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Die Sorgen von schwerreichen Erben

Man ist ja fasst soweit, zu fragen, ob die beiden ihre gedanklichen Probleme tauschen wollen. Und nein, das Manager Magazin ist immer noch keine Satire-Zeitschrift, was hier nach zu glauben wirklich schwer fallen dürfte. Aber die meinen das offenbar ernst.

Fürs Protokoll: Susanne Klatten, geborene Quandt, und Stefan Quandt haben nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1982 zusammen mit ihrer Mutter das Vermögen ihres Vaters Herbert Quandt geerbt, darunter Anteile an BMW. Sie gelten als die reichsten Deutschen.

Und ich würde jetzt nicht behaupten, dass der Reichtum den beiden „zugeflogen“ ist. Sie haben die Milliarden halt geerbt. Sich diese also hart erarbeiten müssen. Ähm… Nein. Keine Satire.

Side fact: BMW setzte während der NS-Zeit massiv Zwangsarbeiter ein. Ein Rückblick auf eine typisch deutsche Unternehmensgeschichte. Vielleicht meinen die Beiden ja auch das mit „das Geld fliegt einem ja nicht irgendwie zu“.

Bei BMW waren zwei Drittel der 56.000 Beschäftigten Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, die im Verlauf der Kriegsjahre „zunehmend diskriminiert und systematisch ausgebeutet wurden“, wie eine Doktorarbeit 2008 durch Firmenakten belegte.

8 Kommentare

  1. Robert25. Juni 2019 at 00:30

    Noch VIEL BESSER ist ja der Spruch von Stefan Quandt:
    „Wer würde denn mit uns tauschen wollen?”
    Quelle: https://www.manager-magazin.de/premium/susanne-klatten-stefan-quandt-erstes-gemeinsames-interview-a-00000000-0002-0001-0000-000164471680

    Denn darin sagt die Klatt u.a. folgendes:
    „Ich finde: Gerecht ist, wenn jeder nach seinen Fähigkeiten Chancen wahrnehmen und sein ganzes Potenzial entwickeln kann. Und wenn man das aktiv wahrnimmt, dann können viele Menschen sehr weit kommen. Unser Potenzial offenbart sich nun mal in der Rolle, ein Erbe angetreten zu haben und es zu entwickeln. WIR ARBEITEN JEDEN TAG HART DAFÜR. Diese Rolle als Hüter des Vermögens hat auch persönliche Seiten, die nicht so schön sind: Man ist ständig sichtbar und gefährdet, muss sich schützen. Hinzu kommt der Neid, ein gerade in Deutschland weitverbreiteter Wesenszug. Deshalb fühle ich mich missverstanden, wenn es so lapidar heißt: Die streichen ihre Dividenden ein. Der Rest, der sich damit verbindet, wird ausgeblendet. Mein Bruder hat das mal in einem Interview sehr treffend zugespitzt und gefragt: Wer würde denn mit uns tauschen wollen?“
    EIN ERBE ANTRETEN IST VOLL DIE HÄRTE, FAST SCHON STRAFE!

  2. FuReMi25. Juni 2019 at 07:21

    Der Großvater Günther Quandt war übrigens Eigentümer der AVA (heute Varta) und ein aktiver Unterstützer der Nazis. Haben früher Batteriesysteme für die U-Boot-Flotte und V2-Raketen im 2. Weltkrieg gebaut. Hatten ein eigenes Außenlager des KZ Stöcken neben dem Werksgelände. Die Zwangsarbeiter durften dann den ganzen Tag mit giftigem Blei hantieren (die Hygienevorschriften für die restliche Belegschaft wurde bei ihnen nicht angewandt). 400 Häftlinge starben dort wegen schlechter Versorgung, weitere 600 wurden erschossen. Nach dem Krieg zahlte die Firma keinerlei Entschädigung an den NS-Zwangsarbeiterfond, die Erben sehen sich in keiner Verantwortung für die Taten von damals.

    Ganz feine Familie.

  3. Markus25. Juni 2019 at 07:54

    Klingt doof, aber ich kann die Erben durchaus verstehen. Ich bin weder reich, noch Erbe und dennoch möchte ich nicht mit ihnen tauschen. Ich hätte definitiv keinen Bock drauf, ständig über meine Sicherheit nachdenken zu müssen und mir nicht frei ausgesucht zu haben, welche und wieviel Verantwortung ich übernehme. Dieser Artikel klingt ziemlich Neid-getrieben. Und den Erben in diesem Zusammenhang die NS-Vergangenheit ihrer Vorfahren vorzuwerfen, ist die Vermischung zweier vollkommen unterschiedlicher Dinge.

    • Peterchen25. Juni 2019 at 10:02

      Da das ihnen aufgezwunge Vermögen durch (laut Kommentar oben nie entschädigte) Zwangsarbeit wuchs, sollte es schon thematisiert werden
      dürfen.

    • wolle25. Juni 2019 at 18:05

      sicher, die von dir aufgeführten punkte sind nicht zu unterschätzen. wenn ich jedoch den spruch auf dem titel lese denk ich an die immer gleiche aussage: es haben ja alle menschen die gleichen chancen was zu erreichen, schaffen sie das nicht, sind sie vermutlich zu faul. wenn jemand soviel geld erbt, sind alle nachkommenden endlos abgesichert und müssen nichts in die gesellschaft einbringen um etwas zu erwirtschaften. frage mich auch wen sie mit diesem spruch ansprechen wollen!? manager? die ganzen „neider“?

    • Harry26. Juni 2019 at 21:29

      um die unterschiedlichen Dinge zusammen zu bringen:
      Wenn ihnen die Verantwortung zu viel wird, könnten sie ja mal Entschädigungen Zahlen für die Leuten, die unter miserablen Bedingungen Ausgebeutet und umgebracht wurden um ihnen dieses Erbe zu bescheren.
      Das Gejammer, man müsse sich ständig Sorgen um die Sicherheit machen ist vor dem Hintergrund, dass sie Leute lieber haben verrecken lassen, statt ihnen minimalste Sicherheitsstandarts zu gewähren, auch ziemlich verlogen.
      Mein Vorschlag: Erebschaftssteuer so weit rauf, dass niemand, der Erbt, mehr die schwere Last der Verantwortung über so ein unverantwortliches Vermögen hat.

  4. 3.1425. Juni 2019 at 10:08

    mo money mo problems
    vs.
    mimimi

    .
    .
    .
    Die Wahrheit und des Pudels Kern liegen wohl – wie so oft – irgenwo dazwischen.

  5. Pit25. Juni 2019 at 16:36

    Naja, die kennen’s halt ned anders…

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