Zum Inhalt springen

Alte Rasierklingenschärfer

Heute kaum noch vorstellbar, dass es mal eine Zeit gab, in der Rasierklingen keine Einwegangelegenheit waren. Ich selber kenne die nicht mehr. Mein Vater hatte zwar noch diese Rasierer, in denen man die reinen, von Plastik-ChiChi freien, Klingen tauschte, die gebrauchten davon aber dennoch schon wegwarf. Aber Jahre davor man sich noch die Mühe machte, Klingen aus dem Rasierer zu nehmen, um diese nach verschiedensten Möglichkeiten so zu schärfen, so dass sie wieder nutzbar waren.

Igor Dolinar scheint diese Klingenschärfer zu sammeln und hat schon vor längerem eine Auswahl derer und ihre Arbeitsweisen auf YouTube dokumentiert.


(Direktlink)

6 Kommentare

  1. Wolle Wollekowski6. November 2018 at 17:36

    Den letzten hatte mein Opa, damit hab ich als Kind noch gespielt.
    Leider gibts den nich mehr (wie sooo vieles aus meiner Kindheit :( )

  2. Antje Faber6. November 2018 at 18:08

    „Mein Vater hatte zwar noch diese Rasierer, in denen man die reinen, von Plastik-ChiChi freien, Klingen tauschte, die gebrauchten davon aber dennoch schon wegwarf.“

    Die gibts immer noch. Und ein Rasierhobel mit einer Doppel-Klinge ist wesentlich günstiger als ein Systemrasierer mit Klingen für 12€ das Paket. Und wenn man das zwei Mal gemacht hat, rasiert man sich mit dem Hobel mindestens genausogut.

    • Flomarkt7. November 2018 at 20:05

      Was Antje sagt.
      Hab mir vor 2 Jahren nen Hobel gekauft und es ist vielleicht nicht so bequem, sondern handwerklicher, ich habe dafür aber ein besseres Ergebnis und keine Rasierpickel mehr.
      Heute schärft man ja (bspw. beim guten Friseur) aus hygienischen Gründen nicht mehr nach.

  3. Igor6. November 2018 at 18:15

    Als alter Nerd und Messerfreak ziehe ich auch meine „Einweg“-Klingen regelmäßig ab, das verdoppelt locker die Nutzungsdauer, bilde ich mir ein.

    Geht super einfach auf der Unterarminnenseite, Klinge *gegen* die Rasierrichtung mit leichtem Druck über die Haut führen, vom Ellbogen weg Richtung Handgelenk.

  4. Horst20. Juni 2023 at 10:06

    Meiner Kenntnis nach kommen die Schärfgeräte aus Zeiten, in denen es noch keine beschichteten Klingen gab. Die alten Kohlenstoffstahlklingen, die vielleicht schon vor der ersten Benutzung (trotz Verpackung in Wachs- oder Ölpapier) ggf. Flugrost angesetzt hatten, waren bezüglich dauerhafter Schärfe recht schwierig. Insbesondere in Kriegs- oder Nachkriegszeiten (als es sprichwörtlich ja „nichts“ gab) waren Schleifgeräte also sinnvoll; lieber eine alte Klinge abziehen, als sich gar nicht mehr rasieren zu können.

    Heute sind Rasierklingen beschichtet; das ändert alles:
    1. Beschichtete Klingen sind von Haus aus deutlich länger nutzbar, als die alten Kohlenstoffstahlklingen
    2. Die modernen, beschichteten Edelstahlklingen lassen sich mit diesen Schärfgeräten (eben wegen der Beschichtung und dem anderen Stahl) gar nicht mehr, oder nur sehr schlecht schärfen lassen
    3. Auch hygienische Gründe sprechen gegen das Nachschärfen: auf dem Schärfgerät würden sich recht schnell Erreger ansiedeln, die bei jeder Rasur in die frisch verletzte Haut gedrückt werden.
    4. Moderne Rasierhobel haben nur einen geringen Überstand der Klinge, um Verletzungen der Haut zu vermeiden. Das bedeutet auch per se weniger „Material“, welches ich wegschleifen kann, ohne den Kontakt der Klinge zur Haus zu verschlechtern. Das lässt zumindest Schleifsteine ausscheiden, bei Lederabziehern wirkt aber Punkt (3) umso stärker.
    5. Ein Blick auf die Preise moderner, beschichteter, Klingen macht deutlich: es lohnt sich auch kommerziell nicht, nachzuschärfen – selbst wenn das trotz Beschichtung ginge: ein paar Cent pro Rasierklinge sprechen für sich.

    Darum gibt es aus meiner Sicht solche Schärfgeräte schon viele Jahrzehnte nicht mehr.

    Aus Sicht des Umweltschutzes finde ich es viel wichtiger, den Schritt vom Einwegrasierer oder dem Mehrklingen-Systemrasierer (mit viel Plastik als Verpackung und Systemgehäuse) zum Rasierhobel zu tun.

Schreibe einen Kommentar zu Flomarkt Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert