Zum Inhalt springen

12 Jahre „The Walking Dead“

Nach 12 Jahren endet hier heute nun die wahrlich liebgewonnene kleine Tradition, mich regelmäßig mit meiner Großen auf der Couch zu treffen, um dem Tod auf Latschen und den Lebendigen um dem herum beim Überleben zuzusehen. Wir haben jede der 177 Folgen mindestens einmal zusammen gesehen. Das ist Teil unserer Bindung. Ein sehr schöner auch.

Als sie damals 15 war, haben wir das irgendwie mal zufällig entdeckt. Das Netz war eh schon viel früher voll im Hype für die Serie, aber ich bin kein Tüp für Serien und sie war ganz zum Beginn der Serie auch einfach noch etwas zu klein dafür, wie ich damals fand. Und dann kamen ein paar Jahre später diese Marathon-Nächte auf RTL II, bei denen sie stundenlang Folge um Folge aneinanderreihten und wir irgendwie zu Beginn der ersten Folge einschalteten und dann gebannt dran blieben. Die ganze Nacht lang. Viele folgende Nächte, um die ersten 4-6 Staffeln am besten am Stück aufzuholen. Und wir saßen da und guckten fasziniert dabei zu, wie bei all der Kaputtheit der Welt nicht die Zombies, sondern immer die Menschen die Arschlöcher sind. Eine Grund-Message der Serie, die sie bis zum Ende hin nicht verloren hat, auch wenn sie über all die Jahre sehr viel verloren hat, was uns des Öfteren die Frage stellen ließ, ob wir unsere kleine Tradition fortführen lassen wollen. Wollten wir immer. Bis heute. Jetzt ist die vorbei.

Ich hab kein Interesse an irgendwelchen Spin Offs, und würde sie mir mit ihr zusammen wahrscheinlich trotzdem geben. Der kleinen Tradition wegen und weil wir beide für uns nicht wissen, was für eine Serie denn sonst für uns gemeinsam in Frage kommen sollte (Bitte keine wohl gemeinten Serien-Tipps. Ich bin kein Serien-Tüp!).

Und so fährt sie nach einer letzten Folge, aus der man sich von Seiten der Macher ganz schön rausschlawinert hat, in ihr mittlerweile eigenes nach Hause, sagt „Ich weiß nicht. Das kann es doch so jetzt auch nicht sein! Und was gucken wir denn jetzt immer zusammen, Papa?“

Hab ich keine Antwort drauf. „Band of Brothers“ wäre noch offen, aber das schaffen wir in zwei Nächten.

Danke jedenfalls für 12 Jahre The Walking Dead und irgendwie auch dafür, dass die Scheiße jetzt endlich vorbei ist. Irgendwann ist halt auch mal gut. Totes Pferd und so. Und dennoch die beste Serie, die wir jemals zusammen am Stück gesehen haben. Keine andere hat das vermocht. War schön…
Wir, die Lebendigen.

4 Kommentare

  1. Max22. November 2022 at 07:13

    Band of Brothers trotzdem… gut gut

  2. m22. November 2022 at 07:54

    Ach wie schön, ihr findet bestimmt ein neues bonding :) Ich bin ja voll der Serientyp und hab die letzten 15 Jahre viel zu viel gesehen, aber in Walking Dead bin ich nie reingekommen.

  3. Matthias B.22. November 2022 at 10:21

    Schön!

  4. Kafkas_Bursa23. November 2022 at 18:48

    So, das wars nun also. Das Ende ist tatsächlich recht einfallslos und man hat sich offensichtlich alle Optionen offengehalten. Auf der anderen Seite wüßte ich auch echt kein anderes Ende oder wie man diese Serie hätte zuende gehen lassen können. Bin trotzdem froh, daß die Serie nun vorbei ist. Hat mich mitunter ends genervt aber die meiste Zeit einfach super unterhalten.

Schreibe einen Kommentar zu Matthias B. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert