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Was so als Brief kommen kann, wenn man sich entscheidet, aus der katholischen Kirche auszutreten

Ich verstehe grundsätzlich nicht, warum sich Menschen an die Kirche oder generell an einen Glauben binden, will das aber auch nicht werten. Jede/r, wie sie/er mag und wie sie/er damit glücklich ist. In diesem Fall hier sieht ein Pfarrer der katholischen Kirche das offenbar ganz anders und schickt einer Frau, die aus dem Laden ausgetreten ist, folgende Zeilen.

Vielleicht war es höchste Zeit, dem Laden nicht mehr beiwohnen zu wollen. Wahrscheinlich sogar.

30 Kommentare

  1. Cris11. November 2018 at 21:43

    Det is ne Mischpoke!

  2. Alfred11. November 2018 at 22:44

    Haha, bei mir kam ein paar Monate nach Austritt noch ein Brief hinterher, ob ich wohl mittlerweile eingesehen habe, dass ich einen Fehler gemacht habe!

  3. yeRainbow12. November 2018 at 06:39

    mit Begräbnisverweigerung drohen ist illegal.
    Friedhofszwang.
    und der gilt, weil die ihre Einnahmen sichern wollen…

    • Robin13. November 2018 at 12:31

      Nicht das Begräbnis wird verweigert, sondern lediglich die Beerdigung nach katholischem Ritus, uU verbunden mit einer Bestattung auf einem anderen Friedhof.

  4. Danoerm12. November 2018 at 09:14

    Naja,

    zum einen müssen die Pfarrer wirklich darauf hinweisen, teilweise mit feritgen Anschreiben.

    Die Wortwahl ist sicher nicht immer die Beste, das sollte man sicher anders machen, wenn man jemanden vom Austritt abhalten will.

    Sicher kann das kirchliche Begräbnis verweigert werden, dann wird es halt durch die Gemeide durchgeführt, evtl halt ohne eine Zeremonie.

  5. Strangedata12. November 2018 at 09:33

    Das erinnert irgendwie an diese Rückgewinnungsanrufe wenn man den Handyvertrag gekündigt hat … =)
    Dabei sind die auch nur „Folklore Anbieter“ …

  6. Nappel212. November 2018 at 09:54

    Find ich nicht so krass stimmt doch alles!

  7. Wurst12. November 2018 at 10:02

    Hab damals auch so einen Brief bekommen. Ist doch super zu sehen was man alles nicht mehr machen darf und sich dadurch in seiner Entscheidung bestätigt zu sehen! Wenn ich in Todesgefahr bin will ich bestimmt keinen Pfarrer sehen :D
    Klar, blöd ist, dass man nicht beerdigt wird sondern ausgestopft und im Ketzermuseum ausgestellt wird. Kann dann einem aber auch egal sein.

  8. DEE12. November 2018 at 11:12

    Als ausgetretener, ehemaliger Protestant (habe keinen Brief erhalten) bin ich immer wieder verblüfft, welcher Überzeugnungsstrategien sich manche christliche Strömungen im Jahre 2018 in Deutschland bedienen. Eignet sich sicher gut als Anschauungsmaterial für den Religions- oder Werte und Normen-Unterricht.

  9. Harry12. November 2018 at 14:43

    ich find das auch garnicht so krass. Die Katholische Kirche glaubt den katholischen Glauben und damit auch, dass dieser Glauben und diese Kirche eben das ist, was „Gott“ wirklich will. Darauf hinzuweisen, dass die Leute sich da nicht einbilden brauchen, aus der Kirche austreten zu können und trotzdem noch „irgendwie katholisch“ zu sein ist finde ich in Ordnung, auch wenn die Sprachwahl etwas dramatisch wirkt. Einer Kirche, die ihre eigenen Grundsätze ernst nimmt habe ich als Atheist jedenfalls auf einer bestimmten Ebene mehr Respekt gegenüber als einer, der alles egal ist und man glauben kann was man will, solange man nur dabei bleibt.
    Und der Rest ist ja auch mehr so ein „Wenn du uns nix mehr zahlst, dann darfst du auch unsere ‚Dienstleistungen‘ nicht mehr in Anspruch nehmen“. Finde ich schon auch in Ordnung.

    Wesentlich gravierender und tatsächlich unter der Gürtellinie ist finde ich – was nicht im Brief angesprochen ist – dass man seinen Arbeitsplatz in katholischen Krankenhäusern oder Kindergärten o.Ä. verlieren kann oder garnicht erst eingestellt wird, wenn man aus der Kirche ausgetreten ist und das sowas auch noch gesetzlich gedeckt ist.

      • Harry13. November 2018 at 11:11

        Der Artikel ist an der entscheidenden Stelle leider unklar. Ob die Frau konfessionslos ist, weil sie ausgetreten ist, oder weil sie nie getauft wurde wird nicht erwähnt. Es war auch davor schon einfacher trotzdem genommen zu werden, wenn man nie getauft wurde. War man aus der Kirche ausgetreten oder hatte sich scheiden lassen konnte einen das den Job kosten und kann es noch immer.
        Das Kirchliche Arbeitsrecht ist ja eh ganz widerlich. Streiken darf man in den Einrichtungen auch nicht. Auch das ist gesetzlich gedeckt.

    • Weird15. November 2018 at 17:52

      Es ist auch okay darauf hinzuweisen, welche „Rechte“ man nicht mehr genießen an. Der Tonfall ist aber völlig daneben. Erst zu tun als hätte man ein Schwerverbrechen begangen, dann mit verwirkten Rechten und gesellschaftlicher Ausstoßung zu kommen (fehlt nur noch Hausverbot in sämtlichen kirchlichen Einrichtungen, inkl. für die Kinder). Maches davon ist ja irrelevant für Kirchenaustreter, aber allein der Versuch, eine Drohkulisse aufzubauen ist schon arg frech.

      • Harry16. November 2018 at 10:48

        Ich finde den Tonfall auch albern. Aber wenn man tatsächlich an einen „Gott“ glaubt und daran, dass der eigene Verein seine Mission auf Erden vertritt, dann macht es in gewisser Weise schon Sinn, dass man nen Austritt als etwas schlimmer empfindet. Wenn man das tatsächlich alles ernst nimmt kann ich mir Vorstellen, dass es der Kirchenaustritt ist, der als Frech und völlig daneben – letztlich eben auch als Verfehlung gegenüber „Gott“ und seiner Kirche – wahrgenommen wird.
        Zusätzlich kann ich mir vorstellen, dass manche Pfarrer auch einfach genervt davon sind, dass Leute aus der Kirche austreten, weil sie keine Kirchensteuer mehr zahlen wollen z.B. und dann aber ganz entsetzt sind, wenn sie nicht weiter zur Beichte in die Kirche rennen können, weil sie das ja so schön fanden, oder keine Patenschaft für Kinder übernehmen dürfen oder eben kein kirchliches Begräbnis bekommen können.
        Mir ist diese gesamte Religions-Sache in jeder Form fremd, aber ich hab da einen gewissen Respekt vor, wenn die eigenen Grundsätze – auch wenn sie albern sein mögen – wenigstens konsequent kommuniziert werden. Ob sie im Einzelfall auch in allen Punkten genau so konsequent gehandhabt werden ist ja eh noch mal ne andere Frage. Ein „Zeichen der Reue“ ist ja z.B. sehr weit auslegbar und die Möglichkeit spätestens vor dem Tod dann doch noch auf einige der „Dienste“ Anspruch zu haben ist finde ich sogar eigentlich ziemlich nett, auch wenn die Formulierung an der Stelle dramatisch klingt.
        Wenn ich aus der Gewerkschaft austrete habe ich z.B. auch keinen Anspruch mehr auf die Steuerberatung von denen. Auch wenn ich grade finanziell wirklich nich gut da stehe. Würde auch niemand direkt erwarten, dass die Gewerkschaft da „erbarmen“ hat. Bei der Kirche wird sowas allerdings schon erwartet und ich kann verstehen, wenn einige davon genervt sind.

  10. Donngal12. November 2018 at 15:07

    Ich habe mich mit dem Pfaffen vor meinem Austritt dermassen zerstritten, dass gar kein Brief kam. Hatte mich schon drauf gefreut drauf antworten zu können…

  11. Martin Däniken12. November 2018 at 19:11

    So einen Brief aufs Klo hängen und man entweder extreme Durchmarschproblematik oder das Gegenteil,hihihi!
    Fehlte eigentlich noch ein zarter Hinweis auf Rückgraterweichung,muaaaahah.

  12. Foellik Wurscht12. November 2018 at 20:04

    „Ich verstehe grundsätzlich nicht, warum sich Menschen an die Kirche oder generell an einen Glauben binden, …“

    Nimm doch mal Deine Scheuklappe ab. Wärst Du z. B. in Bayern geboren, aufgewachsen, geprägt, … würdest Du nicht nachvollziehen können, aus der Kirche auszutreten geschweige denn, dass es Menschen gibt, die nicht einmal getauft sind.

    In Bayern gibt es (im Verhältnis) kaum soziale Institutionen, die nicht eine Unterorganisation der Kirche sind. Was zur Folge hat, dass Mitarbeiter, die einen pädagogischen Beruf ausüben, schlichtweg Mitglieder der Kirche sein müssen.

    Erstaunlicher Weise erinnert Deine oben zitierte Äußerung an die schlichten oberbayerischen Hinterdorfgemüter, nur mit umgekehrtem Vorzeichen.

    Einfach hin und wieder den Blick über den Tellerrand wagen.

    • Ronny12. November 2018 at 21:19

      Da steht doch eindeutig, dass ich jedem seinen Glauben zugestehe, auch wenn ich ihn nicht nachvollziehen kann. Find ich weder scheuklappig noch nicht über den Tellerrand sehend. Völlig egal, wo ich geboren oder eben nicht geboren wurde.

    • brian12. November 2018 at 21:57

      Der Ronny kommt aus dem Osten und obwohl die Grenzen seit fast 30 Jahren offen sind, gibt es immer noch Probleme mit der globalen Weitsicht. Manche bleiben halt (trotz Internet) die ewig Gestrigen, oder sie entwickeln einfach kein Interesse für andere, überregionale Kulturen und so bleibt alles was man nicht kennt fremd, oder man hat hat kein Verständnis dafür. ¯\_(ツ)_/¯

      • Ronny12. November 2018 at 22:08

        Hm. Der Ronny aus dem Osten kann gar nicht finden, irgendwo geschrieben zu haben, dass ihm dafür das Verständnis fehlen würde, oder gar, dass er daran kein Interesse haben würde.

        Was ihr immer so reinlest, wenn ihr mal Bock habt, mir gegen das Schienbein treten zu wollen. Nicht schlecht, aber auch lustig.

        • brian12. November 2018 at 22:43

          „Ich verstehe grundsätzlich nicht […]“

          • Ronny12. November 2018 at 23:31

            Der Ronny aus dem Osten macht sogar Unterschiede zwischen „verstehen“ und „Verständnis“. Jetzt wird es hier aber differenziert.

          • Sissi12. November 2018 at 23:45

            Der Ronny muss auch nicht alles verstehen. Hauptsache, er erträgt es :-)

            • Ronny12. November 2018 at 23:49

              Das krieg ich hin. Wenn auch nicht bei allem. ;)

    • Alfred13. November 2018 at 16:30

      Und deine Antwort ist auch nicht gerade scheuklappenfrei … „würdest Du nicht nachvollziehen können, aus der Kirche auszutreten geschweige denn, dass es Menschen gibt, die nicht einmal getauft sind.“.

      Immer schön generalisieren auf alle Leute in Bayern, gegen die Aussprache einer ganz offensichtlich persönlichen Meinung. (und diesmal aus meinem Munde, jemand der hier geboren, aufgewachsen und geprägt wurde!).

      Religion ist das Mittel um einander ethische Aspekte beizubringen und einzuhalten. Damit die Gesellschaft nicht in Chaos stürzt und sich alle gegenseitig umbringen. Völlig unabhängig welche Religion man praktiziert. Und kommend aus dem Sozialen Bereich hier in Bayern, ist der Zwang der Religion anzugehören (nur um die Arbeit tun zu dürfen) keineswegs etwas das unbedingt mit dem eigenen Glauben einhergeht. Man akzeptiert einfach, dass es so ist, und findet sich damit ab. Ist die vollrichtete Arbeit nun weniger gut?

      Über den Tellerrand hinaus schauen bedeutet nicht, an Dingen festzuhalten, die seit Jahrhunderten praktiziert werden. Deine Aussage wäre nur valide, wenn eine glaubensfreie Gemeinschaft seit dem Kindergarten vorgelebt wird und man sich doch bitte dafür öffnen sollte, eine Religion zu akzeptieren. Und glaubensfreien Unterricht gibt es nicht, auch nicht im Rest Deutschlands.

  13. Der ungläubige Sektenhasser13. November 2018 at 11:46

    Boarrh. WER nimmt da nicht sein Austrittsgesuch sofort zurück? Man will ja nicht erst warten, bis die Heilige Inquisition an die Tür klopft und Daumenschrauben, Streckbank, Waterboarding oder sonstige DiskussionBooster anwendet…

  14. Thomas Müller13. November 2018 at 12:00

    Ich finde den Brief jetzt gar nicht so wild, ich bin mal aus einer Gewerkschaft ausgetreten, da kamen 2-3 Briefe mit ähnlicher Absicht.
    Sie probieren es halt, und das sollte man ihnen auch erlauben

  15. Martin Däniken13. November 2018 at 15:06

  16. sld13. November 2018 at 20:55

    Wie verachtenswert solche Institutionen doch sind. Nicht nur, dass sie vor Jahrtausenden hier mit Schwert und Schild rübergeknüppelt kamen, sie wusch auch allen ordentlich das Hirn. Und das hält bis heute mehr oder weniger an.
    Glaube und Spiritualität finde ich nachvollziehbar und teils sogar wichtig. Man kann so etwas von Religion auch trennen. Nur solche systematischen Psychospielchen und Heucheleien ekeln mich an.

  17. Moritz14. November 2018 at 08:20

    Habe nach meinem Kirchenaustritt damals auch einen Brief gekriegt. Nicht ganz so forsch, aber trotzdem war ich überrascht. Der Pfarrer hat einfach angeboten, mit mir über meine Entscheidung zu reden.

    Frage mich aber schon, ob so ein Brief jemals schon dazu geführt hat, dass sich die Person direkt umentschieden hat. „Achso, ja wenn sie das sagen, dann trete ich natürlich gleich wieder ein.“

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