Zum Inhalt springen

Kategorie: Visuelles

Holga-Fotografien aus einer anderen Welt

Ich habe mich ja schon vor ein paar Tagen in die wundersame und gleichsam schöne Optik der Holga verguckt, was auch momentan immer noch der Fall ist, diese Verguckung. Nun bin ich eher zufälligerweise über eine Fotoserie von Leatherheart gestolpert, die mir fast die Schuhe auszieht. So grandios ist die nämlich. Ich muß zugeben, das mir in Anbetracht dieser Fotos irgendwie die Superlativen fehlen, die das ausdrücken könnten. Deshalb am besten hinklicken und selber nach Superlativen suchen. Ich bin offen für Vorschläge aller Art. Das Beste an diesen tollen Fotos ist: sie stehen allesamt unter CC-Lizenz.

Diese Farben, diese unsagbar wunderschönen Farben. Wie aus einer anderen Welt.

Flickr-Set: holgaCFN (color)

Einen Kommentar hinterlassen

„Zauberhafte Klangmaschinen“

DDR-„Klangmaschine“ Subharchord II aus dem Jahre 1968, Foto:Jurai Duris

Die Ausstellung ZAUBERHAFTE KLANGMASCHINEN erzählt die Geschichte und die Geschichten der Klangerzeuger, Klangspeicher und der Klangübertragung. Die groß angelegte Schau erweckt Ariston, Mellotron, Rhythmikon und viele andere zum Teil vergessene Klangmaschinen aus ihrem Dornröschenschlaf und macht sie in einem interaktiven Ausstellungsparcours für Jung und Alt, für Laien und Experten spielerisch erlebbar.

ZAUBERHAFTE KLANGMASCHINEN ist eine Ausstellung wider das Vergessen. Mithilfe der präsentierten Objekte zeichnet das IMA Institut für Medienarchäologie eine exemplarische Geschichte unseres Medienzeitalters nach – unter besonderer Berücksichtigung technischer wie musikalisch-künstlerischer Entwicklungen. Die ausgestellten Objekte bezaubern durch ihre Geschichten, Konstruktionen und die mit ihnen verbundenen Visionen ihrer Erfinder.

(ima.or.at)

Soviel zu der in Niederösterreich stattfindenen Ausstellung. Für all jene, die so wie ich aus irgendwelchen Gründen den Weg dorthin scheuen, haben die auf ihrer Seite allerdings so etwas wie die virtuelle Austellung dazu. Jede Menge dieser dort ausgestellten, zauberhaften Klangmaschinen mit umfangreichem Infotext zu den jeweiligen Austellungs-Exponaten und deren Erfindern. Außerdem noch hochwertige Bilder der Zauberkisten, was mich geradewegs etwas hibbelig macht. Soviele tolle Tasten, Schalter und Knöpfchen. Hach, schön. Die Dinger nämlich klingen nicht nur eigen, sondern sehen auch noch super aus.
(via SPEX)

Einen Kommentar hinterlassen

Atemberaubend schöne Urban explorations

Cultphoto hat zwei Flickr-Pools, die das ganz alte, verottende, vor sich hin gammelnde Zeug in einer Ästhetik darstellen, dass mein Monitor vor lauter Schönheit überzulaufen droht. Wenn man sich in Fotos verlieben könnte, wären das hier meine Traumpartner.

Flickr-Pool: Urbex
Flickr-Pool: Urbex Archive

2 Kommentare

Japanische Kino-Eintrittskarten

Das die Japaner irgendwie anders sind als der Rest der Welt wäre ja nichts Neues, dass die aber die Eintrittskarten für ihre Kinos (zumindest zeitweise) in vollendetem 4-Farb-Druck anfertigen lassen, ist dann doch etwas, was mich echt fertig macht. Immerhin bekommen das hier im Regelfall nicht mal Bands für ihre Konzerte einheitlich gebacken, geschweige denn die Kinos. Das was man da für 7,50€ in die Hand bekommt, sieht optisch nach Canon-Drucker der 90er aus und ist schlichtweg langweilig. Hier mal drei Beispiele aus der japanischen Kino-Tix für Funny Games, The Acid House, und Rossini, ja, genau der Rossini. Mich würden jetzt mal noch die Fotos von den Besuchern interessieren, die in Tokyo ins Kino gehen, um Rossini zu sehen. Crazy.

Latecomer hat ein Flickr-Pool, wo es fast 300 dieser bunten Kino-Karten gibt. Könnten sie hier auch mal machen – zumindest im Thalia.

[Nachschlag:] Die Dinger sind allesamt aus den Neunzigern. Keine Ahnung, ob die das da heute immer noch so aufwendig gestalten tun.

Ein Kommentar

Designer Toys Gallery

Creative closeup hat sich durchs Netz gewühlt und die abgefahrensten, ja, die wirklich abgefahrensten(!) Designer zusammengesammelt, die immer nur spielen wollen und deshalb jede Menge Spielzeuge entwerfen. Wenn ich da so drüber schauhe, weiß ich gar nicht genau, mit welchen kleinen Dingern ich am liebsten spielen wollen würde. Die sind alle sowas von großartig. Da stört es mich kein kleines Bisschen, dass das schon ein halbes Jahr im Netz steht.

Awesome Designer Toys Gallery (via kox)

Einen Kommentar hinterlassen

Fotos: die DDR von 1970 bis 1990

Ich habe vor ein paar Wochen ein ziemlich cocktailgeschwängertes Gespräch mit einem Mann gehabt, der eine wirklich erzählenswerte Biographie in der DDR mit sich brachte. Um damals nicht in den Knast zu gehen, hatte er sich dazu bereit erklärt, „irgend eine Ausbildung zu machen“. Ohne diese hätte er in der DDR als „asozial“ gegolten, was durchaus gereicht hätte, ihn für 1-2 Jahre hinter Stahlgardinen zu verstecken. Er hatte sich dann, nicht ganz freiwillig, dazu entschieden, Erzieher zu werden, so wie ich, aber das nur am Rande. Irgendwie hat das dem Staat nach seiner Ausbildung auch nicht gereicht, und er musste, um einer Inhaftierung zu entgehen, noch einen Beruf erlernen – als Erzieher nämlich war er „subversiv aufgefallen“, wie das zu jener Zeit so hieß. „Studieren wäre damals noch besser gewesen“, sagte er. Weil „das länger dauerte, und er länger Ruhe gehabt hätte“, wie er meinte. Diese Ruhe allerdings ist nur relativer Natur: seine Zimmer waren damals verwanzt, sein Leben auch, was als solches durchaus auch so zu verstehen ist. Er war das, was man heute nur allzugern als „Stasi-Opfer“ durch die Medien jagt.

Er hat sich dann daraufhin an der Kunsthochschule Leipzig eingeschrieben und Fotografie studiert, ohne das er da wirklich einen Sinn drin gesehen hätte, weil er dazu „keinerlei Bezug“ hatte, wie er sagte. Nur: die haben ihm den Arsch gerettet. Er galt als Künstler, und war somit, zumindest für einen überschaubaren Zeitrahmen, halbwegs gesichert. Dann kam die Wende… Er war als Fotograf anerkannt, bekam eine ABM-Stelle und bereiste, im Namen des Arbeitsamtes, den Osten der Republik um den Abzug der Russen zu dokumentieren. Davon konnte er gut leben in den 90´ern.

Ich fragte ihn dann, warum er diese 100e Fotos, die er ja gemacht haben müsste, nicht ins Netz stellen würde. Er meinte, „weil das wohl kaum jemand sehen wollen würde“ – er hat „keine Ahnung vom Netz“, sagte er auch, was mir schmerzlich aufstieg, irgendwie. Denn: er hat offenbar wirklich keine Ahnung vom Netz, von der Multiplikation des Netzes und so. Er tat mir etwas leid, weil ich weiß, wie sehr er am Knabbern ist, der Kunst wegen. Das sagte mir seine Freundin, die ich lange schon kenne und lange schon mag. Er meinte, er würde sich das alles mal ansehen mit Fickr und so, die „Rechte auf die Bilder hätte er ja“, sagte er.

Ich ging, trunken. Peinlicherweise vergass ich sogar seinen Namen, was mir wirklich unangenehm ist, nur er war einer der Menschen, die das alles als nicht wichtig empfinden, mit dem Netz und so. Ich traf ihn nochmal vor ein paar Tagen, wo er für so eine abgefuckte Stiftung, die in Potsdam als andere als beliebt ist, rumlief, und mit seiner immer noch analogen Spiegelreflex Fotos machte, um die für so ein Werbeheftchen klar zu kriegen. Das gibt ihm Brot, das macht ihn satt.

Zugegeben, das alles hat nichts mit dem Flickr-Pool zu tun, den ich hier jetzt eigentlich bringen will, aber es fiel mir dazu ein, denn ich denke, seine Bilder wären noch viel besser. Die, die er noch in seiner Kammer liegen hat, die, die er vor 18 Jahren vom Abzug der Russen gemacht hatte, und die nur darauf warten im Netz zu landen. Im nächsten Jahr dann wird er nach Peru auswandern und ich hoffe sehr, er wird seine Bilder endlich zugänglich machen für den Rest der Welt. Vorher.

Bild: ulrichkarljoho
Flickr-Pool: die DDR von 1970 bis 1990

Den Namen zu dem oben zitierten Fotografen werde ich selbstredend nachtragen, versteht sich.

2 Kommentare