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Doku: Wittstock statt Woodstock – Hippies in der DDR

Auch das gab es in der DDR. Auch wenn die Sehnsucht ganz offensichtlich größer als die Möglichkeiten war. Irgendwie war es anders, aber der Grundgedanke und der Wunsch nach Freiheit waren ebenso verankert, wie im Westen. 40000 Kilometer durch die DDR zu trampen ist schon wirklich awesome, und ich benutze dieses Wort so gut wie nie. Allerdings war auch das Risiko staatlichen Repressionen ausgesetzt zu werden so hoch, wie man im Westen sich das wahrscheinlich nicht mal annähernd hätte vorstellen können. Und kiek an, der Fotograf Harald Hauswald, der ganz zu Recht immer wieder mal durchs Netz wabbert, war quasi der fotografische Chronist der Blueser, Tramper, Kunden, Hippies der DDR. Tolle Doku, die ich mal in eine Playlist gepackt habe.

Oft konnte man Hippies trampender Weise am Straßenrand sehen, oder ihre für Außenstehende oft archaisch wirkenden Trinkgelage auf Volksfesten oder in Dorfsälen beobachten. Einig war man sich in dieser Szene in der Ablehnung zukunftsfroher DDR- und FDJ-Weisheiten und bei der Suche nach einem anderen, echten, „nichtspießigen“, nicht konsumorientierten Leben sowie der Sehnsucht nach einem feuchtfröhlichen Dasein. Die Tramperbewegung erreichte in der zweiten Hälfte der 70er Jahre ihren Höhepunkt. Die Hippies waren überall. Zu Ostern in Prag, im Sommer am Schwarzen Meer oder am Balaton und im Herbst in Krakau. Sie vergötterten die damalige westliche Popkultur: Jimi Hendrix, The Doors, Bob Dylan genauso wie die Sehnsucht nach Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Wie ging der Staat mit diesen Aussteigern um? Und wie war die Szene organisiert?
„Hippies in der DDR“ zeichnet das Bild einer „unruhevollen Jugend“ in der DDR. Namhafte Publizisten, Musiker, Alltagsforscher und Szene-Aktivisten berichten aus unterschiedlichen Perspeketiven über historische Entwicklungslinien, einschneidende Ereignisse und den Stoff, aus dem Träume gemacht sind. Verblüffende Geschichten relativieren das Klischee der „geschlossenen Gesellschaft“.


(Direktplaylist)

3 Kommentare

  1. Micha6. Februar 2012 at 10:05

    staatlichen Repressionen: Musst‘ mal genauer erklären. Zum Haare schneiden schicken, und Ärger wegen „Arbeitbummelei“ fallen mir ein. Aber das betraf eher die Generation meiner Eltern. So um die Beatles Ära rum.

  2. Hippis in der DDR « mogreens weblog7. Februar 2012 at 14:11

    […] Stoile Doku über langhaarige Kunden. Einbetten uff Anfrage deaktiviert, aber so war dit im Osten nunma, wir hatten ja nüscht, damals. via Ronny […]

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