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Kurz-Doku über rechte Hools von Schalke und dem BVB aus den 80ern: Die sind eben so

Es ist keine Geheimnis, dass ich für Fußball nicht sonderlich viel übrig habe, um das mal irgendwie diplomatisch zu verpacken. Andererseits habe ich ein Schwäche für Ultras, die fanatisch ihre Klubs feiern. Ich wäre ja für viel mehr Musik-Ultras, aber das ist eine andere Geschichte.

Nach der Wende besonders im Osten gewachsen und bis heute gefürchtet: Nazi-Hools, die sich irgendwie den Anschein geben, ihren Ursprung in der Ultra-Bewegung zu haben. In den 90ern gab es hier in der Gegend mitunter Kreisliga-Spiele, die nicht ohne massive Polizeipräsenz gespielt werden konnten und auch dann trotzdem schon mal abgebrochen wurden. Schuld daran: meistens Nazis, die sich als Hools unter Fangruppen gesellten, oder fast gänzlich aus diesen bestanden.

Allerdings wurde diese Abart des Fantums nicht im Osten geboren, wie diese kurze Doku aus dem Ruhrgebiet in den 80er Jahren zeigt. Teilnehmer der „Borussen Front“ machen aus ihrer Missachtung gegenüber Schalke-Fans keinen Hehl und Mitglieder der „Mighty Blues“, Schalke-Hools, lassen alles raus, was ihnen an Beleidigungen gegenüber BVB-Anhängern so einfällt. Was dabei auffällt, ist die Einfältigkeit nahezu aller gezeigten Personen, die – es ist kaum zu übersehen – in Doofheit geißelt. Was auch auffällt und wirklich erschreckt, ist die damalige Nähe zur nationalsozialistischen Gesinnung. Und zwar nicht irgendwie verholen, sondern ganz offen propagiert. Man kommt einfach nicht drum herum, diese Männer hier als absolute Volltrottel wahrzunehmen. Und dafür sind sie ganz alleine verantwortlich. Man möchte ihnen fast ein Stück Gehirn hinwerfen und ihnen sagen, wozu dieses eigentlich benutzt werden kann.

„Wir steh´n zu den Nazis, weil die Nazis power gemacht haben und die Borussenfront die macht genauso power und deshalb steh´n wir zu den Nazis und das is die Macht und da wir die Macht sind, neh? Steh´n wir auch zu den Nazis, weil das, die Nazis und die Borussenfront, das sind die Macht.“

Interessant wäre es ja schon zu sehen, was diese Leute heute so machen und wie sie zu den Aufnahmen und ihren Äußerungen von damals heute stehen. Gruselig.


(Direktlink, via Pantoffelpunk)

11 Kommentare

  1. marc2. Oktober 2013 at 13:43

    gerne

  2. saetchmo2. Oktober 2013 at 15:10

    hools sind keine ultras.
    die vermengung beider bewegungen durch die medien,is das schlimmste,was die presse der
    deutschen fanszene in den letzten 10 jahren angetan hat.
    punkt.

    (

  3. Ronny2. Oktober 2013 at 15:40

    saetchmo,

    Naja, wenn ich mir da Dokus aus Italien aus den 70ern und 80ern ansehe, habe ich da ein anderes Bild. Zumal es eben auch leider jede Meng Hools gibt, die sich eben selber als Ultras definieren. Ähnliches Problem wie bei den Skins, die von den Nazis okkupiert wurden. Nicht nur ein Bild, das die Medien von außen zeichnen, leider auch der Missbrauch einer Szene von innen heraus.

  4. saetchmo2. Oktober 2013 at 15:55

    italienische ultras kan n man nich mit deutschen ultras in einen topf werfen.
    völlig andere szene.
    und wenn ich mir polnische und russische hools anschaue,
    kann man deutsche hools nich mal wirklich als gewalttätig bezeichnen :D.
    der punkt is: du hast recht,da wird immer wieder von nazis versucht in die fanszenen reinzugehen.
    aber genau wie damals nach der wende:
    es sind die einzigen,die das machen und das is ihr beschissener vorteil.
    wenn man dann noch alle fans über einen kam schert (was du nich machst,ich weiss)
    dann solidarisieren die sich und bumms,haste ne rechte kurve.
    ich frage mich ja schon geraume zeit,warum die blitzbirnen so gut ankommen:
    die gehen dahin,wo kein anderer politiker hingeht.
    da wos wehtut,auch geistig.
    der rest der republik lässt die leute alleine und amüsiert sich über sie auf rtl.
    da landet man schnell bei denen,die sagen: du bist uns was wert.
    (auch wenns nich so gemeint ist)
    fussball hat sehr viel politisches potential,aber wie der osten,bleibt dieses feld (fast) komplett den nazis überlassen.
    nur starken fankurven ist es zu verdanken,dass die terassen nich komplett rechts sind.
    einige vereine unterstützen das mittlerweile.
    der staat oder die medien haben damit nix zu tun.
    ausser,dass sie immer wieder gewalt herbeireden,wo keine ist.
    das naziproblem im stadion wird sowohl von politik als auch von polizei ignoriert.
    ps: es war früher seeeeehr viel schlimmer.wenn ich hier von „naziproblem“ rede,is das marginal im vergleich zu dem,was anfang der 90er abging.

  5. saetchmo2. Oktober 2013 at 15:58

    sry,gibt nich viele themen,wo ich überzeugt (weil wissend) mitreden kann…wenn dann mal eins kommt,kann ich mich nich halten :D
    du kennst mich…

  6. mov2. Oktober 2013 at 17:31

    Also erstens Mal das was saetchmo alles sagt und dann zum Ausgangstext: Es ist absolut unmöglich das Nazi-Hools, bzw. Hools generell ihren Ursprung in der Ultra-Bewegung haben, da diese in Deutschland erst Ende der 90er groß wurde und es die Hooligan-Bewegung schon deutlich länger gibt.

  7. sv2. Oktober 2013 at 17:45

    nun, interessanter ist doch wohl die frage, warum nazis bei hools und ultras anschluss finden. wohl, weil es da einige ganz günstige anknüpfungspunkte und überschneidungen gibt. männerbündelei, unverholene überbewertung von ehre und treue, ordentlich testosterongeschwängerte action und die recht besinnungslose trennung der welt nach binärem schema in freund und feind.

  8. flo3. Oktober 2013 at 12:28

    @sv du sprichst mir aus der seele!

  9. argh11. Oktober 2013 at 16:26

    War der Hitlergruss in den 80ern eigentlich noch keine Straftat?

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