heben tut, ist folgendes: Was sie da hochgeladen hatten waren doch, zumindest zum allergrößten Teil, Videos über sich selbst! Das heißt, bedeutet das nicht, diese Videos beinhalten dann doch eigentlich immer auch „das Recht am eigenen Bild“!!??!! Oder sehe ich das falsch, weil es sich trotzdem um „eigenständige Werke“ handelt. Tritt man da bei, z.B. bei einem Interview, automatisch alle Rechte ab – unterschreiben die da etwas? Also wenn ich da Hauptsprecher im Video bin und das dann selber Teile, dann geht das auch nicht? Ist das Urheberrecht echt schon so dermaßen upgef*kt? Verkehrte Welt!

    • Jack23. Mai 2019 at 22:46

      Es geht hier um „https://de.wikipedia.org/wiki/Person_des_Öffentlichen_Lebens“, Wenn die sich Interviewen lassen dann stimmen sie ja der Verwertung zu – die wollten ja gefilmt werden.
      Das Recht am eigenen Bild bedeutet du darfst bestimmen was jemand mit deinem Bild macht – nicht dass du mit der Aufnahme durch einen Anderen machen kannst was du willst.

    • Datenhamster23. Mai 2019 at 22:48

      Robert, da hast du was falsch verstanden. Das Recht am eigenen Bild heißt: du darfst bestimmen, ob es veröffentlicht werden darf. (z.B. darf ein Fotograf ohne deine Zustimmung nicht Bilder wo du abgebildet bist, einfach online stellen).

      Der Urheber (Fotograf oder Typ mit Handy, whatever) behält das Urheberrecht. Das heißt auch, dass wenn ein Fotograf von dir ein Passbild macht, darfst du das zwar z.B. für einen Ausweis benutzen, weil du sozusagen eine Lizenz beim Urheber für diesen Zweck bekommen hast. Du darfst das Bild aber nicht einfach irgendwo hochladen wenn das vorher nicht ausgemacht war weil dafür hast du ja keine Nutzungslizenz. Das Urheberrecht íst nicht übertragbar, der Urheber vergibt nur Nutzungsrechte.

      Also: Veröffentlichung nur, wenn Urheber und Abgebildeter damit einverstanden sind.

  2. rrho23. Mai 2019 at 23:17

    Ich frage mich aktuell vor allem, welche Digitalagentur die CDU eigentlich so hundsmiserabel berät und betreut. Meine Güte.

    • Jens24. Mai 2019 at 06:41

      Digitalagentur? Beraten? Die CDU?

      Mensch, Junge…das is alles Neuland. Soweit sind die noch lange nicht.

  3. Jo Gurt24. Mai 2019 at 09:03

    Na dann sind wir uns doch endlich einig. Pro Urheberrecht!

  4. Nacho24. Mai 2019 at 20:22

    Wir wählen sie ab, wir haben Zeit…
    Obwohl…: besser eher als später!

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