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Doku: 25 Jahre Techno – Willkommen im Club!

Frankfurt kommt nach Sicht der Frankfurter ein bisschen kurz, aber dennoch gute Doku über die vielleicht wichtigste Musik nach dem Rock’n’Roll.

Die Dokumentation erzählt die Entstehungsgeschichte des Techno, einer Musikrichtung, die Anfang der 90er Jahre noch belächelt, inzwischen jedoch international anerkannt wird und Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Internet-Revolution, die der Musikszene mit ihrer technologischen Experimentierlust völlig neue Dimensionen eröffnete.

Erfunden wurde der „Techno“ 1986 in Detroit. Seine Begründer Juan Atkins, Derick May und Kevin Saunderson waren alle drei stark vom Sound der kultigen Nighttime-Sendung „Midnight Funk Association“ und ihrem Moderator Charles „The Electrifying Mojo“ Johnson beeinflusst. Den zündenden Funken brachte dann das Hörerlebnis „Autobahn“, das erste Album von Kraftwerk (1974), den Pionieren der Elektromusik.

In Europa entwickelten sich Berlin und Manchester zu den Techno-Hochburgen. In den 90er Jahren fanden hier die ersten Rave-Partys statt. Nach den Hippies der 70er feierten 1988 die Raver ihren „Summer of Love“.

Da der Ecstasy-Konsum explosionsartig anstieg und die Partylust keine Grenzen mehr kannte, verabschiedete das britische Parlament 1994 die „Criminal Justice Bill“ – ein Gesetz, das Rave-Partys schlichtweg verbot. Im Gegenzug radikalisierte sich die Techno-Bewegung und hob die „Free Partys“ aus der Taufe. Viele Bands wie beispielsweise Spiral Tribe erklärten Techno zum Lifestyle und lehnten die gängige Club-Musik ab als zu kommerziell ab. Mit Daft Punk und ihrem Debütalbum „Homework“ (1997) stieg ein neuer Stern am Firmament der Free-Party-Szene auf, der auch Frankreich ein Fähnchen auf der Weltkarte der Technomusik sicherte.

Der Queen Club in Paris organisierte „Respect“-Partys ausschließlich mit Electro. Die Pariser DJs/Produzenten exportierten sich so gut, dass sie das Clubbing wieder salonfähig machten. Die zu ihren Anfängen eher abfällig betrachtete Techno-Musik gilt heute, 15 Jahre nach ihrer Entstehung, ganz selbstverständlich als der Soundtrack der 2010er Jahre.

Heute Abend dann auf arte: Party auf dem Todesstreifen.


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4 Kommentare

  1. Denis28. Juli 2014 at 20:40

    Track bei 16:50min?
    Ich komme ums verrecken nicht drauf und will das Ding hören!

  2. Rave On30. Juli 2014 at 01:31

    Tip: Der englische DJ Liam Dunning hat Dank seiner umfangreichen Plattensammlung unter dem Motto ‚Classic Techno Mixes‘ (https://soundcloud.com/djliamdunning/sets/classic-techno-mixes) den Versuch unternommen, das von ihm miterlebte & mitgestaltete Zeitgeschehen mit diversen Sets musikalisch abzubilden. Ich fand’s hörenswert! :)

  3. Rave On And On31. Juli 2014 at 17:39

    So, zweiter Anlauf, da der erste ignoriert wurde: Musikhistorisch Interessierten möchte ich begleitend zur arte-Doku einige Sets vom englischen DJ Liam Dunning empfehlen, weil er sich die Mühe gemacht hat, die im Film angesprochene Musik zeitlich geordnet und sauber gemixt zum Besten zu geben. Dunning erlebte und gestaltete das alles in England selbst mit. Viel Vergnügen bei der musikalischen Zeitreise!

    – Before The Beginning (http://www.house-mixes.com/profile/djliamtechno/play/liam-techno-before-the-beginning#.U9pb62M9UtI)

    (Gary Numan / Depeche Mode / Kraftwerk / Art Of Noise / Newcleus / Man Parrish / New Order / Africa Bambaataa / Planet Patrol / Model 500 / Cybotron / Hashim / Information Society / Yellow Magic Orchestra)

    – Classic Techno Mixes (https://soundcloud.com/djliamdunning/sets/classic-techno-mixes)

    – Old Skool Mixes (House / Acid House / Rave) (https://soundcloud.com/djliamdunning/sets/old-skool-mixes)

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