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Die GEMA kassiert für eine Veranstaltung, auf der einzig CC-Musik lief

Im April diesen Jahres spielte ich auf der Veranstaltung „Connected by Netaudio“ in Weimar, die von Jan Stern alias audite im Zuge seiner Diplomarbeit veranstaltet wurde. Es gab im Vorfeld die nachdrückliche Bitte von Jan, dass wirklich nur unter Creative Commons veröffentlichte Musik in dieser Nacht zu spielen sei. Das machte es mir als DJ nicht sonderlich leicht, weil ich Musik ungern derartig kategorisiere, aber ich sagte zu und spielte dort. Wie von Jan gewünscht einzig unter CC lizensierter Musik. Soweit ich das beurteilen kann, hielten sich auch alle anderen der spielenden DJs an diese Vorgabe, gehörte diese schließlich zum Konzept der Veranstaltung.

Ich verbrachte noch den nächsten Vormittag in Weimar und fuhr wieder nach Hause.

Ein paar Wochen später bekam ich eine Mail von Jan, in der er um die konkrete Tracklist meines Sets von diesem Abend bat, da er diese für die GEMA bräuchte, die nun aufgrund der „GEMA-Vermutung“ Lizenzgebühren für diesen erhob. Er brachte ein, dass das ja unsinnig sei, da keiner der gespielten Tracks in Urheberschaft eines GEMA-gemeldeten Künstlers läge. Die GEMA aber wäre nicht die GEMA, wenn sie sich damit zufrieden gegeben hätte und forderte (natürlich) weiterhin eine ordentlich Summe Geld in Höhe von 200 EURO. Jan sollte jeden an diesem gespielten Track einem Urheber zuordnen – und zwar dem jeweiligen Klarnamen, wie eine Mail deutlich macht.

Bezogen auf das Telefonat vom 26.09.2011 teilen wir mit, dass – wie bereits schon dargelgt – eine Prüfung der eingerichten Titellisten nur mit Angabe der bürgerlichen Namen der Urheber und deren Titel erfolgen kann. ES ist zwar möglich, dass ein Mitglied auch unter einem Pseudonym registriert sein kann. Zur Beantragung der Mitgliedschaft ist jedoch stets der bürglerliche Name anzugeben.

Wir verweisen an dieser Stelle nochmals auf die GEMA-Vermutung und fügen eine Information zu dieser Thematik als Anlage bei.

Jan recherchierte daraufhin einige der Urheber, aber eben nicht alle. Wenn man sich vorstellt, was in einer Zeit von gut acht Stunden so an einzelnen Tracks über einen Dancefloor geht, ist das durchaus nachvollziebar, kommt man doch dabei auf locker 100 Tracks. Diesen sollten nun alle den bürgerlichen Namen der Produzenten zugeordnet werden, die zusätzlich dazu auch erstmal noch recherchiert werden müssten. Gemessen daran, dass Netaudio eine sehr internationale Angelegenheit ist, die zudem manchmal mit Infos dieser Art eher geizig umgeht, eine fast unmöglich zu erfüllende Aufgabe. Dazu kommt, dass viele der einstigen Netlabels nicht mehr existieren und die Kommunikationswege zu den Künstlern deshalb abgeschnitten wurden.

Alles kein Problem der GEMA, die beharren trotzdem auf ihrer Forderung und das obwohl nach persönlicher Aussage „des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzende der GEMA, Frank Dostal (im Jahr 2009 gegenüber Jan, Anm. Ronny) , dass sehr wohl auch die Künstlernamen bei Ihnen gelistet sind, selbst wenn die Urheber ihre bürgerlichen Namen angeben müssen.“, wie Jan nach einigem hin und her der zuständigen Sachbearbeitung zu erklären versuchte. Das half alles nichts.

Jan vermutet folgende Beweggründe, wie er in einer Mail an die GEMA schrieb:

Ihnen mangelt es einfach in beiden Fällen an Wille und Interesse, Ihre
Listen mit den von mir zur Verfügung gestellten Angaben abzugleichen. Stattdessen berufen Sie sich immer wieder auf die GEMA-Vermutung, die Ihnen das Recht gibt, jede Musikveranstaltung unter Generalverdacht zu stellen GEMA-Repertoire aufzuführen, wobei im Falle eines Widerspruchs die Beweispflicht allein beim Veranstalter liegt. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass es sich hierbei zwar um eine generelle Klausel handelt, diese Sie jedoch nicht gleichermaßen dazu berechtigt, sich jeglicher Kommunikation zu entziehen. Es ist mir unerklärlich, wie Sie selbst jeglichen Arbeitsaufwand von sich weisen, sich mit Antworten unverhältnismäßig lange Zeit lassen und stattdessen vom Veranstalter verlangen, alle bürgerlichen Namen der Urheber (und sicherlich auch Geburtsdatum und Wohnort) innerhalb kürzester Zeit zu recherchieren.

[…]

Die GEMA-Vermutung mag Ihnen Recht geben. Mit Gerechtigkeit hat dies allerdings rein gar nichts zu tun. Spätestens seitdem es für eine breite Masse möglich geworden ist, zu Hause am eigenen PC Musik zu produzieren und diese über klassische Wege, also auf Tonträgern oder
eben auch über das Internet in MP3-Form zu vertreiben, ist die Annahme, der Großteil aller Musiker sei bei der GEMA organisiert, erneut zu prüfen und entsprechend anzupassen.

Um weiterem Ärger zu entgehen und auch weil Jan weder die Zeit noch die Möglichkeiten hat, dem Verlangen der GEMA nachzukommen, hat er jetzt also für eine Veranstaltung auf der einzig unter Creative Commons lizenzierte Musik gespielt wurde, Geld an die GEMA gezahlt.

Warum ich das schreibe: weil ich damit als CC-Musiker Geld in die Kassen der GEMA bringe und weil ich das für äußerst paradox halte.

[UPDATE] Weil das hier vielleicht missverständlich ist, oder nicht ganz deutlich aus dem Text hervorgeht, hat Jan das eben noch mal in die Kommentare geschrieben:

noch mal für alle: ich habe die gema im vorfeld der veranstaltung angerufen, ihr den speziellen charakter der veranstaltung erklärt und sie vor der veranstaltungsdurchführung schriftlich ordnungsgemäß angemeldet.
nach der veranstaltung habe ich eine musikliste mit künstler-, titel- und labelangabe zur gema geschickt. sie konnten/wollten sie nicht bearbeiten. dafür sind die bürgerlichen namen, wohnorte und geburtsdaten (um verwechslungen vorzubeugen) nötig. diese kann ich nur schwer bei allen titeln herausfinden. neben der tatsache, dass viele labels nicht mehr existieren, die files teilweise nur noch auf archive.org zu finden sind u manche vielleicht auch gar nicht ihre namen raus geben wollen, stellt dies einen unverhältnismäßigen arbeitsaufwand dar.
ich habe dann von allen titeln die downloadlinks heraus gesucht, bei denen die gema jedesmal sehen kann, dass die titel unter cc lizensiert sind. alleine das müsste als indiz langen, da die gema ja solche vorgehensweisen für ihre künstler meines erachtens verbietet.

[Update 2] Franco Walther von der GEMA kommentierte eben folgender Maßen:

Guten Tag zusammen,

wie im Artikel-Update erwähnt, hat die Bezirksdirektion Dresden die Titelliste, die die Künstler bzw. Interpreten enthält, deren Stücke an dem Abend gespielt wurden, erhalten. Diese konnte leider nicht überprüft werden, da Interpreten oft nicht identisch mit den Urhebern sind. Die GEMA benötigt jedoch die an den Titeln beteiligten Urheber. Daraufhin wurde vom Veranstalter eine Liste mit vier Urhebern übermittelt. Leider reicht die Nennung von lediglich vier Urhebern allein nicht aus, um von einer GEMA-Freiheit aller Werke auszugehen. Wir hoffen allerdings, die Unklarheiten bei einem persönlichen Gespräch ausräumen zu können, das in den nächsten Tagen stattfinden wird.

276 Kommentare

  1. Marcel8. November 2011 at 10:42

    Ich hab mittlerweile so einen Hass gegen die GEMA entwickelt. Dieser A***-Verein kotzt mich wegen solchen Storys immer mehr an.

    • Ronny8. November 2011 at 10:44

      Versucht mal bitte, Euch mit etwaigen Ausdrücken zurückzuhalten, die im Zweifelsfall abmahnfähig sein könnten. Ich verstehe das gut und rede auch so, aber das muss hier ja nicht sein. Danke!

      Wenn das nicht klappt muss ich die jeweiligen Kommentare editieren.

  2. catrina8. November 2011 at 11:04

    Die Gema ist für mich ein ähnlicher Laden wie die GEZ, die sich am Leitbild unserer Politiker orientieren. Den ganzen Tag nichts tun und Geld kassieren.

  3. Ortreum8. November 2011 at 11:20

    Ich ich Schadensersatz fordere, muss ich nachweisen, dass mir ein Schaden entstanden ist. Wieso gilt das nicht gegenüber der GEMA?

  4. Ortreum8. November 2011 at 11:22

    Ich ich Schadensersatz fordere, muss ich nachweisen, dass mir ein Schaden entstanden ist. Wieso gilt das nicht wenn die GEMA einen „Schadensersatz“ einfordert?

  5. dot tilde dot8. November 2011 at 11:23

    ich habe meine ganz eigene gema-vermutung: da hat eine traditionsreiche institution mit historischen verdiensten ganz arge schwierigkeiten mit der gegenwart.

    wie will so eine körperschaft ihren zweck in die zukunft tragen? sind das die strategien, mit denen für die mitglieder die zukunft gewonnen werden soll?

    .~.

  6. Tom8. November 2011 at 11:29

    Eine Veranstaltung mit 100 Songs bei der sicherlich auch Getränke verkauft werden und der Veranstalter auch ordentlich abkassiert.

    Aber bloss und auf KEINEN Fall an die Musiker was bezahlen, egal ob sie in der GEMA sind oder nicht.

    Schmarotzer!

    Bezahl Deine Musik und fertig.

  7. Ortreum8. November 2011 at 11:30

    GEMA zahlt den Musikern garnichts.

  8. Ortreum8. November 2011 at 11:32

    @Tom
    Kann ja nicht jeder so uninformiert sein wie Du, aber die GEMA zahlt den Musikern garnichts. Sie kassiert nur Gebühren.

  9. Lukas8. November 2011 at 11:39

    @Tom
    Das ist doch die freie Entscheidung der Musiker ob sie nur ne CC Lizenz für ihre Songs haben oder nicht. ( Nachdenken wäre bei deinem Post wohl angebracht gewesen)
    Soll ja auch Leute geben, die Musik produzieren rein aus spaß und nicht aus Profitgeilheit (Rein gerüchteweise)

  10. audite8. November 2011 at 11:41

    @ tom: sehr fundierte aussage muss ich sagen.

    ich kann nur für mich sprechen aber mir geht es nicht darum musikern (bin ja selbst musik-künstler) kein geld zukommen zu lassen, wenn sie gespielt wurden sondern darum keine institution ungerechtfertigt bezahlen zu müssen, die sich der realität seit jahren verschließt und sich weigert ihr anzupassen u ich möchte auch keine musiker bezahlen, die niemals auf meiner veranstaltung gespielt wurden.
    dass hier trotzdem eine verwertungsgesellschaft für cc-künstler fehlt ist eine kritik, der sich die cc-gemeinschaft ebenfalls stellen muss. der versuch eine solche gesellschaft zu gründen existiert zumindest -> http://www.contentsphere.de/serendipity/archives/82-C3S-Creative-Commons-Verwertungsgesellschaft-in-Gruendung..html

    woher weißt du eigtl., dass ich ordentlich abkassiert habe? hauptsache was gesagt, wa?!

  11. Tom8. November 2011 at 11:46

    Ihr müsst’s ja wissen, ihr Amateure.

  12. Ronny8. November 2011 at 11:47

    @Tom
    Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.

  13. Stefan8. November 2011 at 11:49

    @alle außer Tom: Bitte den Troll nicht füttern. Ihr seht ja, ihm gehen schon die Argumente aus.

  14. Tom8. November 2011 at 11:50

    wer 8 stunden musik spielt an ’ner Uni, der hat auch ’n Haufen Studenten und anderen, die sich die Mütze wegschiessen. Daran verdient man manchmal ganz gut…

    80 Leute (ich schätz halt jetzt mal was…) a 10 Euro ausgegeben am Abend macht 800 Euro Umsatz… dafür vielleicht für 150 Euro Getränke gekauft (komisch, die bezahlt man ja immer, weil saufen und den Brauereien das Geld geben ist ja auch wichtiger als den Urhebern).

    Sorry, aber ihr Freeloader lügt Euch in die Tasche und grabt allen anderen den Spass ab.

    #fail

  15. Ronny8. November 2011 at 11:52

    @Stefan
    Meine erste und fast einzige Regel hier: wer sinnlos runtrollt, kriegt einmal auf den Saque und fliegt dann raus.

  16. wastl8. November 2011 at 11:54

    hi,

    ich bin einer von drei Vorständen einens e.V. und bei uns ist folgendes Prozedere mit der Gema abgesprochen:

    Veranstaltungen mit Livemusik werden der Gema von uns gemeldet (via Musikfolgeformular). Wenn gema-pflichtige Titel dabei waren kostet die VA pauschal 21,60 EUR Gebühr sonst nicht.

    Gruß
    wastl

  17. Tom8. November 2011 at 11:56

    Wem gehen denn jetzt hier die Argumente aus??

  18. Tom8. November 2011 at 11:57

    wastl: siehste… endlich einer, der klar denkt und auch zeigt, um was für Beträge es sich da nämlich in der Regel handelt.

    Danke.

  19. Ronny8. November 2011 at 11:57

    @Tom
    Hättest du es mal ruhig mit BWL probiert. Dann wüsstest du, dass man weder die Location, weder die Anlage nebst Lichttechnik und auch einen Sicherheitsdienst nicht geschenkt bekommt. Und wenn du da mit dem Rechnen anfängst, fällt dir auf, dass von „Taschen voll“ nichts mehr übrig bleibt. Wenn doch, solltest du der Kohle wegen CC-Partys organisieren.

  20. stefanolix8. November 2011 at 11:58

    Momentan hat die GEMA wohl das Recht auf ihrer Seite. Aber es kann doch eigentlich nicht so schwer sein, eine zentrale Datenbank aufzubauen, in der die notwendigen Informationen über die Titel unter CC-Lizenz enthalten sind: Titel, Künstlername, bürgerlicher Name, Art der Lizenz. Dann fragt man alle Tracks aus der Datenbank ab und sendet der GEMA den Datenbankauszug.

  21. daMax8. November 2011 at 12:01

    Tom :
    Ihr müsst’s ja wissen, ihr Amateure.

    Ein tolles Niveau pflegst du da… macht richtig Spaß, sich mit dir zu unterhalten.

  22. Dominik Ratzinger8. November 2011 at 12:01

    Neeeeeeeeeeeeein! Warum habt ihr nur bezahlt? Ich hätte bis auf den gerichtlichen Mahnbescheid gewartet und dann Einspruch eingelegt. Ich habe den Fehler leider auch schon gemacht, an die GEMA zu zahlen…

  23. daMax8. November 2011 at 12:01

    Tom :
    Wem gehen denn jetzt hier die Argumente aus??

    dir sicher nicht. Wo nix ist kann nix ausgehen.

  24. apm8. November 2011 at 12:04

    müssen die künstler nicht selber für ihre eigenen titel zahlen?
    und nur die bekanntesten künstler kriegen etwas zurück.
    sagt das nicht alles?
    mich wundert bei dem laden nichts mehr.
    die gema selber kann sich doch garnicht ändern, das müssen die künstler/labels schon selber anstoßen oder seh ich das falsch?

  25. nux8. November 2011 at 12:05

    @Tom:

    GEMA Angesteller? Troll? Oder Volltrottel?
    Bildung ist oftmals ein Problem.

  26. Gerrit8. November 2011 at 12:05

    Bitte die Tracklist veröffentlichen, damit wir alle die Urheber ermitteln können.

  27. Tom8. November 2011 at 12:10

    apm :
    müssen die künstler nicht selber für ihre eigenen titel zahlen?
    und nur die bekanntesten künstler kriegen etwas zurück.
    sagt das nicht alles?
    mich wundert bei dem laden nichts mehr.
    die gema selber kann sich doch garnicht ändern, das müssen die künstler/labels schon selber anstoßen oder seh ich das falsch?

    Ja, das siehst Du falsch. Was reingeht kommt auch raus für den Künstler, abzüglich z.Z. ca. 12% für den Aufwand, dieses Geld einzusammeln und zu verwalten.

    Die GEMA ist NICHT da, um selbst Geld zu verdienen. Sie sammelt Geld ein für die Urheber (die oftmals nicht die ausübenden Künstler sind, bitte auch immer Bedenken, die hätten nämlich gar nichts von Performances ihrer Werke).

    ABER: wer natürlich 2 mal im Jahr einen Auftritt vor 80 Leuten hat mit seinem Material, für den lohnt sich eine solche Gesellschaft noch nicht. Ist klar.

    Und jetzt wieder zurück zur Arbeit.

  28. Tom8. November 2011 at 12:12

    nux :
    @Tom:
    GEMA Angesteller? Troll? Oder Volltrottel?
    Bildung ist oftmals ein Problem.

    Nein, Bildung ist nicht das Problem, das erliegen der Propaganda von Milliarden Unternehmen wie Google ist das Problem.

    Die haben nämlich ein wirtschaftliches Interesse daran, die Urheber an rein gar nichts zu beteiligen.

    Denk mal drüber nach!

  29. Niels Heidenreich8. November 2011 at 12:12

    Es ist dringend Zeit, dass diesem hochgradig kriminellen Verein die Hände gebunden werden. Aber rechnen tu ich damit nicht, denn es gibt zu viele Betonköpfe, die damit zu viel Geld verdienen, und die sitzen an den Hebeln.

  30. Sepp8. November 2011 at 12:14

    @Tom: Wieso sollte man denn an jemanden Geld zahlen, der nicht der Urheber ist und somit kein Recht hat Geld zu bekommen? Warum sagst du uns, dass wir uns nicht aussuchen dürfen welche Musik wir auf unseren Veranstaltungen spielen. Warum darf ich keine CC-Musik spielen?Die Musik hat die selbe Qualität und die Künstler freuen sich, wenn deren Lieder einem großen Publikum zugänglich gemacht werden können.
    Das ist keine Sache des Geizes, sondern eine Sache der Interessen.

  31. Tom8. November 2011 at 12:17

    Niels Heidenreich :
    Es ist dringend Zeit, dass diesem hochgradig kriminellen Verein die Hände gebunden werden. Aber rechnen tu ich damit nicht, denn es gibt zu viele Betonköpfe, die damit zu viel Geld verdienen, und die sitzen an den Hebeln.

    Nein Niels,

    als Urheber kann ich nur sagen: die GEMA ist die einzige Institution, die sich für mich als Urheber einsetzt, damit ich gegen so Giganten wie Google, RTL oder Konsorten nicht alleine da stehe.

    DAS ist Solidarität und bringt tatsächlich dem kleinen Mann etwas.

    Wenn Du glaubst, dass man vom Komponieren reich wird, dann kannst Du ja damit anfangen! Und nur weil es Leute gibt, die tatsächlich Millionen Menschen mit ihrer Musik bewegen und verdientermassen entsprechend viel verdienen, heißt das nicht, dass kleine Komponisten wie ich und meine Kollegen, nicht ganz ganz dringend den Schutz vor der Ausbeutung brauchen.

    • Ronny8. November 2011 at 12:23

      @tom: Das Problem ist, dass du hier rucki-zucki mal nur von dir ausgehst und nebenbei noch am Thema vorbeidiskutierst! Wenn du den Sinn der GEMA als solchen hofieren möchtest, ist das durchaus okay, allein es geht hier NICHT um GEMA-Künstler! Wo also ist dein Problem?

  32. Chris8. November 2011 at 12:19

    Nein, Bildung ist nicht das Problem, das erliegen der Propaganda von Milliarden Unternehmen wie Google ist das Problem.

    Das Problem ist wohl eher, dass Du das grundlegende Problem nicht verstehst. Die GEMA will für etwas Geld haben woran sie keinerlei Rechte hat. Ob die Veranstaltung nun einen Verlust von 100 Euro, weder Verlust noch Gewinn oder 1 Millionen Gewinn macht spielt keinerlei Rolle.

  33. yt8. November 2011 at 12:20

    Ein riesen Unverschämtheit.

    Wendet euch an die Künstler, deren Musik ihr gespielt habt, mit der Bitte, sie mögen sich an die GEMA oder direkt an einen Anwalt wenden.
    Das Geld steht der GEMA nicht zu und es ist idR eine Verletzung der CC Lizenz.
    Es steht also jedem „geprellten“ CC Künstler nun zu das Geld, dass ihr gezahlt habt, evtl. sogar andere nicht registrierte Geldeintreibungen seitens der GEMA, sich von diesen Räubern wieder zu holen.

    Es ist ein Schande wie mit Musik, Kunst und Kultur diese GEMA-Abzocke betrieben wird.

    Mit empörten Grüßen,
    yt

  34. Tom8. November 2011 at 12:20

    Sepp :
    @Tom: Wieso sollte man denn an jemanden Geld zahlen, der nicht der Urheber ist und somit kein Recht hat Geld zu bekommen? Warum sagst du uns, dass wir uns nicht aussuchen dürfen welche Musik wir auf unseren Veranstaltungen spielen. Warum darf ich keine CC-Musik spielen?Die Musik hat die selbe Qualität und die Künstler freuen sich, wenn deren Lieder einem großen Publikum zugänglich gemacht werden können.
    Das ist keine Sache des Geizes, sondern eine Sache der Interessen.

    Du verstehst halt leider die Institution GEMA und was sie tut nicht. Schade. Aber gegen eine Lüge kann ich halt schlecht argumentieren, weil Du das nie kapieren wirst.

    Außerdem: Uns Urhebern geht es nicht darum, dass das Publikum keine Musik haben soll. WIR WOLLEN ALLE, DASS IHR UNSERE MUSIK GENIESST:

    Was wir nicht wollen ist, dass irgendwelche Penner (Google, RTL oder auch der Veranstalter eines Konzerts) mit UNSEREN Werken Geld verdient OHNE dass wir was abbekommen.

    Das ist nämlich der eigentliche Diebstahl.

    Warum kommen denn die LEute zur Party? Mach mal eine ohne Musik und check aus, wieviel Spass dann noch da ist.

  35. Tom8. November 2011 at 12:21

    yt :
    Ein riesen Unverschämtheit.
    Wendet euch an die Künstler, deren Musik ihr gespielt habt, mit der Bitte, sie mögen sich an die GEMA oder direkt an einen Anwalt wenden.
    Das Geld steht der GEMA nicht zu und es ist idR eine Verletzung der CC Lizenz.
    Es steht also jedem “geprellten” CC Künstler nun zu das Geld, dass ihr gezahlt habt, evtl. sogar andere nicht registrierte Geldeintreibungen seitens der GEMA, sich von diesen Räubern wieder zu holen.
    Es ist ein Schande wie mit Musik, Kunst und Kultur diese GEMA-Abzocke betrieben wird.
    Mit empörten Grüßen,
    yt

    Geh Hausaufgaben machen.

  36. Thor8. November 2011 at 12:22

    Das Problem ist einfach, dass viele ewig Gestrige nur an die Arbeit machen, wenn’s de Kohln gibt. Dass diese verdammte Jugend auch Dinge macht, die einfach nur anderen Leuten Freude bereiten sollen, geht da nicht in den Kopf. Ich werde ab sofort aber lieber auch Geld für Freeware und OpenSource Software bezahlen!!! Die armen Programmierer!

  37. Sepp8. November 2011 at 12:24

    @Tom Du checkst das echt nicht! Es wurde kein Urheber um sein Geld betrogen, da keine Musik gespielt wurde bei der das Urheberrecht verletzt wurde.

  38. B_big.8. November 2011 at 12:26

    Entsetzlich!!

    Das macht einen doch krank im Kopf, bei der Gema sind’s etliche offensichtlich schon.

    Beware of this performance rights organisation in Germany!!

    The lunatics have taken over >:-(

  39. Anonymous8. November 2011 at 12:30

    Ich finde den Bericht unvollständig. Eigentlich dachte ich, eine Liste der gespielten Titel und Interpreten wäre als Nachweis ausreichend, egal in welcher Form. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Form gesetzlich festgeschrieben ist, aber falls doch, wo lässt sich das nachlesen? Wie die GEMA ihre Prüfungstätigkeit organisiert, dürfte doch deren interne Angelegenheit sein, sodass sie nicht von sich aus irgendeine Form vorschreiben darf, in welcher die Listen einzureichen sind? Welche Rechtsgrundlagen sind hier relevant?

  40. Jens8. November 2011 at 12:33

    Es wird Zeit das sich Künstler und Veranstalter von CC zusammen schließen und gerichtlich gegen diese GEMA vorgehen. Solange bis diese GEMA-Vermutung der Vergangenheit angehört.

  41. Dieter Mueller8. November 2011 at 12:34

    Die Gema ist und bleibt ein Virus der radikal ausgemerzt gehoert.
    Nebenbei kann man dann auch direkt ne Bombe auf saemtliche GEZ Gebaeude werfen und dieses Geschwuer auch ausrotten.

  42. Skp8. November 2011 at 12:36

    Das tut mir jetzt leid für Audite, aber man hätte es eben drauf ankommen lassen sollen. Notfalls mit Netaudiosoli, das ginge ja alles was an.

  43. w3azl8. November 2011 at 12:37

    Ich verstehe das nicht ganz mit der Recherche.
    Die CC Lizenz ermöglicht doch ein Resampeln etc.
    Wieso gibst Du als Veranstalter nicht einfach die DJs als Künstler an mit Namen, welche wiederrum eben einfach aus CC Material ein Werk gemixt haben.
    Die GEMA hat Ihre Namen für den Segen Ihrer Bürokratie und alles ist gut?
    Wie wollten die denn belegen das es nicht so war, bzw. das nicht z.B. einfach nur ein Track gelooped wurde.
    Diese Beweislast erschliesst sich mir nicht…

  44. NetzBlogR8. November 2011 at 12:37

    Man hätte natürlich auch einfach VORHER der GEMA bescheidsagen können, dass man eine öffentliche Veranstaltung (was im Normalfall zur Anmeldung bei der GEMA verpflichtet) plant, bei der aber nur GEMA-freie Musik gespielt wird. Dann hätten die wahrscheinlich gesagt: „Bitte trotzdem eine Playlist machen“ und die Sache wäre erledigt.

    Dass eine Aufstellung mit kompletten Real-Namen verlangt wird, kommt mir persönlich spanisch vor, denn meine Titel sind bei der GEMA auch nur mit Pseudonym gemeldet – dem ist im System mein realer Name zugeordnet.

    Dass JETZT keine Playlist geliefert wird, finde ich es kein Verbrechen, anzunehmen, dass vielleicht ein bei der GEMA gemeldeter Titel gespielt wurde. Nichts gegen Dein Wort, aber ich kenne Dich auch nicht persönlich – genau wie die GEMA-Menschen.

    Das Geld muss man dann nun unter Lehrgeld verbuchen, sofern keine echte Playlist vorgelegt werden kann.

    Tipp von mir: Einfach 117 Titel und Interpret aus dem MP3-Archiv aufschreiben und als Playlist einreichen. Woher sollen die denn wissen, welche Songs gespielt wurden?

  45. Mein Name8. November 2011 at 12:40

    Als ich vor vielen Jahren noch Musik machte (das Wort „Internet“ gab es damals noch nicht), hatte ich mir auch überlegt, der GEMA beizutreten. Also habe ich mir die Vertragsunterlagen kommen lassen, dann, nach deren Lektüre, aber von dem Vorhaben abgelassen. Schon damals gab es diese Geschichten, daß ein Normal-Musiker, der auf kleinen Parties oder Freiluftkonzerten spielt, mehr Geld an die GEMA zahlt, als jemals wieder herauszubekommen wäre, und das war anhand des Verteilschlüssels, der in den Vertragsunterlagen erwähnt war, ziemlich offensichtlich. Von der GEMA profitiert man meinem Eindruck nach als Künstler nur, wenn man schon groß genug ist, um regelmäßig etliche Tausend Zuhörer zu haben. Wer zu klein ist, zahlt einfach nur drauf. Und ja, nach den damaligen Regeln zahlte man als Künstler auch dafür, wenn man eigene Stücke spielt, während die Ausschüttung nach unklaren Kriterien a la „Bekanntheitsgrad“ geregelt war – natürlich deutlich zugunsten der bekannten Künstler (Heino & Co).

  46. KarlKoch8. November 2011 at 12:43

    @Tom
    Gratulation, Du bist echt einer der fähigsten Trolle die ich kenne, so gekonnt absichtlich am Thema vorbeizureden (so als ob man keine Ahnung davon hat wie GEMA usw. funktioniert) und Ahnungslosigkeit zu simulieren ist nicht leicht!

  47. Dude8. November 2011 at 12:47

    Lol, 150 EUR für Getränke… bei einer Veranstaltung dieser Art eher 4x so viel. Die Gesamtinvestition (ohne GEMA) kann für so einen Abend schnell mal 1k EUR sein, und das musst du alles wieder reinholen nur um nicht im Minus zu landen.

    Die Idee der GEMA war ja vor den neuen Vertriebswegen via Internet mal echt angebracht, was aber völliger Schwachsinn ist, ist die sog. GEMA-Vermutung.

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